Die beeindruckende Serie von Union Aspach-Wildenau setzt sich fort. Auch am vergangenen Wochenende blieb die Mannschaft von Trainer Manfred Eder ungeschlagen und feierte beim Auswärtsspiel in Lohnsburg einen knappen 1:0-Erfolg. Mit dem Punktemaximum von 18 Zählern aus sechs Spielen thront man weiterhin an der Tabellenspitze der 2. Klasse West – der Traumstart ist damit perfekt gelungen.
Trotz des klaren Tabellenbildes war der Auswärtssieg gegen Lohnsburg kein Selbstläufer. Die Gastgeber verlangten der Eder-Elf alles ab und gestalteten die Partie lange offen. „Wir haben uns extrem schwer getan an diesem Tag. Es war sicher nicht unsere beste Leistung, wir waren weit weg von unserem Maximum“, schildert Stefan Reichinger, der sportliche Leiter des Vereins, den Spielverlauf.
Das Goldtor erzielte schließlich Alexander Deschberger in der 70. Minute, als er nach einem Eckball zur Stelle war. Die Schlussphase wurde dann nochmals brenzlig: Lohnsburg schwächte sich durch eine Rote Karte für Felix Auer in der 78. Minute selbst, drückte aber dennoch vehement auf den Ausgleich. „Wir hatten Glück, dass ein Freistoß in der Nachspielzeit nur an die Latte ging – aber das Glück haben wir uns durch harte Arbeit und starken Teamgeist auch verdient“, so Reichinger.
Sechs Siege aus sechs Spielen – ein Auftakt, den man so in Aspach-Wildenau selbst nicht erwartet hatte. „Wir haben uns vor der Saison intern einen Platz in den Top 4 als Ziel gesteckt. Dass wir jetzt mit dem Punktemaximum dastehen, ist für uns natürlich erfreulich, aber auch ein bisschen überraschend“, sagt Reichinger. Die ersten Spiele der Saison waren dabei kein Spaziergang – im Gegenteil: „Die Auslosung war durchaus anspruchsvoll mit mehreren starken Gegnern. Dass wir trotzdem alles gewinnen konnten, spricht für die Qualität und den Zusammenhalt im Team.“ Im Lager der Aspacher bleibt man dennoch realistisch: „Wir wissen, dass wir aktuell über unserem Limit spielen. Der Druck ist bei uns aber nie sehr hoch, das hilft natürlich, um befreit aufspielen zu können.“
Mit Polling (heim) und St. Johann/Walde (auswärts) warten nun zwei Nachbarschaftsduelle auf Aspach-Wildenau. Die Ausgangslage als Tabellenführer sorgt dabei für zusätzliche Motivation – auch beim Gegner: „Diese beiden Spiele haben absoluten Derby-Charakter. Beide Gegner werden mit 100 Prozent Einsatz und voller Motivation gegen uns auftreten“, ist sich Reichinger sicher. Für seine Mannschaft gilt daher: „Wir müssen in diesen beiden Partien unser ganzes Können abrufen. Gerade in Derbys braucht es oft ein paar Prozent mehr als sonst.“
Trotz aller Euphorie gibt es auch einen Wermutstropfen: Stammtorhüter und Führungsspieler Sebastian Naderlinger fällt mit einer schweren Knieverletzung auf unbestimmte Zeit aus. „Das tut uns menschlich und sportlich extrem weh. Sebastian ist eine wichtige Stütze, mit seiner Erfahrung und Präsenz“, bedauert Reichinger, der festhält, dass noch völlig offen ist, ob Naderlinger überhaupt wieder zurückkommt. Glücklicherweise konnte mit einem jungen, talentierten Keeper bereits eine Lösung gefunden werden. „Wir vertrauen ihm zu 100 Prozent. Er hat das bislang sehr gut gemacht – und die Mannschaft hilft ihm, sich weiterzuentwickeln“, betont Reichinger.
Die bisherigen Resultate dürfen in Aspach-Wildenau als Belohnung für harte Arbeit betrachtet werden. Die Stimmung im Verein ist entsprechend positiv, doch niemand verliert den Blick für die Realität. „Wir genießen den Moment, wissen aber auch, dass in dieser Liga jede Woche alles passieren kann. Deshalb konzentrieren wir uns weiter nur auf das nächste Spiel – und schauen nicht zu weit nach vorne.“