Landesliga Ost

Zwei SVG-Größen schießen Katsdorf zum Abschied in Richtung Relegation

altaltDie Union Katsdorf muss zumindest in die Relegation! Obwohl es im Derby beim SV PFS Gallneukirchen lange Zeit nach einem Überraschungsauswärtssieg der Ablinger-Elf aussah, man bis eine Viertelstunde vor dem Ende mit 2:0 führte, steht man nach dem kassierten Last-Minute-2:2 mit eineinhalb Beinen in der Relegation. Die "Gallinger" Torgaranten Klaus Gstöttner (76.) und Raffael Schörgi (91.), die gemeinsam elf der 14 Tore der Gradascevic-Elf im Frühjahr erzielt haben, sicherten den Gusentalern den prestigeträchtigen Punkt in Ihrem letzten Derby. Während Urgestein Gstöttner endgültig seine Schuhe an den Nagel hängt, wird Schörgi nach siebeneinhalb Jahren in der Kampfmannschaft der Blues ab Sommer in Wien aufgeigen.

 

Tautscher schießt Katsdorf in Front

Über 500 Fans ließen sich den zeitlosen Derbyklassiker, welcher zugleich das Abschiedsspiel von Schiedsrichter Gerhard Diesenreither, der unterstützt an den Linien von Bundesliga-Referee Thomas Prammer und seiner Gattin Agnes Prammer eine gewohnt tadellose Leistung bot, nicht entgehen und sorgten für beste Atmosphäre im Gusenparkstadion. Die Heimischen versuchten ihr gewohntes Kombinationsspiel aufzuziehen, während die Gäste immer wieder Angreifer Benjamin Tautscher suchten und ihn mit langen Bällen fütterten. Nach knapp 20 Minuten war es der Goalgetter der Katsdorfer, der nach einem weiten Ball von David Dutzler völlig frei vor SVG-Goalie Markus Schöller stand, die Übersicht behielt und eiskalt zur 1:0-Führung der Katsdorfer einschoss. Angestachelt vom Gegentreffer agierten die Hausherren weiter offensiv und fanden durch Patrick Minichberger eine hochkarätige Ausgleichschance vor, doch der Offensivspieler schloss zu hastig ab und knallte das Leder über das Tor von Goalie Joachim Sommer. Katsdorf agierte trotz der Führung ziemlich uninspiriert im Angriffsspiel, während die "Gallinger" trotz spielerischem Übergewicht bis zum Pausenpfiff kaum mehr gefährlich vors Sommer-Tor kamen.

 

Ablinger-Elf stand vor Derbysieg, doch dann...

Der starke Katsdorf-Stürmer Tautscher musste vor dem Wiederanpfiff verletzungsbedingt in der Kabine bleiben und wurde durch den Ex-SVG-Youngster Manuel Paule ersetzt. Am Spielgeschehen änderte sich wenig. Gallneukirchen kombinierte gefällig, während die Gäste vorwiegend mit weiten Bällen operierten. Nach Flanke von Schörgi hatte Michael Danninger den Ausgleich am Kopf, doch der junge Angreifer setzte das Leder über den Pfosten. Da auch einige Halbchancen der Gradascevic-Truppe ungenützt blieben, waren es nach 56 Minuten plötzlich die Katsdorfer, die ganze nahe am Derbysieg dran waren. Ein weiter Ball genügte über die gesamte SVG-Abwehr auszuhebeln, Katsdorfs Daniel Brandstetter war vor Keeper Schöller am Ball und schob das Leder in Richtung Tor, wo es letztendlich im Zeitenlupentempo über die Linie in die Maschen rollte - Das von den Gästen frenetisch bejubelte 2:0.

... kamen Gstöttner und Schörgi, die sich würdig vom SVG verabschiedeten

Der SVG wollte sich mit dieser Derbyniederlage nicht abfinden und warf noch einmal alles noch vorne. Die Bemühungen sollten fruchten. Raffael Schörgi zirkelte eine Ecke gekonnt auf den langen Pfosten, wo Routinier Klaus Gstöttner abgeklärt zum 1:2-Anschlusstreffer einnickte und seinem Team somit wieder Hoffnung einimpfte. Die Heimischen bekamen nun eine Reihe von Standards zugesprochen, bei den Katsdorfern flatterten ein wenig die Nerven, da auch gute Kontergelegenheiten, wie die von Daniel Brandstetter, nicht genutzt werden konnten und man so bis zuletzt um den Dreier bangen musste. Das Zittern war berechtigt! Denn in der Nachspielzeit bediente Spielertrainer Samir Gradascevic Raffael Schörgi, der 22-Jährige nahm sich das Leder mit und knallte den Ball herrlich und unhaltbar für Keeper Sommer mit dem Vollspann ins lange Eck - Mit seinem vorerst letzten Ballkontakt für den SVG schoss der Flügelflitzer seine Mannschaft noch zum Ausgleich und Katsdorf in Richtung Relegation. Schörgi verabschiedete sich somit würdig von seinem Heimatverein, da er kommende Woche beim Auswärtsspiel in Weißkirchen in Schweden weilt und aufgrund seines Studiums nach Wien wechseln wird. Auch SVG-Urgestein Klaus Gstöttner, der in den letzten Halbsaisonen schon mehrmals zum Weitermachen überredet musste, dürfte nach dieser Saison endgültig seine Schuhe an den Nagel hängen.

Die Katsdorfer können mit drei Punkten Rückstand und einer um 18 Treffer schlechteren Tordifferenz auf Rohrbach den Direkt-Klassenerhalt in der LLO powered by Axenda wohl kaum mehr schaffen. Nun hofft man, dass zumindestens die drei Zähler Vorsprung auf Schlusslicht St. Valentin am letzten Spieltag verteidigt werden können und man sich in die Relegationsspiele retten kann.

Marco Wolfsberger