Knapp zwei Jahre nach dem Abstieg fixierten die FC Blau-Weiß Linz Amateure am gestrigen Samstagabend drei Spieltage vor Schluss die Rückkehr in die Landesliga Ost. Dies gelang auf eine bemerkenswerte Art und Weise: Mit einem Torverhältnis von 78:21 (23 Partien) verfügt man nicht nur über die mit Abstand beste Offensive der Liga, sondern auch über den stabilsten Defensivverbund der Bezirksliga Ost 2024/25. Nun folgt die Rückkehr in die fünfthöchste Spielklasse des Landes, wo man mit viel Selbstvertrauen auch eine gute Rolle spielen will.
„Wir haben uns das absolut verdient, da wir seit September ungeschlagen sind – auch in der Vorbereitung, wo es unter anderem gegen OÖ-Ligisten ging. Man muss auch die Arbeit vom Trainer und seinem Team hervorheben, mit einer jungen Mannschaft zu arbeiten ist immer schwierig. Er hat eine richtige Mannschaft geformt.“, resümiert Werner Mayer, Sportlicher Leiter der BW Linz Amateure. Auf Kontinuität zu setzen hat sich ausgezahlt: Meistertrainer Svetislav Jagodic ist bereits seit 2018 bei den Linzern, war erst U18-Übungsleiter und avancierte 2021/22 zum Chefcoach der zweiten Mannschaft.
Zu den Erfolgsfaktoren in dieser Saison gehört laut Mayer, dass man sich in punkto Standardsituationen stark verbessert hat: „Da haben wir uns stark verbessert und riesige Schritte nach vorne gemacht. Das ist bei einer jungen Mannschaft immer ein Punkt, wo der Gegner denkt er könne uns wehtun. Wir haben ganz wenige Standard-Gegentore bekommen.“ Aber auch die Offensive habe laut dem Sportchef einen großen Anteil am Erfolg, glänzten die Linzer konstant mit Zielstrebigkeit und Kaltschnäuzigkeit. „Die Burschen haben sich vor allem auch gemeinsam weiterentwickelt und haben vom Kinder- in den Erwachsenenfußball gefunden.“ Die Kaderplanung für die Saison 2025/26 läuft bei den Blau-Weißen läuft seit einiger Zeit, konnte Mayer bereits mit dem Großteil der Meistermannschaft verlängern: „Drei junge Spieler wollen einen anderen Weg einschlagen, die halten wir auch nicht auf.“ Man will vorwiegend auf den bestehenden Kader setzen und den mit der ein oder anderen Ergänzung schmücken, sonderlich viel Transferaktivität ist aber nicht geplant. „Wir vertrauen der Mannschaft und es wäre ein falsches Zeichen an die Burschen, die sich das erarbeitet haben. Das ist ihr Verdienst und ich bin auch von ihrer Qualität überzeugt.
Im Abstiegsjahr konnte man spielerisch mit dem Großteil der Teams gut mithalten und war oft die bessere Mannschaft, die Ergebnisse stimmten aber nicht. Die Spielanlage soll sich bei der Rückkehr in die Landesliga aber nicht verändern: „Wir werden an der Philosophie gar nichts ändern, die Burschen sollen weiterhin kreativ und mutig nach vorne spielen. Es wird sicher ausgeglichener sein. Die meisten Teams haben sich gegen uns jetzt von der ersten Minute an hinten reingestellt, das war keine leichte Aufgabe. In der Landesliga wird das anders, da wird mehr Wert auf das Spielerische gelegt, da müssen wir cleverer sein.“ Angestrebt wird im nächsten Jahr das gesicherte Mittelfeld der Tabelle, mit dem Abstieg möchten die Linzer nichts zu tun haben. Vorerst gilt es aber, den Meistertitel zu zelebrieren – geplant ist eine Feier am Mittwoch bei der ASKÖ Leonding mit anschließender Party in der Linzer Innenstadt.
Abschließend resümierte Mayer:
„Gratulation, besonders an den Trainer und sein Team zum Meistertitel und der Art und Weise, wie wir Fußball gespielt haben. Das Auftreten war auch in schwierigen Phasen sensationell. Wir hatten seit dem Enns-Spiel immer vier, fünf Ausfälle. Wir haben jetzt noch drei Spiele, die wollen wir auch gewinnen. Das ist gegenüber den anderen Vereinen eine Respektsache. Vor allem wollen wir auch ungeschlagen bleiben.“