"Ich weiß nicht, ob mir zuvor überhaupt schon einmal ein Hattrick in der Kampfmannschaft gelungen, so schnell wie am Samstag aber sicher nicht", schmunzelt Sebastian Wurmlinger nach seinem großen Auftritt seiner Pichlinger beim 3:2-Auswärtssieg in Naarn. Binnen 19 Minuten erledigte der 21-Jährige den Gegner mit drei Toren praktisch im Alleingang. "Das dritte war herrliche herausgespielt, Martin Ivos hat sich unwiderstehlich durchgetankt, Karlo Golovrski hat mich mit einem tollen Pass in Szene gesetzt und ich musste nur mehr vollenden", schildert der Angreifer. Gegenüber ligaportal.at verriet er auch seine Pläne für die kommende Saison und gab zudem seinen Landesliga-Ost-Meistertipp ab.
Mit seinem Premierenhattrick sorgte "Wurmi" für die endgültige Erleichterung bei den Mannen aus Linz-Süd. "Wir sind jetzt defintiv von hinten weg, da kann nicht mehr passieren", weiß auch der Angreifer. Trotz des abgesicherten siebenten Platzes im Mittelfeld wird im Saisonfinish das Tempo nicht drosseln. "Trainer Erich Wagner möchte es allen beweisen, dass wir im Herbst mit den Verletzten deutlich unter Wert geschlagen wurden. Sein und unser Ziel ist es daher in der Frühjahrstabelle soweit vorne wie möglich zu landen." Womöglich könnte es sogar mit der Rückrundenkrone klappen, zurzeit rangiert man als Dritter punktegleich mit dem Ersten, SC Marchtrenk, im Spitzenfeld.
Seine drei Treffer konnte der Versicherungsangestellte erst nach dem Match so richtig genießen. "Im Match habe ich gar nicht groß darüber nachgedacht, dass ich einen Hattrick geschafft habe. Das habe ich erst nach dem Abpfiff so richtig realisiert. Zudem habe ich mich auch noch ein wenig über den verschossenen Elfmeter im Finish geärgert." Der Auftritt des Ex-Akademie-Linz-Akteurs war trotz dem ein großer. Beim ersten Treffer konnte Naarn-Goalie Schweiger einen wuchtigen Schuss des 21-Jährigen nur mehr in die eigene Kreuzecke lenken, die beiden anderen legte mit Karlo Golovrski ein junges Talent auf. "Karlo hat nach seiner überstandenen Verletzungspause bewiesen, dass er richtig viel Potential hat. Er ist ein Versprechen für die Zukunft, hat wirklich einiges am Kasten"; lobt Wurmlinger seinen jüngeren Mitspieler.
Dass der ältere der beiden Wurmlinger-Brüder mit sieben Toren in neun Partien eine beachtliche Torquote im Pichling-Trikot verbuchen konnte, ist auch anderen Vereinen nicht verborgen geblieben. Der Stürmer könnte sich aber mit einer weiteren Zukunft beim Landesligisten anfreunden. "Ich gehöre noch St. Florian, fühle mich aber in Pichling sehr wohl. Wir möchten kommende Saison oben mitspielen, denke ich, dass uns das auch gelingen wird, wenn der Großteil der jetzigen Mannschaft so zusammenbleibt. Dann könnte ich mir auch einen Weiterverbleib sehr gut vorstellen."
Während der Ex-Florianer und ManU-Fan das Champions-League-Finale am Samstag als neutraler Zuschauer beobachten wird, hat er im Titelrennen der Landesliga Ost einen Favoriten ausgemacht. "Trotz der Niederlage im direkten Duell gegen St. Martin sind die Marchtrenker für ich die konstanteste Mannschaft der Rückrunde und mein persönlicher Meistertipp", so Sebastian Wurmlinger abschließend. Kann Trainer und Sportchef Erich Wagner den jungen Torgaranten halten, könnte womöglich schon kommende Saison der heißeste Meistertipp Pichling lauten...
Foto-Slide: Haral Dostal (www.sport-bilder.at)
Marco Wolfsberger