2. Klasse Süd-West

Nach verpasstem Aufstieg im Vorjahr: Dreht Weng den Spieß um?

weng svDie Enttäuschung beim SV Hargassner Weng war groß nach dem verpassten Aufstieg in der Vorsaison. Trotz eines Achtpunkte-Vorsprungs zur Halbzeit musste man sich am Ende mit Rang drei begnügen. In der laufenden Saison liegt man selbst sieben Zähler hinter Herbstmeister Palting/Seeham auf Platz zwei. Im Kampf um den zweiten Aufstiegsrang hat die Mannschaft von Trainer Gerhard Schreiber gute Karten. Auch wenn die Verfolger dem SV dicht auf den Fersen sind - und auf jeden Ausrutscher lauern.

Vierkampf um Platz zwei

Die Ausgangslage im Kampf um Rang zwei verspricht eine hochspannende Frühjahrssaison. Vier Mannschaften sind nur durch drei Punkte getrennt. Für Weng-Coach Schreiber sind die Ziele klar: ,,Wir wollen am Ende der Saison nicht schlechter platziert sein als jetzt. Obwohl die Breite an der Spitze größer geworden ist." Rang zwei wird also anvisiert - ist der Meistertitel bereits vergeben? Scheint so, angesichts des Siebenpunkte-Polsters von Spitzenreiter Palting/Seeham. Doch der Herbstmeister ist gewarnt. War es doch ausgerechnet der SV Weng, der einen Achtpunkte-Vorsprung in der zweiten Saisonhälfte noch verspielte. ,,Mein Trainerkollege aus Laab, Michael Floss, hat damals zu mir gesagt: ,Zur Halbzeit ist noch keine Meisterschaft entschieden worden ' ", erinnert sich Schreiber zurück. Floss sollte Recht behalten.

Erfolgslauf nach spielfreiem Wochenende  

Die Gründe für den großen Abstand zum Tabellenführer in der aktuellen Saison sieht der Cheftrainer vor allem im ersten Saisonviertel. ,,Wir hätten uns schon ein bisschen mehr erwartet. Leider haben wir am Anfang der Saison zu viele Punkte liegengelassen und zu oft Unentschieden gespielt. Die Mannschaft war auch noch nicht richtig eingespielt ", analysiert Schreiber. Tatsächlich lag der SV nach den ersten sechs Spieltagen nur auf Rang sechs. Und musste bittere Punkteverluste hinnehmen. Beispielsweise in Uttendorf. Wo man sieben Minuten vor dem Ende mit 2:1 in Führung ging. Um in Minute 98 (!) den Ausgleich zu kassieren. Ähnlich unglücklich agierte der SV im Heimspiel gegen Mining. Trotz einer 3:0-Führung nach 22 Minuten endete die Partie 4:4. ,,Da haben wir eklatante Abwehrfehler gemacht ", hat Schreiber das Spiel noch genau im Kopf. Es folgte die einzige Saisonpleite in Palting. In Runde sieben war man spielfrei - der Startschuss für die große Aufholjagd. Im zweiten Viertel konnte man fünf volle Erfolge einfahren, darunter zwei 7:1-Kantersiege. ,,Nach der Pause ging ein Ruck durch die Mannschaft. Wir sind dann geschlossener aufgetreten. Obwohl man auch sagen muss, dass die Gegner etwas leichter wurden ", erklärt der Coach die Leistungssteigerung. 

Schwerpunkt Defensivverhalten 

Im Hinblick auf das Frühjahr legt der Cheftrainer das Hauptaugenmerk auf das Abwehrverhalten. ,,Im Defensivbereich haben wir den größten Steigerungsbedarf. Wir müssen unbedingt kompakter werden. Teilweise waren einige Spieler zu defensiv, andere wieder zu offensiv, da hat die Bindung zur Mitte gefehlt ", so Schreiber. Die Ausbeute vor dem gegnerischen Tor stimmt dagegen. Mit 38 Treffern stellt man gemeinsam mit Palting die beste Offensive. Maßgeblichen Anteil daran hat Torjäger Petr Vesely. Mit 14 Treffern führt er die Torschützenliste an. Auch Neuverpflichtung Szablocs Biro prägte das Angriffsspiel der Wenger. Der landesligaerfahrene Offensivspezialist glänzte als Spielmacher und Torschütze, steuerte acht Treffer bei. ,,Im offensiven Bereich kann uns bis auf Palting keiner das Wasser reichen. Wir haben in jedem Spiel Tore geschossen, von der Niederlage in Palting abgesehen sogar immer mindestens zwei ", freut sich Schreiber. 

Transfers sind für den Aufstiegskampf keine geplant. Auch nicht für die Defensive. ,,Aus heutiger Sicht wird es keine Zu- oder Abgänge geben. Der Kader ist gut, wir hatten immer wieder zwei bis drei Ausfälle, können diese aber gut kompensieren ", vertraut der Coach auf das vorhandene Spielermaterial. Der Grundstein für eine erfolgreiche Rückrunde soll unter anderem in Prag gelegt werden. Von 28.2. bis 3.3 steht ein Trainingslager in der tschechischen Hauptstadt auf dem Programm. Um dann in der zweiten Saisonhälfte den Spieß umzudrehen - und endlich den ersehten Aufstieg zu schaffen.

Christoph Gaigg