Zweite Runde, zweite Niederlage, erneut ohne eigenen Torerfolg: Die Sportunion Wolfern wartet weiterhin auf den ersten Punkt und das erste Erfolgserlebnis in der neuen Saison der 2. Klasse Ost. Nach dem 0:1 zum Auftakt setzte es nun auf eigener Anlage eine klare 0:4-Niederlage gegen die Sattledt Juniors. Trainer Michael Schranz spricht von einer „offenen ersten Halbzeit“, nach der sein Team komplett aus dem Tritt geraten sei.
Dabei hatte die Partie zunächst Hoffnung gemacht. „Die erste Halbzeit war eigentlich komplett offen“, analysiert Schranz. „Wir hatten Chancen, Sattledt hatte Chancen – es war eine ausgeglichene Partie.“ Doch kurz vor der Pause leistete sich Wolfern einen individuellen Fehler im Spielaufbau, der zur Führung für die Gäste führte. „Dieser Gegentreffer kurz vor der Pause war der Knackpunkt. Danach sind wir nicht mehr in die Spur gekommen“, so Schranz. Zwar versuchte man zu Beginn der zweiten Hälfte noch einmal Druck aufzubauen, doch mit dem 0:2 – erneut aus einem eigenen Fehler heraus – war das Spiel praktisch entschieden. „Nach dem zweiten Tor war die Partie gelaufen. Da war die Luft draußen, das muss man so ehrlich sagen“, resümiert der Coach. Am Ende stand ein klares 0:4 auf der Anzeigetafel – ein Ergebnis, das laut Schranz „vielleicht ein Tor zu hoch“, aber insgesamt passe.
Dass die neue Saison für die Union Wolfern nicht einfach werden würde, war bereits vor dem ersten Spieltag klar. Im Sommer verließen einige Leistungsträger den Verein. Im Gegenzug wurden jedoch auch Spieler verpflichtet, aber das müsse sich alles erst stabilisieren. „Es ist ein klarer Umbruch. Wir stehen fast vor einem Neustart“, erklärt Schranz. „Die Spieler müssen sich erst finden, es fehlt an Automatismen, an Abläufen, und auch an Konstanz in der Kaderzusammensetzung.“ Hinzu kommen die typischen Herausforderungen zum Saisonstart: Urlauber, Verletzte, viele Wechsel – so ist es derzeit schwer, im Training eine stabile Struktur aufzubauen. „Das macht es natürlich doppelt schwierig, wenn du ohnehin schon einen personellen Aderlass hattest“, so der Coach.
Immerhin: Für das kommende Spiel gegen Bewegung Steyr wird die Personalsituation wieder etwas besser. „Vom Kader her sind wir jetzt wieder fast komplett“, sagt Schranz. Zwei Spieler sind noch angeschlagen, aber das Grundgerüst steht wieder. Auch mental ist das Team intakt. „Kämpferisch war das in der ersten Halbzeit gegen Sattledt absolut in Ordnung“, betont der Trainer. „Es fehlt momentan einfach noch das Selbstvertrauen und manchmal auch die richtige Entscheidung im letzten Drittel.“
Die kommenden beiden Partien haben es in sich: Zuerst wartet auf eigenem Platz Bewegung Steyr, danach geht es auswärts nach Ternberg. Schranz schätzt beide Gegner als „starke Teams“ ein: „Bewegung wird am Ende sicher vorne mitspielen. Aber in dieser Liga kann nach dem Aufstieg der beiden Dominatoren aus der Vorsaison – Ried und Wartberg – jeder jeden schlagen – da ist alles möglich.“ Trotz der schwierigen Lage gibt sich der Trainer kämpferisch. „Wir sind uns bewusst, dass es ein schwieriger Herbst wird. Aber wir werden unsere Punkte machen – da bin ich überzeugt“, so Schranz.