Der Star der Mannschaft ist der Trainer - das gilt ab sofort für die Union Raiba Hochburg-Ach. Der Tabellenachte der 2. Klasse Süd-West geriet in der Winterpause mit einer spektakulären Neuverpflichtung auf der Position des Chefcoachs in die Schlagzeilen. Bernhard Füller, bis zuletzt in der deutschen U19-Bundesliga bei Wacker Burghausen tätig, heißt der neue starke Mann an der Seitenlinie. Gemeinsam mit drei Neuzugängen soll er die Hochburger nach oben führen.
Einen U19-Bundesliga-Coach sieht man nicht alle Tage in der 2. Klasse. Umso bemerkenswerter der Schachzug, der der Union während der Winterpause mit der Verpflichtung von Bernhard Füller gelang. Der langjährige A-Junioren-Betreuer von Wacker Burghausen stellt seine Qualitäten von nun an in Hochburg unter Beweis. Der 43-jährige Österreicher kehrt damit in seine Heimat zurück. "Da ist uns ein echter Coup gelungen. Er bringt echte Erfahrung mit, das sieht man im Training. Da hatten wir großes Glück, ihn verpflichtet haben zu können, darauf sind wir ehrlich gesagt sehr stolz", freut sich Sektionsleiter Harald Esterbauer. Der bisherige Übungsleiter Josef Wimmer musste aus zeitlichen Gründen kürzer treten, widmet sich nun der zweiten Mannschaft der Hochburger.
Ebenfalls enorme Hoffnungen hegt man beim Tabellenachten in die Verpflichtungen von Hans-Jörg und Patrick Hager sowie in den Transfer von Abwehrspieler Alfred Demel. Die beiden Stürmer stoßen von Nachbarverein Tarsdorf zum Klub, sollen die Offensivabteilung verstärken. Demels Aufgaben liegen im defensiven Bereich. "Mit seiner Erfahrung glaube ich, dass er uns in der Abwehr helfen kann", sagt Sektionsleiter Esterbauer, der sich auch von den beiden Hagers einiges erwartet. Zumal die Torausbeute im Herbst der große Schwachpunkt war, man mit 16 erzielten Treffern vorliebnehmen musste. "Da hatten wir nicht direkt einen Stürmer, der die Tore geschossen hätte", weiß Esterbauer.
Mit den jüngsten Veränderungen ist auch die Erwartungshaltung in Hochburg gestiegen. Mit Rang acht wie im Herbst gibt man sich in naher Zukunft nicht mehr zufrieden. "Ziel für den Trainer ist, das nächste halbe Jahr die Mannschaft einfach einmal kennenzulernen und zu schauen, dass nach vorne vielleicht noch etwas geht und eventuell noch unter die ersten Fünf zu kommen. Für die Zukunft hätten wir schon geplant, vielleicht wieder einmal den Aufstieg zu schaffen, das wäre ein Traum von uns", sagt der Sektionschef.
Dafür wird in erster Linie ein Tick mehr Konstanz von Nöten sein. Die Herbstsaison war geprägt von enormen Schwankungen, insbesondere gegen die Top-Teams der Liga gab es wenig zu holen. Die Ausbeute aus den Duellen mit den ersten Sechs der Tabelle lässt zu wünschen übrig, sprang kein einziger Punkt heraus. "Platz fünf war uns vorgegeben gewesen. Es war ein Auf und Ab, eine Partie haben wir gut gespielt, dann wieder eine Partie schlecht. Es ist eine junge Mannschaft, die das noch nicht so umsetzen konnte. Zudem war der Abgang von Philipp Wagner im Sommer nicht so leicht zu verkraften", erklärt der Union-Funktionär. Dennoch gibt die Herbstsaison Anlass zur Zuversicht, konnte der Klub einige positive Aspekte mitnehmen. Man habe nie nachgelassen, Ehrgeiz und Einsatz seien immer da gewesen, meint Harald Esterbauer.
Die Vorbereitung für die Rückrunde ist indes voll im Gang, der Trainingsbetrieb wurde unter dem neuen Übungsleiter bereits aufgenommen. Bei guten Bedingungen wird akribisch gearbeitet, die Ergebnisse aus den bisherigen Tests geben Grund zum Optimismus. Während man über die Reserve des Salzburger Landesligisten Obertrum einen 5:1-Sieg feierte, holte man gegen Bezirksligist Gilgenberg ein achtbares 2:2-Unentschieden. "Die Traininbeteiligung ist super, der Trainingseifer ist auch sehr gut", lobt Sektionsleiter Esterbauer.
Christoph Gaigg