In der vergangenen Saison präsentierte sich der SC Ebner-Trans Marchtrenk von seiner besten Seite, führte in der Landesliga Ost die Frühjahrs-Tabelle an und eroberte hinter Champion Dietach den Vizemeistertitel. Aufgrund eines Fehlstarts konnten die Mannen von Trainer Adam Kensy an diesen Erfolg zunächst nicht anknüpfen, der SC nahm dann aber Fahrt auf, absolvierte eine solide Hinrunde und ist als Siebenter vom Vorderfeld der Tabelle nicht weit entfernt. "Urlaubsbedingt und aus Verletzungsgründen hatten wir am Beginn der Saison Probleme und sind ins Hintertreffen geraten. Danach ist es aber gut gelaufen und haben uns im Herbst wieder ordentlich präsentiert. Wir überwintern in Lauerstellung und nehmen uns für die entscheidende Phase der Meisterschaft viel vor", sagt Koordinator Sport, Dominik Hamader, und freut sich, dass seit Jahresbeginn mit der Firma Ebner Transporte ein heimisches Unternehmen den Verein tatkräftig unterstützt.
Die Kensy-Elf kam holprig aus den Startblöcken, konnte in den ersten fünf Runden keinen "Dreier" einfahren und ergatterte in diesem Zeitraum lediglich drei Punkte. "In den ersten Wochen standen urlaubsbedingt einige Spieler nicht zur Verfügung und hatten zudem mit Verletzungen zu kämpfen. Aufgrund dieser Ausfälle ist unser Kader an seine Grenzen gestoßen", begründet Hamader den Fehlstart. Mit drei Siegen in Folge fand der SC in die Spur, wusste auch in der zweiten Herbsthälfte zu gefallen und fuhr in den übrigen sechs Spielen drei weitere "Dreier" ein. "Der Fehlstart hängt uns bis heute nach, kennen aber die Gründe dafür und haben somit keine Probleme. Letztendlich ist die Hinrunde in Summe ganz gut verlaufen und konnten uns eine vernünftige Ausgangsposition für das Frühjahr verschaffen", meint der Funktionär.
Der Tabellensiebente feierte vier Heimsiege und behielt in der Fremde zwei Mal die Oberhand. Während nur sechs Mannschaften mehr Gegentore kassierten, trafen lediglich die beiden Top-Teams aus dem Mühlviertel, Bad Leonfelden und Rohrbach, öfter ins Schwarze. "Vorne haben wir regelmäßig getroffen, aber auch die Performance der Defensive war in Ordnung. Denn die paar Tore die wir vielleicht zu viel erhalten haben, waren dem Saisonstart geschuldet, als wir einige Akteure vorgeben mussten", so Hamader. "Auch wenn es im Herbst zu einem Platz im Spitzenfeld der Tabelle nicht gereicht hat, hat die Mannschaft in einigen Spielen gezeigt, welches Potenzial vorhanden ist und konnte sowohl das starke 1b-Team von OÖ-Ligist Oedt, als auch Herbstmeister Bad Leonfelden besiegen".
Während der Serbe Predrag Radovanovic, der für sieben der 29 SC-Treffer verantwortlich zeichnete, in seine Heimat zurückkehrt, kickt Florian Oelz aufgrund eines Studiums in Wien im Frühjahr bei Red Star Penzing. Beim Trainingsauftakt konnte Coach Kensy mit Tugay Mestan (St. Florian) und Nicolas Töltsch (Thalheim) zwei Heimkehrer begrüßen. Zudem soll Manuel Gudeljevic (Gmunden) im defensiven Mittelfeld das Fehlen von Oelz kompensieren, während mit Adama Traore (Stadl-Paura) ein neuer Angreifer zur Verfügung steht. Der 22-jährige Stürmer von der Elfenbeinküste hat in der letzten Regionalliga-Saison auf sich aufmerksam gemacht und einige Tore erzielt. "Ich denke, dass wir mit den Transferaktivitäten die Abgänge zumindest kompensieren konnten, vielleicht sogar etwas besser aufgestellt sind. Zudem sind wir ungemein stolz darauf, dass mehr als die Hälfte unseres 20-Mann-Kaders aus Spielern besteht, die in unserem Nachwuchs aktiv waren", weiß Dominik Hamader.
Im Bezirk Wels-Land wurde am 9. Jänner die Vorbereitung in Angriff genommen, zudem hat die Kensy-Elf bereits fünf Testspiele in den Beinen: 3:1 gegen Pettenbach, 5:1 gegen Schwanenstadt, 4:0 gegen Thalheim, 0:2 gegen Wallern und 1:8 gegen Micheldorf. Am kommenden Mittwoch treten rund 50 Personen (Kampfmannschaft, 1b-Team und Funktionäre) eine Reise nach Kroatien an, möchte Coach Kensy seinen Kickern im Trainingslager in Medulin den Feinschliff verpassen. "Die hohe Beteiligung ist ein Beleg dafür, dass bei uns eine ausgezeichnete Stimmung herrscht und die Gemeinschaft bzw. Kameradschaft sehr intensiv ist", spricht der Funktionär von einem ausgeprägten Zusammengehörigkeitsgefühl in beiden Mannschaften, aber auch auf Funktionärsebene. In Marchtrenk wird nicht nur sportlicher Erfolg angestrebt, der Verein ist auch um die nötige Infrastruktur bemüht. "Im Frühjahr wird eine LED-Flutlichtanlage errichtet und freuen uns schon, dass wir in der nächsten Saison die Heimspiele am Freitagabend austragen können", so Hamader.
Auch wenn der SC Marchtrenk genau in der Mitte der Tabelle überwintert, liebäugeln die Blau-Gelben mit einer Präsenz im Aufstiegskampf. "Nach einem mäßigen Start konnten wir uns sukzessive steigern und sind im neuen Jahr wieder gut aufgestellt. Zum einen ist die Stimmung ausgezeichnet, und zum anderen traue ich der Mannschaft ein ähnlich starkes Frühjahr zu, wie in der letzten Saison. Es ist das Potenzial vorhanden, um in den Aufstiegskampf eingreifen zu können und blicken der zweiten Meisterschaftshälfte optimistisch entgegen", möchte Dominik Hamader in der Tabelle einige Plätze nach oben klettern.