Admiral Frauen Bundesliga

"EDELKIEBITZ“ Gerald Reindl zur Herbstperformance der SPG BW Linz/Kleinmünchen und der ADMIRAL-Frauen-Bundesliga!

Den langjährigen Erfolgscoach der Linzerinnen befragte das Ligaportal zu seinen Eindrücken:

Ligaportal: „Gery, hast Du im heurigen Herbst Spiele in der ADMIRAL-Frauen-Bundesliga verfolgt, wenn ja, wohin geht der Trend?

Gerald Reindl: „Ja, natürlich besuche ich die Spiele bzw. sehe ich sie mir über die Medien an. Der Trend zu einer ausgeglichenen Liga nimmt zu, Austria und St. Pölten sind nicht in Reichweite, jedoch ab Platz 3 kann jeder jeden schlagen. Das Tempo und die defensive Kompaktheit wird höher, kritisch sehe ich die Spielentwicklung mit dem Ball“!

Warst Du auch beim Linzer „Derby“?

„Beim ersten war ich krank, zum zweiten Derby habe ich geschafft und konnte mir einen aktuellen Eindruck verschaffen!“

Wie schätzt Du die Chancen der SPG BW Linz/Kleinmünchen auf den Klassenerhalt ein?

„Sehr hoch, der Kader ist stark und mit dem SV Neulengbach wird man um Platz 8 spielen können. Wenn das Momentum weiter in die jetzige Richtung geht, kann auch auf die Vienna geschielt werden. Nachdem der Start leider misslang, scheint jetzt wieder der „Blau Weiß Linz – Kleinmünchen-Weg“ gegeben zu sein. In den letzten 5 Spielen wurden 10 Tore erzielt und nur 4 bekommen, dazu ein 3:0 im ÖFB-Cup. In dieser Situation haben die Verantwortlichen gemeinsam mit den Spielerinnen gute Maßnahmen gesetzt und Entscheidungen getroffen“.

War es deshalb schwierig, Torgefahr zu erzeugen, weil Almedina „Almi“ Sisic zur Wiener Austria abgewandert ist?

„Klar, Almi war in den letzten Jahren fast immer an den Toren und Vorlagen des Teams beteiligt, sie und ihre Mitspielerinnen haben in der gemeinsamen Zeit hart gearbeitet und viel erreicht. Jede Spielerin hat ihr eigenes Profil, ihre Besonderheit, darum sollte man nicht vergleichen. Es sind mit Ella Herbst, Jana Sachs, Karla Jedvaj, Antonela Grgic und Mavie Schweitzer weiterhin Spielerinnen mit Torgefahr im Kader. Dazu kommen von der Frauenfußballakademie Luisa Schubert, Zoe Weberndorfer und Clara Hahn nach“!

Löst die Austria Deiner Meinung nach den langjährigen Seriensieger St. Pölten ab?

„Da wage ich noch keine Prognose abzugeben, die Austria ist jedenfalls auf einem sehr guten Weg. Beim SKN St. Pölten merkt man ungewohnte Nervosität in ihren Handlungen“.

Wie zufrieden bist Du mit den Auftritten der FFAOÖ in der Future League?

„Sehr zufrieden. Es war klar, dass es zu Beginn eine Umstellungszeit benötigt, aber es ist in allen Bereichen eine sehr gute Entwicklung erkennbar, um diese geht es ja!“

Union Kleinmünchen liegt nach dem Herbst in der (noch inoffiziellen) U 16- Liga an sehr guter 3. Stelle?

„Kleinmünchen spielt eine sehr gute Rolle und ist hier in den vorderen Rängen vertreten.Die Liga ist für jedes teilnehmende Team wichtig, da es sonst in dem wichtigen Alter der Ausbildung keine Altersvergleiche gäbe. Ein großes DANKE an die Gründer und Unterstützer der Liga, persönlich hoffe ich, dass der ÖFB diese Liga offiziell eingliedert und unterstützt“.

Um konkurrenzfähig in der 1. Und 2. Bundesliga zu sein, werden immer mehr Legionärinnen engagiert, bleibt unser Nachwuchs auf der Strecke?

„Es sind fußballpolitisch im Hintergrund so viele verschiedene Interessen (Ligasponsor, ÖFB, Vereine) „im Spiel“, dass momentan leider keine nachhaltigen gemeinsame Wege eingeschlagen werden können.Das Entscheidende ist die Vision, die Identität und Nachhaltigkeit eines Vereines, hier ist definitiv der FC Blau Weiß Linz – Kleinmünchen klarer Vorreiter mit Grundlagennachwuchs, eigener Akademie und einem Bundesligateam. Hier bekommen die jungen Spielerinnen ihre Möglichkeiten, wie Pia Prandstätter, Lilli Braun, Anika Hofschweiger, Carina Apfelthaler……!“

Umgekehrt, mit Lisa Kolb, Claudia Wenger, Annabel Schasching, Laura Wienroither spielen so viele Oberösterreicherinnen wie noch nie in ausländischen Top-Ligen, siehst Du auf Dauer Nachfolgerinnen für diese Asse?

„Ja, da bin optimistisch. Es werden einige Spielerinnen folgen und zeitnah auch Trainerinnen“!

Ohne Legionärinnen kämpft die SPG Geretsberg/Bürmoos in der 2. Liga, geht das auf Dauer gut?

„Die SPG Geretsberg/Bürmoos ist ein Verein mit ihrer eigenen DNA. Darum erreichen sie Erfolge, welche schwer erklärbar sind. Sie hatten nach der großartigen Arbeit von Andreas Meindl keine leichte Übergangsphase, nun dürfte mit Nicola Rago wieder Kontinuität und Erfolg einkehren“.

Überraschte auch Dich der bisherige famose Auftritt von Austria Wien im Europa-Cup?

„Ja, Anderlecht, Slavia Prag sind so 50/50 Spiele, schön für den österreichischen Frauenfußball, dass sie sich durchsetzen konnten.“

Besteht Hoffnung, dass Du wieder als Trainer oder in anderer Funktion in den OÖ -Frauenfußball zurückkehrst?

„Momentan genieße ich diese freie Zeit sehr, einmal sehen, wie es weitergeht (schmunzelt).“

Für Deine spannende Analyse recht herzlichen Dank, ich wünsche Dir weiterhin Alles Gute!

Helmut Pichler