Frauen in OÖ

Für St. Oswalds neuen Headcoach Peter Costa ging ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung!

Ein spannendes neues Betreuer-Duo: Peter Costa-Günther Reisinger coacht jetzt den Tabellenvierten der Vorsaison in der Frauen-Landesliga; das LIGAPORTAL holte erste Details vom neuen Cheftrainer ein:

 

Ihre „Triumph-Pyramide“ möchten die St. Oswald-Fußballerinnen nach Robert Pröll im Vorjahr,  auch mit Peter Costa sehr oft wiederholen (Foto. Willi Grinninger, kickerin.at)

Ligaportal: Peter die wichtigste Frage zu Beginn: warum hast Du Dich in Deiner Trainer-Laufbahn erstmals für ein Frauenteam entschieden?

Die Idee dazu war schon früh in meiner Spielerkarriere geboren. Ich spielte in Linz bei Union Babenberg Linz-Süd und nebenan trainierten die Damen von unserem Verein. Sie kämpften sich Jahr für Jahr hoch bis in die 2. Bundesliga. Diese Entwicklung zu beobachten und dazu noch der unbeirrbare Wille der Frauen, die Grenzen immer weiter nach oben zu verschieben, haben mich damals schon beeindruckt und den Wunsch erweckt, irgendwann selbst Teil davon zu sein. Jetzt hat es mit St. Oswald hat einfach gepasst“.

Kannst Du uns Deine eigene Fußball-Karriere: Aktiver/Trainer im „Zeitraffer“ kurz schildern?

„Ich begann als Tormann bei Union Babenberg und bis auf ein Leihengagement bei SC Tragwein/ Kamig, absolvierte ich auch mein komplettes Fußballerleben bei meinem Heimatverein. Auch als ich später nach Pregarten umzog, pendelte ich dorthin. Im Trainerbereich hatte ich selbstverständlich Engagements als Tormanntrainer, aber mich interessierte auch immer die Trainertätigkeit als Feldtrainer. U8, U16 und 1b Feld-Trainer der Burschen bzw. Tormanntrainer der Jugend und Kampfmannschaften bei Babenberg, SPG Pregarten und Union Unterweitersdorf darf ich als meine Referenzen angeben“.

„St. Oswald-Legende“ Günther Reisinger wird Dich auch in Zukunft maßgeblich unterstützen, nehme ich an?

„Günther ist eine Schlüsselfigur. Mit seinem Erfahrungsschatz und seinem Wissen ist er mehr als ein Co-Trainer für mich. Er kennt die Mädels in- und auswendig, hat organisatorisch alles im Blick und ist eigentlich bisher immer präsent gewesen – in jedem Training, bei jeder Besprechung und außerdem auch stets erreichbar. Wir harmonieren auch sehr gut, wie ich finde – und es rennt der Schmäh, was auch wichtig ist“.

In der letzten Saison war Euer Team mit 43 Toren sehr erfolgreich, musste aber auch 35 Treffer einstecken, liegt da Augenmerk eher auch einer Stabilisierung der Abwehr?

„Erst einmal muss ich vorausschicken, dass ich ein intaktes Team von meinem Vorgänger Robert Pröll übernehmen konnte. Die Mannschaft ist konditionell und fußballerisch auf einem super Niveau, was – soweit ich das beurteilen kann – für eine Top-Arbeit von Robert spricht.

Was die Gegentreffer angeht: 10 Tore sind in 2 Spielen gegen die überragende LASK-Elf gefallen und 1x haben wir gegen extrem starke Gegnerinnen aus St. Stefan mit 0:5 verloren. So etwas ist nicht schön – kommt aber hin und wieder vor. Dann wären wir bei 15 Gegentreffern aus 3 Partien – wenn man diese dann abzieht, relativiert sich das etwas. Aber ja, ich komme eher über eine kontrollierte Spielweise und einem System, das uns ausreichend Stabilität in der Rückwärtsbewegung gewährt. Wenn das dann nicht zu Lasten der Offensive geht, dann haben wir alles richtig gemacht. Aber natürlich muss sich das alles erst festigen und einspielen“.

In der Wertung der Heimspiele schnitt Dein neues Team als zweitbeste Mannschaft ab, das treue Publikum wird sicher auch in der neuen Meisterschaft St. Oswalds großer Trumpf sein, oder irre ich da?

„Ich muss ehrlich gestehen, dass ich die Mannschaft zwar des Öfteren in der Vergangenheit beobachten konnte -aber niemals in St. Oswald vor Ort. Es wäre natürlich schön, wenn die Heimbilanz so bleiben würde bzw. noch schöner, könnten wir sie verbessern. Das erste Heimspiel für mich als Trainer wird aber sicher etwas Besonderes“.

Du hast per 24. Juli übernommen, bleibt bis zum Meisterschaftsauftakt am 25. 8. gegen die SPG Schweinbach/Hagenberg genügend Zeit für Dich für einen umfassenden Überblick über den Kader?

„Die ersten Gespräche hat es eigentlich schon Ende Mai gegeben, mit Anfang Juni wurde die Zusammenarbeit besiegelt. Natürlich haben wir uns den Kader im Detail angesehen. Es wird schon auch Veränderungen geben, einige Stützen möchten gerne etwas zurückschrauben und den Jungen den Vortritt lassen. Für mich als Trainer heißt es jetzt einmal, alle Kaderspielerinnen kennenzulernen und die optimale Mischung zu finden. Die Zeit ist sehr kurz, aber es ist nicht unmöglich, in diesem Zeitraum etwas zu bewegen“.

Wann begann das offizielle Training, wie hoch ist trotz Urlaubs/Ferienzeit die Beteiligung?

„Wir starteten mit der 3. Juli -Woche und trainieren 3x die Woche. Die Trainingsbeteiligung schwankt zwischen 12 und 17 Spielerinnen. Wir haben Praktikantinnen, Urlauberinnen, Mamis, Verletzte und welche, die eigentlich aufhören wollten und dennoch einmal vorbeischauen. Als Trainer willst du immer mehr Trainingsbeteiligung – aber die Sommerproblematik kennt ohnehin jeder“.

Gibt es außer dem Testspiel gegen Waidhofen weitere Probegalopps?

„Ja, wir haben ab dieser Woche ein geballtes Programm zu absolvieren. Wir starten gegen Waidhofen, dann folgt ein Test in Perg gegen Perg / Windhaag. Danach testen wir gegen Schrems und unter der Woche vor dem Meisterschaftsstart geht es noch gegen die Damen aus Kefermarkt“.

In der 1. Runde des ZAUNERGROUP-O.Ö. Ladies Cup gastiert Eure Mannschaft bei der Spielgemeinschaft Münzkirchen/Taufkirchen (FK Süd/West), ist trotzdem Vorsicht geboten, wenn Ihr Team im Cup wieder weit kommen möchtet?

„Im Cup ist immer Vorsicht geboten. Was du im Laufe der Meisterschaft wieder reparieren kannst, ist in einem Cupspiel sofort vorbei. Das klingt zwar abgedroschen, aber es hat schon seine Richtigkeit. Es kommt stark darauf an, wie schnell du in der Partie drinnen bist, ob du die Nerven bewahrst, wenn du in Rückstand gerätst, oder ob du cool genug bist, einen Vorsprung über die Zeit zu spielen. Respekt vor dem Gegner haben und seine Leistung zu jedem Zeitpunkt des Spiels abzurufen – das ist dann schon die halbe Miete“.

Deine Ziele für 2024/25 in der Meisterschaft und im Pokal?

„Eigentlich ganz einfach: Ich will jedes Spiel gewinnen. Wie sich das dann entwickelt und welche Richtung eingeschlagen wird, zeigt der Saisonverlauf. Aber, wir sind alle Sportler und Sportlerin und als solche(r) willst du gewinnen. Deshalb: wir wollen so viel wie möglich gewinnen!"

Für Deine klaren Infos möchte ich mich ganz herzlich bedanken und Dir und Eurem Team wünschen, dass Euch die Spielfreude und das Spielglück immer erhalten bleiben!

Helmut Pichler