Nach dem sechsten Endrang in der vergangenen Saison belegt die Union Treubach/Roßbach auch nach der aktuellen Hinrunde Platz sechs. Cheftrainer Alois Lobe kann mit dieser Bilanz durchaus leben - wäre da nicht die eklatante Auswärtsschwäche. Das Abschneiden in der Fremde war es, das eine noch bessere Ausgangsposition für die Rückrunde verhinderte. Obwohl sich der Rückstand zu den Spitzenplätzen in Grenzen hält. Um diesen im Frühjahr nicht wachsen zu lassen, muss die Auswärtsbilanz jedoch dringend verbessert werden. Zumal sieben Partien auf fremdem Platz warten.
,,Unser größtes Defizit ist unsere Auswärtsschwäche. Das müssen wir im Frühjahr unbedingt ändern ", analysiert Trainer Lobe. Während man in der Heimtabelle Rang zwei belegt, liegt man in der Auswärtstabelle nur auf Platz neun, erzielte in fünf Spielen gerade einmal neun Treffer. Besonders bitter: Die beiden Klatschen in Weng und St. Peter. Die Gründe für die magere Ausbeute in der Fremde sind für den Chefcoach schwer auszumachen. ,,Wir sind auswärts einfach nicht so aggressiv wie zu Hause. Wir sind ein Team, das in jedem Spiel unheimlich viel investieren muss. Auf fremdem Platz gelingt uns das aber nicht so richtig ", betreibt Lobe Ursachenforschung. Dabei verlief der Saisonstart mehr als vielversprechend. Fegte man doch die Union Hochburg auf auswärtigem Terrain mit 3:0 vom Feld. Danach gab es aber nichts mehr zu holen. Bis auf den Erfolg beim abgeschlagenen Letzten aus Pischelsdorf. Für die Rückrunde herrscht daher dringend Steigerungsbedarf. Auch, weil im Frühjahr sieben Auswärtsspiele bei nur fünf Heimpartien auf dem Programm stehen.
Mit der restlichen Bilanz kann sich der Cheftrainer aber anfreunden. ,,Im Großen und Ganzen sind wir zufrieden, zumal mit den drei Absteigern große Konkurrenz dazugekommen ist. Von den Punkten hätten wir uns ein bisschen mehr erwartet, drei Zähler mehr wären schön gewesen. Dann wären wir nur drei Punkte hinter Rang zwei gelegen, die Motivation für den Trainingsauftakt wäre eine andere ", erklärt Alois Lobe. Der Vizemeistertitel ist aber ohnehin kein Ziel in Treubach. ,,Wir wollen uns im Frühjahr nicht verschlechtern und die Auswärtsschwäche in den Griff kriegen ", formuliert der Übungsleiter die Ziele. Personelle Veränderungen sind dafür keine geplant. Obwohl die Union im Angriff einen echten Knipser gut brauchen könnte. Florian Bernroitner führt die interne Torschützenliste an - mit fünf Treffern. ,,Wir hatten aber über die letzten Jahre hinweg schon keinen typischen Killer. Das müssen wir über das Mannschaftsgefüge ausbessern. Vielleicht explodiert ja auch im Frühjahr noch jemand ", hofft der Coach.
Der Grundstein für ein erfolgreiches Frühjahr soll unter anderem im Trainingslager in Ollersdorf im Burgenland gelegt werden. Um in der Rückrunde erneut eine gute Rolle zu spielen. Die Schwierigkeit dieser Aufgabe ist dem Cheftrainer angesichts der großen Konkurrenz durchaus bewusst: ,,Die Qualität in dieser Liga ist enorm hoch, es wird sehr aggressiv gespielt. Wir müssen schauen, dass wir da dagegenhalten können." Die erste Gelegenheit, auch auswärts die Konkurrenzfähigkeit unter Beweis zu stellen, gibt es eine Woche nach dem Rückrundenauftakt in Handenberg. Dort will man sich zugleich für die 2:3-Heimpleite im Herbst revanchieren.
Christoph Gaigg