In der letzten Runde der BezirksRundschau-Liga Nord kam es in der Begegnung zwischen dem SV Wipplinger Steyregg und dem TSV St. Georgen/Gusen. Für St. Georgen hätte eine Niederlage den fixen Abstieg oder Relegation bedeutet, ein Sieg den definitiven Ligaverbleib. Für Steyregg bestand die Gefahr mit einer Niederlage auf den Relegationsplatz abzurutschen. In einem sehr nervös geführten Spiel gelang es der Elf von Trainer Wilhelm Krennmayr nicht, den Heimvorteil zu nutzen. Die 0:1 Niederlage bedeutet für Steyregg den Gang in die Relegation. Das letzte Wort darüber ist aber noch nicht gesprochen, da die Steyregger aufgrund eines vermeintlichen Regelbruches von Schiedsrichter Jochinger Protest gegen die Wertung des Spieles einlegen.
Vor knapp 600 Zuschauern beginnt der Fußballnachmittag für die Heimelf mit einem schnellen Rückstand. Cem Aygün überhebt in der elften Minute Steyregg-Tormann Daniel Windhager – der Ball passt perfekt unter die Latte und es steht 1:0 für St. Georgen. Nur zehn Minuten später gibt es den nächsten Aufreger. Nach einem Pressball zwischen Aygün und einem Steyregger Verteidiger landet der Ball im Tor – der Referee gibt das Tor aber wegen einem Foulvergehen nicht. In der 30. Minute steht Aygün abermals im Mittelpunkt – Elfmeteralarm im Strafraum der Hausherren – der Pfiff bleibt aber aus. Die Krennmayr-Elf versucht alles, um möglichst schnell den Ausgleich zu erzielen, vor der Pause gelingt dieser aber nicht mehr.
Nach dem Wechsel wäre jeder Spielverlauf möglich gewesen. Sowohl der Ausgleich für Steyregg als auch das 2:0 für die Gäste. Ein toller Schuss von Steven Mahringer aus rund 35 Meter Entfernung an das Lattenkreuz hätte bereits vorzeitig die Entscheidung für St. Georgen bringen können. Nachdem Mahringer kurz nach der Pause bereits verwarnt worden war, zeigt der Unparteiische dem St. Georgener in der 92. Minute erneut Gelb. Nachdem das Spiel bereits fortgesetzt worden war, machte der Assistent den Schiedsrichter auf dessen Fehler aufmerksam, weshalb Referee Referee Jochinger nach mehrminütiger Verspätung Mahringer mit Gelb-Rot vom Platz schickte.
Da der Krennmayr-Elf durch diesen Fehler die Chance eines mehrminütigen Überzahlspieles genommen wurde, legt der SV Steyregg gegen die Wertung des Spieles Protest ein. Ob diesem stattgegeben wird, darf bezweifelt werden, steht doch der Verband aufgrund der anstehenden Relegation unter Zeitdruck. Zudem ist in der vergangenen Herbstsaison im Spiel der 1. Klasse Süd-West zwischen St. Radegund und St. Peter bei einem ähnlichen Vorfall - nach der zweiten gelben Karte für einen St. Peter-Spieler setzte der Referee die Partie fort, um wenig später dann doch Gelb-Rot zu zücken. Dieser Fall hat im OÖFV und ÖFB sämtliche Instanzen durchlaufen, nach mehreren Monaten ist das Spiel letztendlich resultatgemäß beglaubigt worden.
Während die Steyregger sich an einen Strohhalm klammern bzw. über die Relegation versuchen müssen, die zweite Chance auf den Ligaverbleib zu wahren, darf sich der TSV St. Georgen (vorerst) über den Klassenerhalt freuen. Die Freude darüber hält sich aber in Grenzen, ist doch vor zwei Tagen die geplante Spielvereinigung mit ASKÖ Luftenberg geplatzt, hat der Fußballverband ein entsprechendes Ansuchen abgewiesen.
Wilhelm Krennmayr, Trainer SV Steyregg:
„Wir sind sehr enttäuscht. Meine Spieler haben alles versucht, aber es hat nicht gereicht. In der Offensive fehlt uns derzeit das Spielglück – wir schießen einfach zu wenig Tore. Wir sind sehr frustriert und hoffen, dass es, sollte unser Protest abgelehnt werden, in der Relegation besser läuft.“
Franz Mittermaier, Sektionsleiter TSV St. Georgen/Gusen:
„Die Nerven sind heute blank gelegen. Nach dem Führungstreffer wurde uns ein reguläres Tor aberkannt, ebenso wurde ein Strafstoß für uns nicht gegeben. Am Ende gab es dann noch die Kuriosität mit der verzögerten Gelb-Roten Karte. Steyregg will zwar Proteste einlegen, diesem wird aber wohl nicht stattgegeben werden. Es war ein Spiel, das immer auf des Messers Schneide war. Jederzeit ist der Ausgleich oder das zweite Tor von uns in der Luft gelegen. Die extreme Hitze hat beiden Mannschaften alles abverlangt.“
Josef Krainer
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