Die Union Polling musste am Wochenende in der 2. Klasse West die dritte Niederlage in Folge hinnehmen. Im Heimspiel gegen Waldzell unterlag die Mannschaft von Trainer Wolfgang Kolb nach einem torreichen Schlagabtausch mit 3:4. Die Treffer für Polling erzielten Josip Stipic (2) und Petr Podkul. Trotz des erneuten Rückschlags zeigte das Team eine engagierte Leistung, konnte sich für den Aufwand aber nicht belohnen.
„Wir hätten uns vielleicht ein Unentschieden verdient gehabt“, meinte Kolb im Gespräch mit Ligaportal. „Angesichts der vielen Ausfälle und Langzeitverletzten war es trotzdem ein sehr ordentlicher Auftritt. Die Jungs haben sich nie hängen lassen und sind immer wieder zurückgekommen.“
Für die Zuschauer war das Spiel ein echter Leckerbissen. Auf tiefem Boden entwickelte sich eine offene, intensive Partie mit Chancen auf beiden Seiten. „Es war ein richtig gutes Spiel zum Zuschauen“, so der Trainer. „Waldzell hat stark gespielt und hat sich den Sieg am Ende doch verdient. Aber auch wir haben alles reingeworfen und sind mehrmals zurückgekommen. Das spricht für den Charakter meiner Mannschaft.“ Trotz der dritten Niederlage in Serie zieht Kolb positive Schlüsse: „Wir haben gezeigt, dass wir mitspielen können, auch wenn wir aktuell personell am Limit sind. Die Einstellung passt, die Mannschaft kämpft geschlossen, und genau das ist für mich das Wichtigste.“
Ein Hauptproblem bleibt also die lange Verletztenliste, die Polling seit Saisonbeginn begleitet. „Wir haben enorm viele Ausfälle – fast alle längerfristig“, erklärte Kolb. „Darum relativiert sich unsere Tabellensituation auch etwas. Unter den Umständen sind neun Punkte und Platz acht absolut in Ordnung. Aber natürlich ist es in dieser Situation nicht einfach, Konstanz reinzubringen.“
Um den Engpass zu kompensieren, setzt Kolb verstärkt auf Spieler aus der Reserve. „Richtig, wir müssen regelmäßig Jungs aus der zweiten Mannschaft hochziehen. Das ist natürlich eine Herausforderung, aber sie machen ihre Sache gut und sammeln wertvolle Erfahrung. Das ist auch eine Chance, diese Spieler zu entwickeln.“
Trotz der schwierigen Situation bleibt der Trainer optimistisch: „Mein Ziel ist, bis zur Winterpause noch auf 15 Punkte zu kommen – dafür fehlen noch zwei volle Erfolge. Dann können wir mit einem halbwegs guten Gefühl in die Pause gehen.“
In den nächsten Runden warten zwei schwere Spiele: zunächst auswärts in Lohnsburg, anschließend zuhause gegen die SPG Obernberg/Ort. „Beide Gegner sind stark“, sagt Kolb. „Aber wir haben in jeder Partie Chancen. Wenn wir die gleiche Einstellung zeigen wie zuletzt und uns defensiv etwas stabiler präsentieren, ist in beiden Spielen etwas möglich.“ Trotz der zuletzt unglücklichen Ergebnisse will der Trainer kein negatives Fazit ziehen: „In Waldzell kann man verlieren – entscheidend ist, dass wir weiter unseren Weg gehen.“