Zu einem absoluten Kracher im Abstiegskampf kam es in der 24. Runde der Bezirksliga Süd in der Sipbachzeller VAZ-Arena zwischen der Union Sipbachzell und der Union Gschwandt. Die Hausherren befanden sich in der letzten Wochen in einem regelrechten Sinkflug, lediglich die bessere Tordifferenz trennt die Sipbachzeller von einem direkten Abstiegsplatz. Dagegen konnte die Union Gschwandt das erste von drei Endspielen am vergangenen Sonntag gegen Regau siegreich gestalten und neue Hoffnung auf ein Fußballwunder schöpfen. Diese Erwartung blieben am Samstagnachmittag unerfüllt. Während die Sipbachzeller durch einen 5:1-Kantersieg weiter im Kampf um den Ligaverbleib mitmischen, müssen die Gschwandtner den bitteren Gang in der 1. Klasse Süd antreten. Jetzt Torwandschießen bei Nissan!
Von Beginn weg waren es die Hausherren, die vor rund 150 Zuschauern das Kommando am Spielfeld übernahmen. Bereits nach acht Spielminuten vergab Florian Hofmann eine gute Gelegenheit auf den ersten Treffer. In der 15. Minute scheiterte Bernhard Steiner nach einem mustergültigen Hofmann-Stanglpass an der Querlatte. Eine Minute später waren es die Gäste aus Gschwandt, die eine hundertprozentige Möglichkeit ungenutzt verstreichen ließen. Die Sipbachzeller Defensive konnte gegen Gschwandt-Kapitän Philipp Ahammer zwei Mal auf der Linie abwehren. In weiterer Folge bekamen die Fans viel Leerlauf zu sehen, Gefahr entstand lediglich nach Standardsituationen. Kurz vor dem Seitenwechsel gelang den Heimischen doch der erlösende Führungstreffer. Nach einem Getümmel im Sipbachzeller Strafraum kam Bernhard Steiner an den Ball und startete einen Konterangriff. Via Doppelpass mit Stefan Mitterhauser kam das Spielgerät zurück zu Steiner, welcher im eins gegen eins gegen Gschwandt-Goalie Spiessberger ruhig blieb und zum 1:0 einschoss. Mit diesem Ergebnis bat der Schiedsrichter beide Mannschaften in die Kabinen.
In der zweiten Halbzeit war das Tabellenschlusslicht um den raschen Ausgleichstreffer bemüht. Dieses Vorhaben gelang den Gschwandtnern dann in der 55. Spielminute nach einem Eckball. Der Rückschlag schien die Boschinger-Elf aber keineswegs zu beeindrucken. Nur fünf Minuten später brachte Bernhard Steiner seine Sipbachzeller abermals mit 2:1 in Front. Nachdem die Gschwandtner nun alles auf einen Karte setzten, bekamen die Hausherren viele Räume für Kontergelegenheiten. In der 66. Minute sorgte der eingewechselte Helmut Austerhuber aus einer solchen Situation für die Vorentscheidung in dieser Partie. Nach einem Ballverlust der Gäste im Mittelfeld kam der Ball zum jungen Eigenbauspieler, der trocken zum 3:1 für die Union Sipbachzell vollendete. Wenige Augenblicke später erhöhte Stefan Mitterhauser nach einem Corner per Abpraller auf 4:1. Der Widerstand der Jaschinski-Elf war zu diesem Zeitpunkt endgültig gebrochen, da die Union Gschwandt nur mit einem vollen Erfolg die Chance auf den Ligaverbleib hätte wahren können. Zwei Minuten vor dem Abpfiff stellte schließlich Zoran Torovic mit seinem Treffer zum 5:1 den Endstand in der Begegnung her.
Martin Mühlgrabner (Sektionsleiter Union Sipbachzell):
„Wir haben heute eine gute Leistung geboten und endlich wieder einen Sieg einfahren können. Die Ausgangssituation war für uns vor dem Spiel denkbar ungünstig, da wir neben unseren verletzten Akteuren zwei Stammspieler aufgrund von Sperren vorgeben mussten. Zudem waren wir aufgrund der Tabellenkonstellation bereits zum Siegen verdammt. Aber wir haben dem Druck standgehalten und die Aufgabe bravourös gemeistert. Besonders stolz bin ich, dass am Ende neun Eigenbauspieler auf dem Feld gestanden sind.“
Josef Leeb (Sektionsleiter Union Gschwandt):
„Aufgrund der Entwicklung in den letzten Jahren kommt der Abstieg sicher nicht ganz unverdient. Unter dem Strich fehlte uns einfach die nötige Qualität, um in der Bezirksliga zu reüssieren. Jetzt wollen wir den Großteil der Mannschaft halten und mit der einen oder andren punktuellen Verstärkung in der 1. Klasse angreifen. Auch wenn der Abstieg aus sportlicher Sicht schmerzhaft ist, entschädigen uns die vielen Derbys in der 1. Klasse Süd. Wir werden mit Sicherheit eine konkurrenzfähige Mannschaft zusammenstellen und einen Top 3-Platz in der nächsten Saison anpeilen.“
Fotos: Jürgen Reischenböck
Markus Medl