Frauen in OÖ

Neo-Landesligist Windischgarsten setzt auf den sensationellen Teamspirit beim „Neustart“!

Im verflixten 3. Jahr in der LT1- O.Ö.-Liga mussten die Frauen des SV RoHol Edelholz Windischgarsten zahlreichen verletzungsbedingten und sonstigen gravierenden Ausfällen zu viel Tribut zollen; warum die Garstnertalerinnen trotzdem optimistisch in Zukunft blicken, erfuhr das LIGAPORTAL vom sportlichen Leiter der Frauen, Thomas Kaufmann:

 

LIGAPORTAL: „Thomas, Du bist wieder Bord, nach Deinem Rückzug in der Winterpause?

Thomas Kaufmann: „Ja, aus beruflichen Gründen musste ich kürzertreten, das hat sich jetzt aber wieder geändert, und so bin ich dem Ersuchen des Vereines nachgekommen und mache jetzt weiter. Mein „Vorgänger“, Alois Steiner, unterstützt mich nach wie vor.

War der Abstieg für Euch heuer unausweichlich?

„Wir haben schon längere Zeit diskutiert, wie wir uns aus der LT1-O.Ö.-Liga unter den gegebenen Umständen (Ausfälle, schwere Verletzungen usw.) zurückziehen könnten, aber früher hätte wir in der Frauenklasse wieder beginnen müssen. Jetzt ergab sich die Chance eines „freiwilligen Rückzuges“ in die Landesliga, die haben wir genützt. Es war äußerst schwierig, allein im Frühjahr hatten wir 4 schwerverletzte Spielerinnen mit Kreuzband- und Seitenbandrissen zu beklagen, das war nicht zu verkraften und erklärt auch manches bei den Niederlagen“.

Ihr seid im Umkreis das einzige Frauenteam, in einem Talschluss, ist das auch eine Ursache für Eure Probleme gewesen, auch ein Hindernis für eine eventuelle Fusion?

„ Ja, man darf nicht vergessen, unsere Spielerinnen haben teilweise ihren Berufsort weiter weg, in Linz, Steyr . usw.., Studentinnen sind in Wien und Graz …..da ist es unmöglich, mit einem vollständigen Kader zu trainieren. Dabei gibt es Ehrgeizige, die sich am Studienort sogar noch eine Trainingsmöglichkeit verschafften und andere, die weitere Anreisen zum Training auf sich nahmen.“

Und weil wir bei den Positiva sind: Was ist in dieser letzten Saison für Euch trotz des letzten Platzes erfreulich gut gelaufen?

„Die Mädels haben sich nie entmutigen lassen, mit einem sensationellen Teamgeist trotz vieler Negativerlebnisse wie Pech und Schwefel zusammengehalten, so eine „Zusammengehörigkeit habe ich noch nie erlebt. Dazu wurden die jungen Spielerinnen sehr gut integriert und ihnen der Einstieg bei der Kampfmannschaft sehr erleichtert.“

Wer übernimmt jetzt als Cheftrainer, wie groß ist Euer Kader?

„Christoph Oberndorfer wird als Headcoach arbeiten, er ist auch bei einem Bundesligisten in der Nachwuchspflege tätig, nach seinem „Co“ sind wir noch auf der Suche!!

Die Mädchen-Hobby-Liga (MHL) wird von Oliver Baumschlager betreut, der leistet hervorragende Arbeit, was auch der „Vizemeistertitel“ für Windischgarsten in der MHL beweist. Derzeit umfasst unser Kader für die Kampfmannschaft 22 Spielerinnen, wobei wir die Talente, die älter als 14 Jahre sind, aus der MHL emporgezogen haben. Die „Reiferen“ werden auch in der KM nach Möglichkeit zum Einsatz kommen“.

Überhaupt legen wir großen Wert, dass durch ein gemeinsames Training auch schon die Youngsters mit den „Arrivierten“ üben, daneben trainiert jeder Coach noch die Extras mit „seinen Mädels.“

Die Auffrischung ist nach dem „Aderlass“ auch notwendig?

„Unbedingt. Leider hat unsere langjährige Kapitänin, Tatjana Laketic, aus privaten Gründen ihre Karriere beendet, gefolgt sind ihr Kathrin Klement, Katharina Radhuber, Silvia Lindbichler, aber die steht uns noch „bei Anruf“ zur Verfügung.

Laura Klinser räumt dem Studium in Innsbruck den Vorrang ein, sie muss auch verletzungsbedingt (Kreuzbandriss) pausieren.

Sabine Weissl scheint unter Euren „Abgängen“ auf?

„Nein, sie bleibt uns erhalten, ist Leihspielerin vom WSV Liezen, steuert aber zusätzlich eine Karriere als Schiedsrichterin an“.

Wann startet Eure Vorbereitungsphase?

„Heute, Mittwoch, gehen wir mit vollem Elan die die neue Saison.

Habt Ihr schon Vorbereitungsspiele vereinbart?

„Ja, wir möchten gegen die SG Steyr Damen (kombiniert), Neuhofen/Ybbs, und mit einem gemischten Team gegen Waldneukirchen testen.“

Eure Ziele für 2025/26?

„Wir möchten uns in der Landesliga festigen und die jungen Spielerinnen integrieren.

Dein größter Wunsch?

„Dass wir von Verletzungen verschont bleiben und auch, dass wir auf der Suche nach einem Co-Trainer erfolgreich sind“.

Danke, dass Du Dir für unser Gespräch Zeit genommen hast, ich wünsche Euch in der neuen Saison mehr Spielglück und große Treffsicherheit!“ (Foto: Willi Grinninger, kickerin.at) 

Ein Hinweis in eigener Sache sei mir gestattet:

Ich starte heute etwas verspätet in die persönliche „Sommerpause“ und wünsche allen Spielerinnen, TrainerInnen, FunktionärInnen und GönnerInnen des o.ö. Frauenfußballs Alles Gute und eine schöne Zeit!

Helmut Pichler