Die beste Abwehr, der beste Angriff, die meisten Siege, die wenigsten Niederlagen - hochverdient überwintert der SK Kleinzell als Tabellenführer in der 2. Klasse Nord-West. Mitverantwortlich dafür war neben der dieses Mal ausbleibenden Verletzungsmisere die gezielte Einkaufspolitik im Sommer. Insbesondere ein Rückkehrer bereitete dem SK große Freude. Entschieden ist der Titelkampf aber lange nicht. Die Verfolger sind den Kleinzellern dicht auf den Fersen.
,,Vor der Saison war das Ziel, etwas weiter vorne mitspielen zu können als in den vergangenen Jahren. Dass es zum Herbstmeistertitel gereicht hat, ist schon ein bisschen überraschend. Wir sind sehr zufrieden und wollen nun darauf aufbauen ", freut sich Sektionsleiter Georg Hofer. Tatsächlich war die Winterkrone nach Rang sieben in der vergangenen Saison nicht unbedingt zu erwarten. Eine wichtige Rolle spielten im Herbst die Verpflichtungen aus dem Sommer. ,,Wir haben uns sehr gut verstärkt und einiges an Erfahrung dazugewonnen. Die Neuzugänge haben sich alle super eingefügt, die Mannschaft ist sehr gut eingespielt ", erklärt Hofer. Allen voran Rückkehrer Clemens Leitner avancierte mit seiner Routine zu einer echten Stütze. Zuletzt war er in St. Martin in der Landesliga unter Vertrag gestanden - nun hält er wieder die Defensive seines Heimatvereines zusammen. Auch vor dem gegnerischen Tor untermauerte Leitner seine Qualitäten, steuerte er doch selbst vier Treffer bei.
Einen weiteren Grund für den Kleinzeller Erfolgslauf sieht Sektionsleiter Hofer in einem verletzungsfreien Herbst. Hatte man im Frühjahr bereits aus dem letzten Loch gepfiffen, blieb man in der laufenden Saison von Verletzungen weitgehend verschont. Die wenigen Ausfälle konnten gut kompensiert werden. Ebenfalls einen großen Anteil an der Herbstmeisterschaft hat Toptorjäger Manuel Wolfmayr. Mit elf Treffern in ebenso vielen Spielen kann sich seine Torquote sehen lassen. ,,Es ist natürlich sehr, sehr wichtig, wenn man einen guten Stürmer vorne hat. Er lässt die gegnerischen Verteidiger immer wieder stehen ", lobt Georg Hofer. Doch nicht nur die Einzelspieler funktionieren. Das Rezept für den Erfolg liegt auch im Kollektiv. ,,Das Mannschaftsgefüge passt, die Kameradschaft im Team ist sehr gut ", berichtet der Sektionsleiter.
In der Rückrunde wollen die Kleinzeller im Spitzenfeld der Liga dabeibleiben. ,,Unser Ziel ist es, um die ersten drei Plätze mitzuspielen, das wäre eine super Sache. Wenn sich die Möglichkeit ergibt, aufzusteigen, werden wir sicherlich nicht Nein sagen. Das wäre aber nur Draufgabe, wir sollten nicht überheblich werden. Es wird sehr schwierig, die Liga ist enorm eng ", lässt der Funktionär die Kirche im Dorf. Der erste Verfolger aus Nebelberg liegt in Lauerstellung, zwei Punkte beträgt der Abstand. Doch Georg Hofer hat auch die Mannschaften dahinter nicht abgeschrieben. ,,Es gibt viele Teams mit 20 Punkten, die darf man auch nicht außer Acht lassen. Insgesamt ist die Liga sehr ausgeglichen. Es gibt viele Unentschieden, nur ganz hinten gibt es drei Vereine, die nicht das große Potenzial haben ", so Hofer.
Weitere Verstärkungen wird es beim SK aber nicht geben. Veränderungen sucht man vergeblich - nicht nur auf dem Spielersektor. ,,Für uns war es sehr wichtig, dass auch der Trainer weiter beim Verein bleibt ", ist Hofer mit seinem Übungsleiter zufrieden. In der Vorbereitung steht einmal mehr das traditionelle Trainingslager in Schielleiten auf dem Programm. Von 7. bis 10. März schlagen die Kleinzeller ihre Zelte in der Steiermark auf. Um dort den Grundstein für eine erfolgreiche Rückrunde zu legen - und vielleicht sogar für den Aufstieg in die 1. Klasse.
Foto-Slide: Reinhold Prem
Christoph Gaigg