Woche für Woche hofft man im Lager des ATSV St. Martin auf den ersten Punktgewinn in der laufenden Meisterschaft. An diesem Spieltag rechnete man sich diesbezüglich gute Chancen aus, traf das Tabellenschlusslicht doch mit dem SV Chemie Linz auf die bis dato schwächste Offensive der gesamten Liga. In einem Duell zweier Tabellennachzügler wurden die Fans schließlich nicht wirklich mit „Fußballfeinkost“ verwöhnt, dafür war die Begegnung aber bis zum Ende immerhin spannend. Den längeren Atem sollten letztlich die „Chemiker“ haben, welche sich in der Schlussviertelstunde mit zwei späten Toren von Kevin Kaiser und Milorad Fally die drei Punkte sicherten.
Beinahe wäre dem SV Chemie Linz in dieser Partie ein Auftakt nach Maß geglückt, Thomas Häuserer scheiterte jedoch nach nur wenigen Minuten alleine vor ATSV-Keeper Manuel Öllermeier, an diesem. Von dieser 100%igen Chance einmal abgesehen, waren wirklich zwingende Möglichkeiten im ersten Abschnitt aber echte Mangelware. „Die ersten 45 Minuten waren aus meiner Sicht ein typisches 0:0. Der ATSV hat gekämpft und wir waren nicht in der Lage das Schlusslicht der Liga auszuspielen.“, so Chemie-Coach Harald Berger. Ohne Tore ging es somit ab in die Kabinen zur Pausenansprache. Diese sollte bei beiden Teams Wirkung zeigen, so nahm das Spiel nach Wiederbeginn doch zumindest etwas Fahrt auf. Zunächst waren es die Hausherrn, die nach dem Seitenwechsel die eine oder andere gute Einschussgelegenheit vorfanden. Mit Fortdauer von Hälfte zwei kamen dann aber auch die Trauner zu ihren Möglichkeiten. Aus dem Spiel heraus sollte aber vorerst keinem ein Treffer gelingen.
Es benötigte demnach schon eine Standardsituation, damit der Ball die Torlinie überquerte. In Minute 77 hämmerte Sven Kogler einen Freistoß in Richtung des Gehäuses des ATSV. Der Schuss war zwar relativ zentral angetragen, dafür aber umso schärfer, wodurch Schlussmann Manuel Öllermeier, das Spielgerät nicht unter seine Kontrolle bringen konnte. Dem darauffolgenden Nachschuss konnte sich der Torhüter der Trauner dann zunächst noch erfolgreich in den Weg werfen, ehe Kevin Kaiser den neuerlichen Abpraller zum 1:0 verwertete. Die Gäste waren nun gezwungen in der Schlussphase alles zu riskieren, gegen die gut sortierte Chemie-Abwehr gab es an diesem Tag für den ATSV aber kein Durchkommen, auch weil man bei einem Lattenschuss Pech hatte. In Minute 89 gelang der Heimelf dann die endgültige Entscheidung. Der eingewechselte Quamil Axhillari setzte sich gegen zwei Gegenspieler durch, bediente in der Folge seinen Teamkollegen Milorad Fally mustergültig mit einem Lochpass, welchen dieser vom Fünfmetereck aus per Außenrisst verwertete. Der SV Chemie Linz feierte somit bereits seinen vierten Saisonsieg und spielte zudem bereits zum zweiten Mal in dieser Meisterschaft zu null, was natürlich auch Trainer Harald Berger freute: „Wir sind hinten wieder sehr gut gestanden, was sicherlich auch ein Schlüssel zum Erfolg war. Generell betrachtet haben beide Teams nicht wirklich überzeugen können. Ein Unentschieden wäre wohl in Summe gerecht gewesen. Wollen wir auch in der kommenden Woche gegen Mühlbach bestehen, dann werden wir uns doch erheblich steigern müssen.“
von Michael Obrecht