Als Dritte der Frauenklasse Nord/Ost 2023/24 stiegen die Fußballerinnen aus Lembach in die Landesliga auf. Welche „Zwischen-Bilanz“ er über den Herbst zieht, wollte das Ligaportal von Cheftrainer Gerhard Gierlinger wissen:
Die „Newcomerinnen“ holten1 Sieg und 3 Remis (Foto: Verein)
Gerhard, Ihr habt mit einem Auswärtsremis bei der heimstarken Elf von St Oswald-Elf den Herbstdurchgang abgeschlossen, wie bist Du zufrieden mit dem letzten Spiel?
Gerhard Gierlinger: „Das Spiel wurde sehr ausgeglichen geführt, und insgesamt gesehen, endete das Spiel auch mit einem gerechten 2:2- Remis. Gleichzeitig war es auch ein Beweis, wie sehr sich unsere Mädels gesteigert haben, denn in der Saison 2021/22 verloren wir noch 0:9 und 1:10 gegen diese Gegnerinnen!“
Welches Resümee ziehst du insgesamt nach der „halben“ Herbst-Saison, habt Ihr es bereut, in die zweithöchste o.ö. Spielklasse aufgestiegen zu sein?
„In den Anfangsrunden mussten wir uns erst an das höhere Tempo gewöhnen, auch daran, dass in der Liga „genauer“ und körperbetonter gespielt wird. Im Kopfballspiel hatten wir noch größere Defizite, auch fehlten uns durch Ausfälle noch wichtige Spielerinnen. Bereut haben wir den „freiwilligen“ Aufstieg aber keinesfalls!“
Euer Team erlebte auch einen gravierenden Umbruch durch „Aderlass“ und Neuzugänge?
3 Spielerinnen wechselten zu TRUCKCENTER Altenfelden, darunter Juliana Stöttner und Theresa Wohlmayr, 2 übersiedelten nach Perg, je eine Spielerin nach Florida und nach New York, dafür kamen 5 Neue zu uns.
Laura Schinkinger, die aus der U 14 kam, eroberte auf Anhieb einen Stammplatz bei uns. Lea Sophie Bayer, ein weiteres Talent, hat sich leider gleich zu Beginn verletzt, kehrte aber im Finish in die Mannschaft zurück.
Dazu kmmt noch, dass einige Aktive nach der Matura mit dem Beginn eines Studiums oder beruflicher Anforderungen einige Umstellungen erst bewältigt werden mussten“.
Ihr habt nur im 1 Tor weniger geschossen, als der Dritte, USV St. Oswald, aber die zweitmeisten Tore erhalten?
„Stimmt genau, defensiv haben wir noch Aufholbedarf, aber das hängt auch damit zusammen, dass unte den Abgängen 3 Verteidigerinnen waren, wir mussten also die Abwehr komplett umstellen. Unsere schnellen Stürmerinnen Lena Ilk, Laura Kalischko, Sandra Keil können oft nur mehr unfair gestoppt werden, die Offensive hat es auf beachtliche 13 Tore gebracht.
In welchem Spiel seid Ihr ziemlich unter Wert geschlagen worden, wo wart Ihr ziemlich chancenlos ?
„Im Auswärtsspiel bei Union Peuerbach haben wir durch etliche Eigenfehler mit 2:4 verloren, haben dazu auch noch einen Elfmeter verschossen; in der Mehrzahl der Spiele konnten wir ganz gut mithalten, total chancenlos war wir aber gegen die SPG Schweinbach/ Hagenberg, beim 0:3 hatten wir absolut nichts zu bestellen“.
Viel Lob für Euch gab es von den gegnerischen Trainern, zuletzt von Helmut Brandl, St. Stefan/Waldmark, in den letzten Wochen, überrascht Dich das?
„Nein, weil ich es selber auch gehört habe, aber mehr Punkte wären mir lieber (schmunzelt). Manche Gegner waren überracht, das wir die Bälle nicht von hinten eher planlos weit nach vorne schlagen, sondern versuchen, das Spiel aufzubauen. Wir müssen aber versuchen, hinten kompakt zu stehen, um dann nicht von langen Bällen bei Kontern überrascht zu werden. Die Laufwege mussten erst abgestimmt werden, das spielt sich langsam ein.“
Was hat Dich in den bisherigen Spielen bei Deinem Team verblüfft?
„Dass sich die Mädels von den anfänglichen Niederlagen nicht entmutigen ließen, daraus gelernt haben , besser geworden sind , dass sie auch ihr Kopfballspiel verbessert haben und ehrgeizig geblieben sind“.
Worin besteht hauptsächlich der Unterschied zwischen der Landesliga und der Frauenklasse?
„Im Tempo, im technischen Repertoire, denn in der Frauenklasse kann 1 herausragende Spielerin, nimm als Bespiel Miray Dedecan vom FC Perg, allein die Spiele entscheiden, in der Landesliga brauchst Du mindestens 5 Schlüsselspielerinnen.“
Waren bisher schon Ausfälle nach schweren Verletzungen bei Euch zu beklagen?
Gegen Ende der Herbstmeisterschaft wurde es besser mit den Blessuren, ich hoffe, dass wir im Frühjahr auch in dieser Hinsicht auf ein kompaktes Team zurückgreifen können.“
Im ZAUNER-GROUP- Ladies Cup habt ihr der Union Dorf/Pram einen hinreißenden Kampf geboten?
„Das war ein großartiges Spiel mit einem Super-Ergebnis, wir haben bis zur Pause gegen den LT1-OÖ Ligist ein 2:2 gehalten. Jeder Coach hatte ein gutes Konzept, Trainer Marko Sabelja (Dorf/Pram) hat aber dann in der 2. Spielhälfte unsere Spielerinnen durch eine System-Umstellung neutralisiert und wir haben noch (ehrenvoll) mit 2:4 verloren. Sogar Schiedsrichter Samuel Jase Lee hat uns ein tolles Spiel attestiert, er habe ein größeres Laufpensum absolvieren müssen als bei der Spielleitung von Männer-Matches in der 1. Klasse.
Ein Wort zu Euren „Nachbarinnen“ aus Altenfelden, die als Liga-Neulinge in der Frauenklasse Nord/Ost den Herbstmeistertitel holten?
„Ein wenig haben auch wir beigetragen durch 3 Spielerinnen(schmunzelt), im Ernst: So weit vorne habe ich sie nicht erwartet, daher Gratulation zu ihrer großratigen Leistung im Herbst! Hier reift ein ernsthafter Gegner heran, in Zukunft wird es einen Wettlauf um die größten Talente in der Umgebung geben zwischen unseren Teams und auch St. Stefan geben. An Torjägerin Mimi Ainoa Höglinger von Kleinzell wären auch wir sehr interessiert gewesen….
Um 1 Heimspiel mehr steht im Frühjahr auf dem Programm, Euer Ziel in der Endtabelle?
„Ist natürlich der Klassenerhalt , außerdem wollen wir uns qualitativ verbessern Wenn wir von langen Ausfällen verschont bleiben und die Mädels dasselbe Engagement wie bisher zeigen, sollte sich ein End-Rang zwischen 5 und 8 ausgehen, zumindest kämpfen wir darum“.
Eure Vorbereitung in der Winterpause?
„Da gibt es keine Änderungen, wie gewohnt, derzeit ist Pause bis Mitte Jänner, unser erstes Meisterschaftsspiel ist erst am 28. März.“
Werdet Ihr auch an Hallenturnieren teilnehmen?
„Wir hätten bei 2 Turnieren zugesagt, leider kommen sie nicht zustanden, aber bei den „Andrea Binder Hallentagen“ in Grieskirchen werden wir im Jänner dabei sein. In Lembach veranstalten wir selbst nur ein „Jux-Turnier“, wo 2 Spieler der Männer-Kampfmannschaft mit 3 Mädchen ein Team bilden. Auslandsreise treten wir nächstes Jahr erst im Sommer an, zu einem Rundspiel in München.“
Vilen herzlichen Dank, dass Du für mich so viel Zeit erübrigt hast, Alles Gute für Euer Team für die 2. Meisterschaftshälfte, vor allem keine langwierigen Ausfälle!
Helmut Pichler