Bezirksliga Ost

SK Amateure Steyr will im Frühjahr neu angreifen – Winter bringt Trainerwechsel und Rückkehr wichtiger Spieler

Der SK Amateure Steyr schließt eine schwierige und stark von Verletzungen geprägte Hinrunde in der Bezirksliga Ost auf Platz zehn ab. Nach dem 1:2 im letzten Heimspiel gegen Saxen hält die Mannschaft von Trainer Igor Jaramaz (der den Klub verlässt) bei 15 Punkten – deutlich hinter den eigenen Ansprüchen. Der sportliche Leiter, Paul Petermair, zieht im Gespräch eine klare, schonungslose Bilanz, blickt aber zugleich optimistisch auf das Frühjahr: Mit einem breiteren, gesunden Kader und einem neuen Trainer soll der Traditionsverein wieder dorthin zurück, wo man sich selbst sieht – in die obere Tabellenhälfte.

Verletzungsserie als Hauptthema – „So etwas habe ich noch nie erlebt“

„Natürlich sind wir mit der Platzierung und der gesamten Herbstsaison nicht zufrieden“, sagt Petermair offen. „Für die Qualität, die wir im Kader haben, hätten wir deutlich mehr herausholen müssen.“ Dass es anders kam, hat einen zentralen Grund: „Wir hatten heuer so viele Verletzte und Angeschlagene wie noch nie. Zwischen sechs und acht Spieler waren regelmäßig out – das kannst du einfach nicht mehr kompensieren.“ Von Herzmuskelentzündung bis zu Handverletzungen war alles dabei. Dazu kamen mehrere langfristige Ausfälle zu Saisonbeginn.

Die Folge: Junge Spieler mussten früher als geplant Verantwortung übernehmen, der Rhythmus ging verloren, und die Mannschaft brachte ihr Potenzial zu selten auf den Platz. „In dieser Dichte haben wir das noch nie erlebt“, betont Petermair. Auch im letzten Spiel gegen Saxen zeigte sich dieses Muster. Trotz eines frühen und berechtigten Platzverweises für Berkay Polat fanden die Amateure im ersten Durchgang gut ins Spiel, vergaben aber mehrere große Chancen. „Da hätten wir mindestens zwei Tore machen müssen“, so der sportliche Leiter. „Es war eindeutig mehr drin.“ Am Ende stand statt eines Punktgewinns wieder ein bitteres 1:2.

Rückrunde mit neuem Trainer – Jaramaz geht, Nachfolger wird gesucht

Die Herbstsaison endet zudem mit einer wichtigen Personalentscheidung: Trainer Igor Jaramaz wird den Verein verlassen. Der Grund liegt nicht im sportlichen Bereich, sondern in der beruflichen Belastung. Jaramaz ist hauptberuflich Individualtrainer beim LASK und kann nicht mehr die erforderliche Zeit einbringen. „Er hat das gut gemacht und trotz seines Jobs alles versucht. Aber wir brauchen in unserer Situation einen Trainer, der vier Mal pro Woche da ist“, erklärt Petermair. „Wir haben das offen besprochen und uns einvernehmlich getrennt.“

Der Klub befindet sich bereits auf Trainersuche. Ob der neue Mann schon im Winter übernimmt, hängt vom Markt ab. „Wenn sich etwas Überzeugendes ergibt, holen wir ihn sofort. Wenn nicht, finden wir eine Interimslösung bis Sommer. Wir machen keinen Schnellschuss.“ Am Spielertransfermarkt plant Steyr hingegen nur punktuelle Anpassungen. „Ich möchte die Mannschaft nicht groß verändern. Ich habe sehr viel Vertrauen in den Kader.“ Nur wenn sich eine klare Verstärkung bietet, wird reagiert.

Winterprogramm, Trainingslager und Zielsetzung: „Wir wollen dorthin, wo wir hingehören“

Die Mannschaft erhält zunächst eine komplette Pause, bevor es am 11. Jänner mit dem traditionellen Hallenturnier in der Stadthalle Steyr einen ersten Pflichttermin gibt – ein Publikumsmagnet, bei dem die Amateure natürlich eine gute Figur abgeben wollen. Die offizielle Vorbereitung startet Ende Jänner/Anfang Februar. Ein Trainingslager ist ebenfalls fixiert: Von 4.–8. März geht es nach Poreč/Kroatien. Dort sollen Fitness, Struktur und Selbstvertrauen für den Saisonendspurt gelegt werden.

Für das Frühjahr formuliert Petermair klare Erwartungen: „Die Bezirksliga Ost ist wie jedes Jahr extrem ausgeglichen – da ist alles möglich. Mit einem breiten, gesunden Kader werden wir im Frühjahr wieder konkurrenzfähig sein. Wir stehen jetzt am zehnten Platz, aber das sagt nicht viel aus. Wenn die verletzten Spieler zurückkommen und wir die Qualität wieder aufs Feld bekommen, können wir uns deutlich nach oben arbeiten.“