Vor wenigen Minuten ging für die Union Schardenberg eine überaus erfolgreiche Saison der 2. Klasse West-Nord (vorerst) zu Ende. Die Mannen von Trainer Manfred Kasbauer feierten im letzten Meisterschaftsspiel gegen die Union Vichtenstein einen 4:2-Heimerfolg und kletterten mit den sechsten Sieg in Serie an die Tabellenspitze. Da die Schardenberger in der letzten Runde spielfrei sowie die Top-Vier der Tabelle nur durch zwei Punkte getrennt sind, muss der frischgebackene Tabellenführer eine Woche lang um den Meistertitel bzw. Aufstiegsplatz zittern, droht der Kasbauer-Elf am nächsten Sonntag möglicherweise das gleiche Schicksel wie dem bisherigen Spitzenreiter aus Kopfing, der an diesem Wochenende bis auf den vierten Platz durchgereicht wurde.
Aufregung bereits vor dem Spiel. Da der nominierte Schiedsrichter nicht erschienen war, musste das Los über die Spielleitung entscheiden. Die Wahl viel auf Vichtenstein, lieferte der stellvertretende Sektionsleiter Karl Schmidseder eine tadellose Leistung ab. Nach dem Anpfiff des Unparteiischen aus Vichtenstein übernahm der Favorit sofort das Kommando und ging nach nur zwei Minuten in Führung, als Martin Kohlbauer eine Flanke von Kapitän Manuel Zauner einnickte. Die Schardenberger blieben am Drücker und erreichten nach einer Viertelstunde vermeintlich die Siegerstraße. Nachdem Torjäger Christoph Glas nach einem Doppelpass mit Christian Bauer auf 2:0 erhöhte hatte, verabsäumte es die Kasbauer-Elf den Sack vorzeitig zuzumachen. Die Heimischen verloren plötzlich den Faden und wurden für ihre Passivität bestraft. Zunächst konnte Schardenberg-Keeper Florian Schwendinger nach einem Freistoß den Ball nicht festhalten, ehe Rene Kropf abstaubte. Wenige Minuten später setzte Michael Gradinger nach einem Stanglpass den Ball zum 2:2-Pausenstand ins lange Eck.
Nach einer intensiven Kabinenpredigt von Coach Kasbauer kamen die Schardenberger hochmotiviert aus der Pause und nahmen den verlorenen Faden wieder auf. Zudem kam durch die Einwechslungen von Sebastian Schwendinger und Markus Plöderl frischer Schwung ins Offensivspiel des Aufstiegsaspiranten. Drei Minuten auf dem Platz scheiterte Plöderl nach einem Stanglpass des 16-jährigen Adrian Peham zunächst an Gästgoalie David Bauer, im zweiten Versuch brachte der Joker die Hausherren aber in Front. In der Schlussphase fanden die Gäste eine dicke Ausgleichschance vor, nach einem Konter bereinigte Schardenbergs Domink Altmann die brenzlige Situation aber im letzten Moment. In Minute 88 durften die heimischen Fans unter den rund 200 Besuchern den letzten Schardenberger Meisterschaftstreffer in dieser Saison bejubeln, als Glas nach einem Angriff über die rechte Seite mit seinem 21. Tor den 4:2-Sieg der Kasbauer-Elf fixierte.
Manfred Kasbauer, Trainer Union Schardenberg:
"Auch wenn wir zwischendurch mit einem Hänger zu kämpfen hatten, haben wir heute den sechsten Sieg in Serie gefeiert und unsere Pflicht erfüllt. Wir freuen uns über den Sprung an die Tabellenspitze, wenngleich wir am nächsten Sonntag auf fremde Hilfe angewiesen sind. Der Meistertitel ist eher unwahrscheinlich, aber wir würden uns auch über die Teilnahme an der Relegation freuen."