Der USV St. Oswald/Freistadt hat sich in den vergangenen Jahren konstant in der Spitzengruppe der Bezirksliga Nord etabliert. Nach zwei dritten Plätzen in Folge geht das Team von Trainer Samir Hasanovic mit viel Selbstvertrauen, aber auch mit realistischen Erwartungen in die neue Saison. Ein verjüngter Kader, klare Ziele und die konsequente Entwicklung eigener Spieler prägen den Weg des Vereins – und der scheint vielversprechend.
Der sportliche Leiter Philipp Müller blickt auf die Vorsaison mit gemischten Gefühlen zurück: „Bis zum Derby gegen Freistadt waren wir Tabellenführer. Da haben wir realistisch gesehen vom Meistertitel träumen dürfen – es wäre das erste Mal in unserer Vereinsgeschichte gewesen.“ Doch nach der Derby-Niederlage geriet das Team ins Straucheln: „Es kamen Verletzungen und Sperren dazu, unser Kader ist klein, aber qualitativ gut. Leider hat es dann nicht mehr gereicht.“
Trotzdem überwiegt die Zufriedenheit: „Wenn man uns vor der Saison den dritten Platz angeboten hätte, hätten wir sofort unterschrieben. Wir sind ein kleiner Verein, und zweimal hintereinander im Spitzenfeld zu landen, ist aller Ehren wert. Zudem haben wir viele eigene, junge Spieler integriert. Darauf bin ich sehr stolz.“
Die Testspiele gegen Pregarten 1b (2:0) und Haidershofen/Behamberg (2:2) verliefen ordentlich. Ein Test gegen eine starke tschechische Mannschaft ging zwar verloren, doch Müller betont: „Wir haben da urlaubsbedingt mit vielen jungen Spielern gespielt. Insgesamt bin ich mit der Vorbereitung zufrieden.“
Ein Wermutstropfen sind zwei Verletzungen: Tormann Rene Stütz erlitt einen Nasenbeinbruch, wird aber spielbereit sein. Unsicher ist der Einsatz von Adrian Höller, der zentral eine wichtige Rolle spielt: „Er ist im Match gegen Haidershofen umgeknickt. Ob’s für den Start reicht, ist noch offen, wir müssen erst sehen, wie schwer die Verletzung ist.“
Die Veränderungen im Kader blieben überschaubar – doch schmerzhaft: Mit Marcel Katzmair (SPG Pregarten) verliert man einen zentralen Innenverteidiger. „Das tut weh“, so Müller. „Wir haben leider keinen passenden Ersatz geholt, weil unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt sind. Aber wir geben unseren Jungen die Chance. Ebenfalls abgegeben wurden Arnel Kadric (SV Steyregg) sowie Tobias Tober (verliehen an den Partnerverein Sandl). Im Gegenzug kamen Ilke Demir von ASKÖ Schwertberg, Eric Killinger (zuletzt Bad Großpertholz) und Michal Strapek aus Tschechien, der im Mittelfeld für neue Impulse sorgen soll. „Gerade Strapek bringt viel Potenzial mit – und seine Verpflichtung kompensiert auch den Abgang von Kadric.“
Was den USV St. Oswald auszeichnet, ist die klare Linie in Sachen Personalentwicklung: „Wir setzen bewusst auf unsere Jungen“, erklärt Müller. „Talente wie Felix Fürst, Alexander Weglehner oder Jonas Oprießnig sollen die nächsten Schritte machen. Uns ist die Entwicklung wichtiger als ein kurzfristiger Tabellenplatz.“
Der Blick auf die Saisonziele bleibt bodenständig: „Wir wollen wieder eine gute Rolle spielen. Wenn wir unter die ersten fünf kommen, sind wir absolut zufrieden“, so Müller. „Natürlich willst du, wenn du lange vorne mitspielst, mehr – aber wir wissen, wo wir herkommen. Die Entwicklung der Jungen steht heuer im Vordergrund.“
Zum Start empfängt St. Oswald am 17. August die Union Arnreit. Müller sieht darin ein richtungsweisendes Spiel: „Wenn du gleich zu Beginn punktest, wird vieles leichter. Danach geht es gegen Naarn, für mich der Hauptfavorit der Liga. Umso wichtiger wäre ein Auftaktsieg – auch für das Selbstvertrauen.“