Einen denkwürdigen Fußballnachmittag erlebt die großartige Kulisse von 450 Zuschauern beim Schlager zwischen Tabellenführer ASK Case IH Steyr St. Valentin und Verfolger FC Pasching Juniors. Das Spitzenspiel übertrifft alle Erwartungen, artet zu einem nervenzerreißenden Fußballkrimi mit sechs Toren und zwei Roten Karten aus. Dank späten Treffern geht der Spitzenreiter der Bezirksliga Ost powered by Pizzeria La Mare Ansfelden als 4:2-Sieger vom Platz.
Die Erwartungen waren groß im Vorfeld des Schlagers Erster gegen Zweiter. Mit einem derart hochklassigen, rassigen Duell durften aber nicht einmal die kühnsten Optimisten rechnen. Zu jeder Minute zeigen die beiden Mannschaften, zurecht an der Spitze zu thronen. In einem in jeder Hinsicht sehenswertem Spiel bringt Michael Guselbauer die Hausherren per Elfmeter in Führung, nach der Pause drehen die Paschinger die Partie. In der Schlussphase gewinnt der Schlager an Härte und Hitzigkeit, Schiedsrichter Michael Rumetshofer schließt Valentins Thomas Mitterndorfer und Paschings Rene Kober mit glatt Rot aus. Ein überragender Dietmar Leonhardsberger führt den ASK am Ende zum 4:2-Erfolg.
Schon in den Anfangsminuten setzen beide Teams auf gepflegten Kombinationsfußball. Die Klasse der technisch versierten Kicker erfreut die gewaltige Kulisse von 450 Zusehern einer Begegnung auf hohem Niveau. Nach 16 Minuten brandet erstmals Jubel auf: Michael Guselbauer kommt im Sechzehner zu Fall, Schiedsrichter Rumetshofer zeigt auf den Punkt. Bruder Christoph Guselbauer verwertet den fälligen Strafstoß zum 1:0.
Die Gäste erholen sich rasch von dem Schock, übernehmen danach das Kommando. Die spielerische Überlegenheit der jungen Paschinger kommt dem ASK allerdings ein Stück weit entgegen. Hat der Tabellenführer oftmals mit tief stehenden Mannschaften zu kämpfen, eröffnen sich in diesem Spiel Räume, die man zu nutzen weiß. Die besseren Chancen finden so die Valentiner vor, die drei dicke Sitzer auslassen. Auch die Stange verhindert eine höhere Führung.
Nach dem Seitenwechsel verleihen die Teams der ohnehin fesselnden Begegnung noch mehr Würze. Pasching wird minütlich stärker und gefährlicher, der Ausgleichstreffer zeichnet sich ab. Passend zu einem besonderen Spiel gelingt dieser mit einem Traumtor. Rene Kober zirkelt nach 66 Minuten einen Freistoß aus knapp 20 Metern genau ins linke Kreuzeck. Der Treffer gibt den Gästen die Überzeugung, dem Spitzenreiter die erste Saisonniederlage zufügen zu können. Ein herrlicher Spielzug über mehrere Stationen führt schließlich zum 2:1. Edis Salkic schießt seine Paschinger erstmals in Führung (73.).
Es ist zugleich der Beginn einer dramatischen Schlussphase. Der Geist eines Auswärtssieges schwebt immer deutlicher in der Luft. Als Valentins Thomas Mitterndorfer zehn Minuten vor dem Ende von Schiedsrichter Rumetshofer wegen rohen Foulspiels mit der glatt Roten Karte unter die Dusche geschickt wird, scheint die erste ASK-Pleite besiegelt. Zwei Minuten später schwächt allerdings Paschings Rene Kober seine Mannschaft mit unnötigem Nachhaken, das der Unparteiische ebenfalls mit Rot bestraft.
Daraus schöpft vor allem einer Hoffnung: Dietmar Leonhardsberger. Die Stunde des Mannes mit der Nummer 16 schlägt, er läuft zur Überform auf. Drei Minuten vor dem Ende knallt er eine Flanke von Daniel Guselbauer per Volleyabnahme unhaltbar für FCP-Goalie Michael Höfler in die Maschen - 2:2. Damit nicht genug, umkurvt er zwei Minuten später von der linken Position drei Gegenspieler, fackelt nicht lange und platziert das Leder genau im Kreuzeck - ein fantastisches Tor! Die Paschinger wissen nicht, wie ihnen geschieht, während Leonhardsberger auch beim Schlusspunkt seine Füße im Spiel hat. Wieder tanzt der mehrere Gegenspieler aus, bedient Daniel Guselbauer mit einem idealen Zuckerpass in die Gasse. Der bleibt eiskalt, setzt den Deckel auf eine überragende Partie zweier groß aufspielender Mannschaften. Der ASK kann langsam aber sicher für die Landesliga planen, hat zwölf Punkte Vorsprung auf Pasching.