Zum zehnten Mal erlebt am kommenden Freitag, dem Dreikönigs-Feiertag, in der Trauner Sporthalle (ab 9 Uhr - Siegerehrung ab 15.30 Uhr) der „Richard Stadler Hallen-Cup“ seine Neuauflage als offizielle Hallenfußball-Landesmeisterschaft der Frauen. Außer Titelverteidiger ASKÖ Dionysen Traun nehmen Doppelsieger SV Garsten (2003 und 2004), Kleinmünchen 1 b (vertritt den zweifachen Sieger Kleinmünchen A, 2009 und 2010), LSC Linz (als LASK Ladies Gewinner 2008), FC Wels (2006), sowie die Mitfavoriten SV Taufkirchen/Pram, Union Geretsberg und die unberechenbaren Außenseiter Union Wolfern, Union Nebelberg und Ost-Liga Herbstmeister SV Windischgarsten teil.
ASKÖ Dionysen konnte als erfolgreichster Titel-Hamster bisher drei Mal den Cup für sich entscheiden (2005. 2007 und 2011) und geht als Titelverteidiger auch heuer als chancenreichstes Team in den Bewerb.
Die Traditionsveranstaltung „Hallenfußball-Landesmeisterschaft der Frauen“ mit den trickreichsten „Ballerinas“ unseres Bundeslandes firmiert seit 2003 unter dem Namen „Richard Stadler Hallencup“ im Gedenken an einen legendären Pionier des Frauenfußballs in Oberösterreich.
Karl Römer: „ Versuche Stadlers Tradition fortzusetzen“
Karl Römer, Vorsitzender aller Frauen-Ligen mit oberösterreichischer Beteiligung, erinnert sich im Gespräch mit Helmut PICHLER mit großem Respekt und ein wenig Wehmut an seinen väterlichen Freund.
„Seine wichtigste Charaktereigenschaft möchte ich vorwegnehmen: Richard hatte Handschlagqualität, eine Eigenschaft, die sehr rar geworden ist. Richard war neben seinen Funktionen beim SV Grünau als Gruppenobmann und Vertreter der Unterklassen der Männer im Oberösterreichischen Fußballverband tätig. Außerdem bekleidete er auch die Funktion eines Referenten für den Frauenfußball und dabei konnte ich ihn tatkräftig unterstützen, weil die Zusammenarbeit von der ersten Minute an mit ihm einfach perfekt klappte. Unsere Pläne, Schaffung einer 2. Liga Mitte mit den Spitzenvereinen aus Oberösterreich und Salzburg (ab 2000/2001), sowie die Installierung der Frauenklassen konnten wir gemeinsam auf den Weg bringen.
Seine guten Kontakte nach Bayern ermöglichten uns sogar einige Auswahlspiele gegen die Nachbarn. Kurz vor seinem Spitalsaufenthalt, ließ er es sich nicht nehmen, die Auswahlmannschaft noch nach Bayern zu begleiten. Drei Tage vor seinem Ableben im 65. Lebensjahr nahm er mir noch das Versprechen ab, ich dürfe den Frauenfußball nicht im Stich lassen. Bis heute habe ich versucht, in seinem Sinn weiterzuarbeiten und werde es auch fortsetzen, solange man mich lässt. Aber: Die Lücke, die der Fußball-Pionier hinterließ, konnte bis jetzt niemand schließen.
Prinzenpaar geleitete Richard Stadler zur letzten Ruhe
Beruflich war Richard Stadler „Rentmeister“ der Cumberlandstiftung, welches etwa bedeutet: Er verwaltete den riesigen Wald-und Forstbesitz des Königshauses von Hannover. Er war gut befreundet mit Prinz August von Hannover, der ihm mit seiner Gattin, Prinzessin Caroline von Monaco, auch die letzte Ehre bei seinem Begräbnis am 26. Juli 2001 erwies.
Dr. Helmut Pichler