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„COMEBACK des Jahres“: Vicky Felber absolvierte nach Verletzungsmarathon wieder alle Spiele im Herbst!

Wegen zahlreicher Ausfälle nach schweren Blessuren und zuletzt 2- jähriger Verletzungspause startete die "Steh-auf-Frau"  bei der SPG Geretsberg/Bürmoos im Sommer wieder erfolgreich; mit der früheren ÖFB- U 19- Internationalen sprach das Ligaportal:

Ligaportal: Vicky, gratuliere herzlich, Du konntest im Herbst alle Spiele bestreiten, bist also endlich wieder voll belastbar?

Viktoria Felber: „Danke vielmals! Ja, die Meisterschaft im Herbst ist für mich groß teils wirklich positiv verlaufen. Ich konnte alle Spiele bestreiten und habe von Woche zu Woche gemerkt, dass alles wieder leichter wird, sowohl körperlich als auch im Kopf. Ich habe mit der Zeit wieder viel befreiter spielen können und mich auch zunehmend belastbarer gefühlt. Leider musste ich aber beim letzten Cupspiel nach etwa zehn Minuten raus, da ich in einer unglücklichen Situation erneut mit dem Knie weggeknickt bin.“

Was hat Dich immer wieder motiviert, nach schweren Verletzungen die harten Regenerationsphasen zu meistern?

„Fußball begleitet mich, seit ich ein kleines Kind bin, ich war eigentlich fast jeden Tag am Sportplatz. Es ist für mich nicht nur ein Hobby, sondern ein großer Teil meines Lebens und lange Zeit war es auch mein Traum. Auch wenn die letzten Jahre leider von mehreren schweren Verletzungen geprägt waren, war der Wunsch, noch einmal gemeinsam mit meinen Freundinnen am Feld zu stehen, unglaublich stark. Das hat mich immer wieder motiviert, die Reha-Phasen durchzuziehen und nicht aufzugeben. Und ich habe einfach jedes Mal aufs Neue gemerkt: Ohne Fußball kann ich einfach nicht“!

Wer waren dabei Deine größten Stützen, wem bist Du am meisten dankbar?

„Meine größten Stützen waren meine Familie und Freunde, allen voran meine Mama. Sie hat mich zu jeder Operation und zu zahlreichen Arztterminen, egal ob in Wien oder in Salzburg, begleitet und immer unterstützt. Ohne sie wäre vieles nicht möglich gewesen. Ein riesiges Danke geht aber auch an meine gesamte Mannschaft, vor allem an meine Schwester und meine zwei besten Freundinnen. Sie haben mich immer motiviert, bei allem unterstützt und mir trotz der Verletzungen das Gefühl gegeben, genauso Teil des Teams zu sein. Dass ich sogar bei jedem Spiel – auch auswärts – dabei sein konnte, obwohl ich oft eingeschränkt war, ist absolut nicht selbstverständlich und wäre ohne meine Mädels nicht möglich gewesen“.

Kleinmünchens-früherer Erfolgstrainer Gerald Reindl vermutet bei Euch eine ganz besondere DNA, die Euch zu den vielen Erfolgen führte, siehst Du das ähnlich?

„Ja, absolut. Ich durfte schon in mehreren Mannschaften spielen, aber so einen familiären Zusammenhalt wie bei uns habe ich noch nirgends erlebt. Wir sind viel mehr als nur Mädels, die gemeinsam Fußball spielen – wir sind eine große Familie. Jede Einzelne gibt für ihre Teamkolleginnen alles, am Platz genauso wie abseits davon. Diese besondere Team-DNA macht uns stark und ist, glaube ich, ein großer Schlüssel für unsere Erfolge gegen die immer größer werdende Konkurrenz“.

Du hast da Trainerteam auch lädiert beim Coaching unterstützt, wäre das vielleicht später eine Option für Dich?

„Die Zeit, in der ich die Trainerrolle übernehmen durfte, war für mich wirklich schön und auch lehrreich. Es hat mir Spaß gemacht, die Mädels von draußen zu coachen und Trainings zu gestalten. An dieser Stelle möchte ich auch noch ein großes Lob aussprechen: ihre Geduld, ihre unglaubliche Mitarbeit in jeder Einheit und ihr Respekt gegenüber mir waren alles andere als selbstverständlich. Für die Zukunft kann ich es mir vielleicht schon vorstellen, aber im Moment sehe ich mich ganz klar noch am Platz (schmunzelt)“.

Sticht aus diesem Herbst für Dich Dein Siegestor im Cup- „Krimi“ bei der SPV Kematen-Piberbach / Rohr-Neuhofen in der letzten Minute der Verlängerung als schönste Erinnerung hervor?

„Das Spiel war für mich auf jeden Fall etwas ganz Besonderes. Zum einen, weil es nach 2 Jahren mein erstes richtiges Match war – allein das war schon ein unglaubliches Gefühl. Und zum anderen, weil wir die Partie doch noch drehen konnten und am Ende den Sieg mit nach Hause genommen haben. Dass ich dann auch noch das Siegestor für die Mannschaft erzielen durfte, hat das Ganze natürlich noch besonderer gemacht! Aber auch das Spiel gegen Innsbruck und der Sieg gegen den GAK waren für mich – und ich glaube für das ganze Team – unglaubliche Momente!“

Insgesamt habt Ihr den Herbst recht gut gemeistert, denke ich, wie „bilanzierst“ Du?

„ Ja, absolut – wir können wirklich stolz auf unseren Herbst sein. Sowohl neben dem Platz als auch am Feld sind wir im Laufe der Saison noch weiter zusammengewachsen und haben einen großen Schritt nach vorne gemacht. Wir konnten endlich wieder zeigen, was in uns steckt, und haben uns wichtige Punkte erarbeitet. Insgesamt war das eine sehr starke Herbstsaison von uns, an die wir hoffentlich nach dem Winter fortsetzen!“

Genießt Du derzeit die Winterpause, um zu regenerieren oder sind Deine Gedanken schon beim Frühjahrsdurchgang?

„Die erste Zeit der Winterpause habe ich wirklich genossen – einfach einmal abschalten, regenerieren und auch andere Dinge machen, die während der Saison oft zu kurz kommen. Aber mittlerweile bin ich schon wieder voll auf das Frühjahr fokussiert und hoffe so schnell wie möglich wieder fit zu werden und ohne längere Ausfallzeit wieder mit meinen Mädels am Platz stehen zu können!“

Du hast für den FC Bergheim und den SV Neulengbach gespielt, würdest Du trotzdem die Union Geretsberg als Deinen „Lebensverein“ bezeichnen?

„Ja, auf jeden Fall! So eine Mannschaft wie Geretsberg gibt es wirklich nur einmal. Für mich ist der Verein wie eine zweite Familie und ein ganz wichtiger Teil meines Lebens, seit ich mit 14 Jahren dort angefangen habe. Nicht nur fußballerisch durfte ich dort meine schönsten Momente erleben, ich habe auch zahlreiche Freundschaften im Verein schließen können und durfte mit ihnen gemeinsam diese Momente erleben. Deshalb wird der Verein, vor allem aber die Mädels, für mich immer mein Lebensverein bleiben und auch in Zukunft eine große Rolle spielen!“

Was sind Deine sportlichen Wünsche vor dem Weihnachtsfest?

„Für mich persönlich wünsche ich mir, dass ich ohne längere Ausfallzeit wieder ins Training einsteigen kann und dieses Mal hoffentlich von einer schwereren Verletzung verschont geblieben bin. Das wäre für mich das schönste Weihnachtsgeschenk. Für meine Mädels wünsche ich mir, dass wir im Frühjahr genau dort anknüpfen können, wo wir im Herbst aufgehört haben, weiter in der Liga bestehen und natürlich, dass alle gesund und fit bleiben!“

Ich bedanke mich herzlich für Dein bereitwilliges Interview und wünsche Dir, dass im Frühjahr Deine sehnlichsten Wünsche in Erfüllung gehen!

Helmut Pichler