Nach sieben Partien ohne Niederlage wollte die Union Unterweitersdorf ihre Erfolgsserie fortsetzen und nahm gegen den SC Tragwein/Kamig im vierten Heimspiel den ersten Sieg ins Visier. Für die Pfarrhofer-Elf war diese Begegnung richtungweisend, wäre mit einem Sieg der Sprung in die Top-Vier der 2. Klasse Nord-Ost möglich gewesen. Aber Pflichtsiege sind bekanntlich die schwersten Siege, kann Unterweitersdorf nach der 0:2-Heimpleite gegen den bisherigen Tabellenletzten davon ein Lied singen und muss weiter auf den ersten Heimsieg seit 10. Mai (3:2 gegen Treffling) warten. Die "Rote Laterne" leuchtet nach dem Tragweiner Überraschungssieg seit Sonntagnachmittag wieder in Luftenberg. Überschattet wurde die Partie in der 38. Minute von einer unglücklichen Fußverletzung des Unterweitersdorfers André Pfarrhofer, der mit der Rettung abtransportiert werden musste.
Die erste Torchance hatte Tragwein bereits in der vierten Minute, aber nach einer Flanke von links durch Matthias Frühwirth köpft Daniel Ambros aus kurzer Distanz über das Tor. Im Gegenzug eine gute Möglichkeit für Unterweitersdorf, doch der Torschuss von Stephan Peheim wird gerade noch in den Corner abgelenkt. In der nächsten Viertelstunde plätschert das Spiel ohne Höhepunkte dahin. In der 20. Minute kommt aus abseitsverdächtiger Position der Tragweiner Kapitän Domink Grössling kurz vor dem Sechzehner an den Ball, ohne daraus Kapital schlagen zu können. Erst in der 37. Minute die nächste nennenswerte Aktion der Hausherren mit einem scharfen Schuss von Manuel Riener, der jedoch sein Ziel verfehlt. Eine Minute später kommt es zum unglücklichen Zweikampf von Andre Pfarrhofer mit einem Gegenspieler. Pfarrhofer wird ins Spital eingeliefert und fällt für die restliche Herbstsaison aus.
In der 53. Minute köpft der Tragweiner Rene Tischberger nach einem Freistoß knapp über die Querlatte. In der 67. Minute zückt Schiedsrichter Sitz für den Tragweiner Thomas Wahlmüller nach einer Unsportlichkeit den Roten Karton. Trainer Manuel Mayrhofer gelingt mit der Einwechslung des reaktivierten "Oldboys" Stefan Lengauer ein Schachzug. Drei Minuten nach seiner Einwechslung zirkelt Lengauer einen Freistoß von rechts in den Strafraum und der Kofpball von Patrick Mörtenböck springt von der linken Innenstange ins Tor. In der Folge ziehen sich die Tragweiner geschickt zurück und machen den Spielraum eng. Unterweitersdorf hat zwar mehr vom Spiel, kommt aber zu keinen gefährlichen Torchancen. In der 83. Minute macht der Nachzügler den Sack zu. Wieder ist es Lengauer, der von der rechten Außenposition einen scharfen Freistoß flach Richtung Tor schlägt. Etwas glücklich geht der Ball durch einige Spielerbeine hindurch, ehe der aufgerückte Rechtsverteidiger Alexander Hüttner dem Leder die entscheidende Richtungsänderung gibt und den überraschenden 2:0-Auswärtssieg des SC Tragwein besiegelt.
Marian Haider, Co-Trainer Union Unterweitersdorf:
"In der Defensive hat es wieder halbwegs gepasst, wobei wir bei den zwei Toren nach Standards unkonzentriert waren. In der Offensive hatten wir ohne den gesperrten Mario Pfarrhofer nichts zu bieten. Wenn sich die Angreifer nicht in die freien Räume bewegen, ist es schwierig, Tore zu schießen. Alles in allem eine enttäuschende Darbietung."
Manuel Mayrhofer, Trainer SC Tragwein/Kamig:
"Die Situation war aufgrund der Tormannprobleme und zusätzlich einiger grippebedingter Ausfälle nicht einfach für uns. Gefreut hat mich, dass die notwendigen Umstellungen gefruchtet haben, wie beispielsweise die des rechten Verteidigers Hüttner, dem Schützen zum 2:0, aber vor allem jene des neuen Tormannes Marcel Buchgeher, der erst vor einer Woche verpflichtet wurde und sein erstes Meisterschaftsspiel erfolgreich bestritt. Der Sieg geht in Ordnung, Unterweitersdorf hatte kaum eine zwingende Torchance. Die Rote Karte möchte ich nicht kommentieren."
Die besten bei Tragwein: Patrick Mörtenböck, Alexander Hüttner, Marcel Buchgeher