Bezirksliga Süd

SV Hohenzell feiert knappen Heimsieg – Murauer-Elf startet solide in die neue Saison

Der SV Hohenzell bleibt nach zwei gespielten Runden in der Bezirksliga Süd ungeschlagen und liegt mit vier Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz. Nach dem Remis zum Auftakt folgte am Wochenende ein knapper, aber verdienter 1:0-Heimsieg gegen die SPG Windischgarsten/Spital am Pyhrn. Das entscheidende Tor fiel direkt nach dem Seitenwechsel – wenn auch unter Mithilfe der Gäste.

Viel Aufwand, wenig Ertrag – aber drei wichtige Punkte

Die Hausherren übernahmen von Beginn an das Kommando auf dem Platz und setzten Windischgarsten/Spital sofort unter Druck. Besonders im ersten Durchgang war die Murauer-Elf deutlich überlegen und erarbeitete sich mehrere hochkarätige Chancen. Doch es haperte an der letzten Konsequenz im Abschluss. „Wir hätten das Spiel in der ersten Halbzeit entscheiden können – eigentlich müssen. Wir hatten drei, vier wirklich gute Aktionen, aber waren nicht zielstrebig genug“, analysiert Sektionsleiter Werner Sickinger. „Es hat ein bisschen die letzte Überzeugung gefehlt, das Tor wirklich zu machen.“

Das erlösende 1:0 fiel schließlich kurz nach Wiederanpfiff – allerdings durch ein Eigentor: Fabian Paschinger lenkte den Ball nach einer unübersichtlichen Szene unglücklich ins eigene Netz. Sickinger spricht von einem „Ping-Pong-Tor“: „Ein bisschen abgefälscht, irgendwie reingekullert – aber natürlich nehmen wir das gerne mit.“ Danach blieb Hohenzell defensiv stabil, ließ kaum nennenswerte Möglichkeiten der Gäste zu und spielte den knappen Vorsprung routiniert über die Zeit. „Unterm Strich war es ein verdienter Sieg, auch wenn es bis zum Schluss spannend blieb“, so Sickinger.

Hohenzell setzt auf Kontinuität – und Eigenbauspieler

Der Start in die neue Saison verlief für Hohenzell deutlich besser als in den vergangenen Jahren, wie der sportliche Leiter betont: „Wir haben sonst oft Anlaufschwierigkeiten gehabt. Heuer sind wir gleich gut reingekommen.“ Dass das trotz einiger personeller Veränderungen gelungen ist, ist kein Selbstläufer. Denn: Die Mannschaft hatte im Sommer einige Abgänge zu verzeichnen und blieb ohne Neuzugänge. Man setzt voll und ganz auf den eigenen Nachwuchs. „Wir haben nur eigene Spieler im Kader. Das ist in der Region denke ich einzigartig und ist gerade für die Bezirksliga bemerkenswert“, erklärt Sickinger stolz. „Aber natürlich braucht es Zeit, um die Abgänge mit jungen Kräften zu kompensieren.“

Ambitioniert, aber ohne Druck: Ziel bleibt vorderes Tabellendrittel

Nach dem Vizemeistertitel in der Vorsaison und einer insgesamt stabilen Entwicklung in den vergangenen Jahren wäre es verlockend, den Aufstieg ins Auge zu fassen. Doch der SV Hohenzell bleibt bodenständig. „Natürlich wollen wir vorne mitspielen – aber eine konkrete Aufstiegsambition auszugeben, wäre vermessen“, so Sickinger. „Wenn wir mit dem gesamten Kader von letzter Saison weitermachen hätten können, hätte man vielleicht andere Ziele formulieren können. So aber ist das nicht der Fall.“ Stattdessen lautet das interne Ziel: „Vorne dabei sein, so lange wie möglich mit den Favoriten mithalten. Mehr wollen wir uns nicht aufbürden.“

Kader: Fragezeichen für Schlierbach – Fanbus sorgt für Rückenwind

Personell sieht es für das anstehende Auswärtsspiel in Schlierbach nicht optimal aus. Zwei Spieler werden urlaubsbedingt fehlen, auch Trainer und Kapitän Johannes Murauer – der im letzten Spiel angeschlagen ausgewechselt werden musste – ist fraglich. „Wir hoffen, dass er wieder fit wird. Ansonsten sind wir aber ordentlich aufgestellt.“ Für zusätzliche Motivation soll auch die Kulisse sorgen: „Wir fahren mit einem Fanbus nach Schlierbach. Wir haben dort immer gut gespielt, das wollen wir wiederholen.“

Duell mit Tabellenführer Mondsee Juniors wirft Schatten voraus

Nach dem Schlierbach-Spiel wartet mit dem Heimduell gegen Tabellenführer Mondsee Juniors ein echtes Spitzenspiel. Die Juniors gelten als einer der Topfavoriten auf den Titel. „Die haben ein starkes Gerüst, gute Einzelspieler und eine klare Anbindung nach oben – das merkt man. Sie sind zurecht dort oben“, sagt Sickinger anerkennend. Trotzdem: Zu viel Respekt hat man in Hohenzell nicht. „Wir haben gegen Mondsee immer gute Spiele geliefert. Es waren meist enge Partien mit spielerisch gutem Niveau – auf die Begegnung freuen wir uns.“