Frauen in OÖ

Union Wolfern: Viel Pech beim 2:2 gegen Dionysen – und trotzdem überwog deutlich die Freude

altaltEs war nicht einfach für die Spielerinnen der Union Wolfern, den Fokus auf die herausfordernden sportlichen Aufgaben zu lenken. Nach einem katastrophalen Rückrundenstart gegen Wals (0:5) und Wacker Innsbruck (1:6) verabschiedete sich Ex-Coach Christian Wagner. Die Spielerinnen erfuhren erst beim Abschlusstraining am Freitag von den Entwicklungen und lernten dabei gleich den neuen Übungsleiter, Josef Zarazik, kennen. Und dann wartete mit dem Tabellenzweiten ASKÖ Dionysen niemand geringerer als ein Meisterschaftskandidat, gegen den es im Herbst noch eine bittere 2:5-Klatsche gegeben hatte.


Wie erwartet begannen die Gäste aus Dionysen druckvoll und kombinationssicher und versuchten, die Bienen in der Defensive zu binden. Ihnen gehörte auch die erste Torchance, doch der Abschluss aus spitzem Winkel streifte am Pfosten vorbei. Ansonsten präsentierte sich die taktisch neu ausgerichtete Abwehr, die zuletzt elf Gegentore in zwei Spielen hinnehmen musste, deutlich stabilisiert. Nach nur zehn Minuten ging das taktische Konzept des neuen Trainers auf und Wolfern konnte sich von der Umklammerung zunehmend lösen. Nach einem sensationellen Pass von Sarah Angerer war es Alexandra Holzer, die alleine auf Dionysen-Keeperin Böcksteiner zurannte und den Ball knapp am Kreuzeck vorbeihob. Diese Aktion ließ jedoch das Spiel nun kippen. Wolfern gewann nun mehr Zweikämpfe und dominierte deutlich das Mittelfeld und kombinierte gefällig. Es dauerte jedoch bis zur 30. Minute, ehe etwas Zählbares dabei heraussprang. Der weite Ball aus dem Halbfeld vom umtriebigen und defensiv hervorragenden Kapitän Susanne Just findet in Schwester Cornelia den perfekten Abnehmer und so köpfelt Wolferns Nr. 15 zur mittlerweile verdienten Führung ein. In der Wolfern Damenweiteren Folge war Dionysen die Verunsicherung deutlich anzumerken. Fehler im Aufbauspiel und leichtfertige Ballverluste in der Defensive ließen die Wolfernerinnen zu weiteren guten Möglichkeiten kommen. Das 2:0 lag bereits vor der Pause in der Luft, doch die Heimischen konnten ihren Chancen letztlich nicht nutzen.

Nach der Halbzeitpause machte Wolfern dort weiter, wo sie in Halbzeit 1 aufgehört hatten und attackierten den Gegner bereits früh in der gegnerischen Hälfte. Und nur 5 Minuten nach dem Wiederbeginn belohnten sich die Wolferner Bienen auch für ihre Mühe: Nach einem tollen Pass in die Schnittstelle der Gästeabwehr überhebt die, an diesem Tag groß aufgelegte, Sarah Angerer mit dem rechten Außenrist die herausstürzende Torfrau Böcksteiner und stellt zum Jubel der gut 100 Besucher auf 2:0. Dionysen-Coach Rainer Pesl reagierte und brachte mit Würtz und der erfahrenen Simone Peböck nun frischen Wind in die Partie. Auf der anderen Seite musste auch Josef Zarazik reagieren: Anita Unterholzer musste angeschlagen vom Platz, sie wurde von Katharina Knogler ersetzt. Wolfern vermochte nun nicht mehr den Druck aufrecht zu erhalten, Dionysen kam nun wieder besser in die Partie und gewann mit zunehmender Dauer mehr und mehr die Kontrolle über das Mittelfeld und generierten nun bessere Tormöglichkeiten. Vornehmlich aus Standardsituationen waren die Gäste gefährlich. In der 75. Minute misslingt der Klärungsversuch in der Wolferner Defensive nach einer Flanke und Selina Angerer rempelt ihre Gegenspieler im Strafraum um. Ein durchaus berechtigter Elfmeter, den sich die routinierte Simone Peböck nicht entgehen ließ und trocken ins Eck einschoss. Nun begann es zu einer Zitterpartie für die Heimischen zu werden. Dionysen hatte nun das Momentum deutlich auf ihrer Seite, doch es bedurfte erneut Wolferner Unterstützung. Nach einem Freistoß faustet Bienen-Keeperin Antonia Schellerer die heraneilende Katharina Knogler aus kurzer Distanz an, von deren Körper der Ball ins eigene Tor prallt. Eigentor, Ausgleich nur fünf Minuten nach dem 1:2. Im Finish brachte Zarazik noch die Angreiferin Beate Winklerebner für schnelle Gegenstöße und die kopfballstarke Angi Pecksteiner für Standardsituationen. Wolfern konnte sich nach dem 2:2 wieder besser befreien und fand, wie Dionysen noch die eine oder andere Halbchance vor.

Am Ende zeigten sich Neo-Coach Zarazik, trotz des unglücklichen Spielverlaufs, sehr zufrieden und lobte die mentale Stärke des Teams. Dionysen erkämpfte sich letztlich verdient den Punkt, nachdem nach über 50 Minuten und 0:2 nichts mehr für die Gäste gesprochen hatte.

Katharina Knogler