Admiral Frauen Bundesliga

FFAOÖ- Cheftrainer Gerald Reindl: „Möglichst viele Spielminuten sollten das Ziel sein!“

Mit 21 Zählern auf Rang 7und damit 5 Punkte vor dem Lokalrivalen LASK landete die FFAOÖ In der Future-League; das LIGAPORTAL bat den Headcoach um seine Saison-Bilanz und Ausblick: 

 

Der glatte 3:0- Auswärtssieg beim „Vizemeister“  zählte zu den Höhepunkten der Linzerinnen (Foto: privat)

Ligaportal: Gerry, warst Du mit der Performance Deines Teams (sehr) zufrieden oder hast Du Dir von den Youngsters mehr erhofft?

Gerald Reindl: „Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung unserer Spielerinnen, es gab viele Einberufungen in Auswahlteams und gefühlt gehört jede Akademiespielerin schon dem Bundesligakader an“.

Spiegelt Euer Tabellenplatz das Auf und Ab in der Saison wider?

„Das ist schwierig zu erklären, im Herbst spielten wir im Kern mit dem Jahrgang 2007/08, jetzt im Frühjahr traten wir mit dem Jahrgang 2009/10 an. Unser Team ist extrem jung in der Liga. Wichtig war es, zu sehen, dass wir in den Spielen gegen RB Salzburg, St. Pölten und Austria Wien über weite Strecken der Spiele eine spielerische Dominanz erreichen konnten und ja, dann gab es auch wieder Momente, wo wir Lehrgeld zu zahlen hatten“.

Was war für Dich die schönsten Erlebnisse 2024/25?

„Für mich persönlich ist die ganze Saison ein schönes Erlebnis, ich denke, wir sind am Stand der Ausbildung etwas über dem Soll und speziell das Trainingslager bzw. die Hospitation beim FC Ingolstadt waren besondere Ereignisse.“

Bei welchen Spielerinnen waren die größten Fortschritte feststellbar?

„Es liegt in der Natur, dass bei den Jüngeren ein Fortschritt leichter zu erkennen ist, aber besonders auffällig waren unsere „Älteren“, welche eine U 20 WM gespielt haben bzw. nach langer Verletzung in der ADMIRAL-Bundesliga zurück sind und unsere Kapitänin, die die gesamte Gruppe zusammenhält. Das sind schon große Fortschritte entstanden“.

Wem traust Du in den kommenden Jahren einen Fixplatz im A- Team der SPG BW Linz/Kleinmünchen zu?

Die FFA OÖ ist dafür bekannt, dass alle, welche die Ausbildung fertig absolviert haben, in einer 1. oder 2. Bundesliga spielen und mitgestalten können, also momentan alle in unserer Einrichtung“.

Kann man insgesamt davon sprechen, dass das Niveau in dieser Nachwuchsliga wesentlich gestiegen ist, wenn man das Vorderfeld in der Tabelle als Maßstab nimmt?

„Es spielen viele Vereine mit ihren AKA`s mit, die haben eine hohe Qualität und es sollte meiner Meinung nach ein Lizenzkriterium werden. Außerdem kann jeder jeden schlagen, einzig Dornbirn tut sich etwas schwerer“.

Red Bull Salzburg und St. Pölten II thronen an der Spitze, spielen auch hier schon die finanziellen Möglichkeiten eine entscheidende Rolle?

„Ich denke, nicht, und ich würde auch keinen Sinn in finanziellen Anreizen sehen. Oft hängt die Qualität davon ab, wann wer gestandene Spielerinnen aus der ADMIRAL-Bundesliga in der Future League einsetzt“.

Eure Meisterschaft ist beendet, es folgen einige Testspiele, folgen jetzt willkommene Pausen oder sollte diese Meisterschaft auch mit „Play-offs“ fortgeführt werden?

„Der Grundsatz der sportlichen Weiterentwicklung, sprich: möglichst viele Spielminuten zu verschaffen, wäre unbedingt in den Vordergrund zu stellen, also eine Meisterschaft mit März bzw. eine Bundesliga mit 11. Mai zu beenden, kann nicht die Lösung sein. Leider ist Österreich kein Sportland und wenn man die Medien verfolgt, was gerade Teile des ÖFB-Präsidiums von sich geben, welche auch den Frauenfußball stark beeinflussen, darf man sich keine positiven Sprünge erwarten“.

Inwieweit sind aber auch „Pausen“ wegen der schulischen Belastungen der Maturantinnen willkommen?

„Es reichen die gewohnten Nationalteampausen, individuell bekommen Spielerinnen sowieso die nötige Erholungs-Zeit, die sie brauchen“.

Wird es ab der neuen Saison Änderungen in Eurer Organisation geben?

„Ja, wie schon seit Saisonbeginn von uns kommuniziert wurde, werden Aurelia Zeilinger und Katharina Messthaler die FFA OÖ übernehmen, worauf wir sehr stolz sind und den beiden mit ihrem Team alles Gute wünschen!

Vielen Dank für Deinen präzisen Saison-Rückblick und alles Gute weiterhin für Deine sportlichen Ambitionen!

Helmut Pichler