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Kleinmünchens Neo-Obfrau Sandra Mayrhofer „pendelt“ zwischen grünem Rasen und grünem Tisch!

Auf Langzeit-Obfrau Christl Holzmüller folgte im heurigen Jänner die ÖFB-U 19-Exinternationale bei der SPG BW Linz/Kleinmünchen; das Ligaportal führte mit ihr das folgende Interview:

 

Akribische Vorbereitung und perfekte Organisation pflegt die ÖFB-U 19-Ex-Internationale nicht nur im Mittelfeld…. (Foto: Union Kleinmünchen)

 

Ligaportal: Sandra, herzlichen Glückwunsch zu Deiner Entscheidung, dem oberösterreichischen Traditions-Frauen-Team als Obfrau vorzustehen, was hat Dich dafür begeistert?

Sandra Mayrhofer: „Vielen Dank! Ich habe bei Union Kleinmünchen meine Karriere in der Bundesliga starten, eine Menge Erfahrungen sammeln dürfen und den Verein samt Philosophie immer sehr geschätzt. Die Zeit hier hat mich in meiner sportlichen und persönlichen Entwicklung immens geprägt. Die Möglichkeiten, die mir gegeben wurden, sehe ich nicht als selbstverständlich. In meinem Dienst möchte ich diesen Dank zum Ausdruck bringen und dem Verein etwas zurückgeben. Weiteres sehe ich ein großes Potential zur Weiterentwicklung und Professionalisierung in unterschiedlichen Bereichen, was mich zusätzlich motivierte“.

Wie schwer oder leicht war es für Dich, diese Aufgabe zu übernehmen?

„Natürlich musste ich mir das Ganze sehr gut überlegen. Das war eine einschneidende Entscheidung für meinen Lebensalltag und auch für den Club. Nach einigen Gesprächen mit Christl (Holzmüller) war mir jedoch klar, dass ich diese Funktion ausführen möchte und bereit dafür bin. Ich bin nach wie vor sehr dankbar für die Unterstützung, tolle Übergabe und das Vertrauen von Christl. All das hat mir den Übergang um einiges leichter gemacht“.

Mit Sektionsleiterin Eva Maria Wirtitsch, gleichzeitig Deiner Stellvertreterin, Sara Schörgenhuber und Kathi Messthaler steht Dir „geballte Kleinmünchen-DNA“ zur Seite, erleichtert das Deine Aufgabe als sehr junge „Chefin“?

„Ich bin sehr dankbar für mein Team, denn ohne die Kolleginnen wäre die gesamte Arbeit in diesem Ausmaß nicht möglich. Es wird tolle Arbeit auf unterschiedlichen Ebenen geleistet. Da ist es natürlich von Vorteil, wenn Personen mit ähnlichen Vorstellungen zusammenarbeiten und gewisse Übereinstimmungen bei grundlegenden Themen bestehen“.

Im Sommer 2024 bist Du als Königstransfer (O-Ton Gerald Reindl) nach Linz zurückgekehrt, was gab dafür den Ausschlag?

„Ich war beinahe 10 Jahre aufgrund von schulischen und sportlichen Ausbildungen in St. Pölten. Das war eine lehrreiche und wichtige Zeit für mich, aber ich wollte unbedingt wieder zurück nach Oberösterreich und näher bei meiner Familie sein“.

Werden wir Dich weiterhin als spielende Obfrau erleben?

„Natürlich! Die Frage hat sich für mich zu diesem Zeitpunkt nicht gestellt. Dazu liebe ich diesen Sport viel zu sehr. Solange es gesundheitlich möglich ist und ich das Team unterstützen kann, werde ich spielen“.

Du warst für Union Kleinmünchen, SKN St. Pölten und den SV Neulengbach in Österreichs höchster Spielklasse aktiv, wie siehst Du die Entwicklung der 3 Mannschaften?

„Alle diese Vereine arbeiten auf Hochtouren, um die Spielerinnen bestmöglich weiterzuentwickeln und den Frauenfußball auf eine nächste Ebene zu bringen. Die Voraussetzungen, Ansätze und zur Verfügung stehenden Ressourcen und Möglichkeiten sind jedoch unterschiedliche. Diese werden in den nächsten Jahren, aus meiner Sicht, entscheidend sein“.

Schwere Verletzungen plagten Dich während Deiner St. Pölten-Zeit, verhinderten sie möglicherweise Deine A- Teamkarriere?

„Diese Frage ist schwierig zu beantworten. Ich kann nicht sagen, ob ich den Sprung in das A-Nationalteam ohne meine Verletzungen geschafft hätte. Ich will mich auch auf keine Verletzungen ausreden. Fakt ist, dass ich super Erfahrungen und Erlebnisse mit dem U17- und U19- Nationalteam sammeln und einen Trainingslehrgang mit dem A-Nationalteam machen durfte. Mehr war bisher nicht drinnen“.

Mit welchen aktuellen A-Team Spielerinnen hast Du beispielsweise Im ÖFB-U 19 Team zusammengespielt?

„Ich habe mit Jennifer Klein, Laura Wienroither, Isabella Kresche und Viktoria Pinther zusammengespielt. Claudia Wenger und Lisa Kolb waren meine Teamkolleginnen bei Union Kleinmünchen“.

Welche Ereignisse würdest Du als Höhepunkte Deiner bisherigen sportlichen Laufbahn bezeichnen?

„Als Höhepunkte erlebte ich immer wieder meine Comebacks. Das war jedes Mal etwas ganz Besonderes für mich. Auch die Zeit in den Nachwuchsnationalmannschaften bleibt unvergessen, ebenso wie die in Neulengbach, wo ich als Kapitänin meine ersten Erfahrungen als Führungsperson sammeln durfte“.

Euer Lokalrivale LASK hat in der Winterpause enorm aufgerüstet, mindert das Eure Chancen auf den Klassenerhalt?

„Das denke ich nicht. Wir fokussieren uns auf uns. Wir haben einen super Kader, auf den ich voll vertraue. Wir werden die nötigen Punkte mitnehmen, die wir brauchen, um den Klassenerhalt zu schaffen - auch wenn es nicht leicht werden wird“.

Zahlreiche Spielerinnen Eurer Spielgemeinschaft waren kürzlich mit den ÖFB-Nachwuchsteams auf Trainingslager, schwingt Angst mit, sie könnten sich dabei verletzen und ausfallen für die ADMIRAL-Frauen-Bundesliga?

„Nein. Eine Verletzungsgefahr besteht immer und überall, auch wenn sie natürlich bei einer erhöhten Anzahl von Trainings größer ist. Dennoch versuche ich, nicht an solche Szenarien zu denken“.

Bleibt Dir aktuell überhaupt noch Zeit, einem Hobby nachzugehen?

„Nachdem ich selbst noch spiele, 35 Stunden arbeiten gehe und nun in meiner neuen Funktion eine Menge Arbeit zu erledigen habe, habe ich tatsächlich kaum freie Zeit. Ich plane aber bewusst Zeiten für mich ein, denn es gibt ja schließlich noch mehr als Fußball und Arbeit“.

 Was wünscht Du Dir für die nächsten Monate am meisten?

„Den Klassenerhalt“.

Herzlichen Dank, dass Du Dir trotz Deines Mega-Pensums Zeit genommen hast, ich wünsche Dir ganz viel Glück und Erfolg für Deine großen Herausforderungen!

Helmut Pichler