Landesliga Ost

Furiose Obermüller-Elf dreht 0:2-Rückstand in klaren Sieg - SVG-Feldspieler hütet Tor in der Schlussphase

altMehr als 550 Besucher lockte der Landesliga-Ost-Klassiker zwischen dem SK St. Magdalena und dem SV PFS Gallneukirchen auch an diesem Samstagnachmittag auf den altehrwürdigen Magdalena-Platz. Die "Gallinger" gingen - trotz drückender Überlegenheit der Heimelf - durch Tore von Fabio Ascione und Klaus Gstöttner mit einem 2:0 in die Pause, ehe die Obermüller-Elf für ihren starken Auftritt im zweiten Abschnitt endlich belohnt wurde und die Partie noch in einen 4:2-Sieg drehte. Großen Anteil daran hatte der eingewechselte Stefan Arzt, der in der Schlussphase mit den Treffern zum 3:2 und 4:2 den Sack zumachte.  Eine unschöne Szene erlebten die Besucher am Schluss, als der erst 17-jährige SVG-Keeper Markus Schöller nach dem 3:2 für Magdalena zusammensackte und mit Kreislaufproblemen ausgewechselt werden musste. Da das Wechselkontingent bereits erschöpft war, hütete Feldspieler Michael Reichinger das Tor der Gäste in den Schlussminuten.


St. Magdalena drückend überlegen - Gallneukirchen eiskalt

Die Urfahraner begannen vor eigenem Anhang sehr druckvoll und engagiert, mussten aber früh die kalte Dusche hinnehmen. Der junge SVG-Mittelfeldakteur Fabio Ascione konnte einen Stellungsfehler in der Hintermannschaft der Linzer ausnutzen und aus kurzer Distanz mit einem wuchtigen Schuss die 1:0-Führung der Gäste besorgen. Die Obermüller-Elf ließ sich aber nicht aus dem Konzept bringen, agierte nach der Systemaufstellung auf 4-3-3 bissig und aggressiv, hatte aber im Abschluss, wie schon in den Vorwochen, zunächst noch Pech. Ex-Blau-Weiß-Spieler Fabian Paschl scheiterte an der Stange, Xhevxhet Havolli vergab aus kurzer Distanz alleine vor dem erst 17-jährigen Gallneukirchen-Tormman Markus Schöller, der den erkrankten Stammkeeper Rainer Moosbauer ersetzte, und wieder hatte Paschl Pech, als ein Kopfball nach Flanke von Tobias Gstöttenmayr nicht in die Maschen ging.

Knapp vor der Pause kam es für St. Magdalena noch dicker. Einen weiten Ball konnte Schlussmann Christian Holzer nicht ganz aus dem Strafraum fausten, SVG-Urgestein Klaus Gstöttner kam zum Ball und versenkte das Leder unhaltbar für Holzer zum 2:0 in die lange Ecke (39.). Kurze Zeit später bat Referee Erlinger die beiden Teams zum Pausentee.


St.Magdalena dreht Partie mit Galavorstellung

In der Pause zog SKM-Trainer Gerhard Obermüller einen seiner ersten Joker, ersetzte Thomas Walchshofer, der nach seinem Meniskusriss wieder sein Comeback feierte, den stark spielenden Youngster Florian Häusler, der aber aufgrund einer erhaltenen gelben Karte aus Sicherheitsgründen ausgetauscht wurde. Die spielstarken Hauptstädter erhöhten den Druck und kamen nach einer Stunde zum verdienten Anschlusstreffer. Fabian Paschl konnte nach einem gut getimten Pass  von Martin Brandstätter seinen Gegenspielern auf der rechten Seite enteilen und besorgte mit einem satten Schuss nach exakt einer Stunde das 1:2. "Nun wussten wir, dass der Gegner fällig war", war Sektionsleiter Helmut Arnoldner vom Sieg seiner Elf trotz Rückstandes überzeugt. Er sollte recht behalten.

Nur sechs Minuten nach dem Anschlusstreffer setzte Ismaili Özcan Goalgetter Havolli gut in Szene und der langjährige Gallneukirchen-Angreifer besorgte nach 66 Minuten unter dem Jubel der vielen Fans den Ausgleich. St. Magdalena schnürte den Gegner nun regelrecht in deren eigener Spielhälfte ein und drückte vehement auf die Führung. Diese sollte gut fünf Minuten vor dem regulären Ende auch gelingen. Thomas Walchshofer spielte zu Ismaili Özcan, der leitete das Leder mit der Ferse zu Xhevxhet Havolli, der wiederum den nach 50 Minuten eingewechselten Stefan Arzt - der seine Bauchmuskelzerrung überwunden hatte - sah, den Blondschopf mit einem perfekten Pass auf die Reise schickte und Arzt sich diese Gelegenheit nicht nehmen ließ und die 3:2-Führung herstellte.

Während die Linzer noch jubelten, eilten die Gallneukirchner Betreuer zu ihrem Tormann Markus Schöller der nach dem Gegentreffer plötzlich zusammengesackt war und am Boden lag. Der 17-Jährige musste ausgerechnet in seinem Kampfmannschaftsdebüt mit Kreislaufproblemen ausgewechselt werden, wurde in der Kabine behandelt und musste, da das Austauschkontigent schon erschöpft war, von Feldspieler Michael Reichinger ersetzt werden. Dieser hatte beim herrlichen 4:2 keine Schuld. Stefan Arzt konnte seine starke Leistung mit einem gut platzierten Weitschusstreffer in der 90. Minute, der zugleich den Endstand markieren sollte, krönen.


Gerhard Obermüller (Trainer SK St. Magdalena):
"Am Anfang hat es wieder so ausgesehen, wie wenn wir auch heute an der Chancenverwertung scheitern würden, doch mit dem Treffer zum 1:2 ist endlich der Knoten geplatzt, haben wir dann gemerkt, dass die Gallinger fällig waren. Die Systemumstellung auf 4-3-3 hat sicher gefruchtet, haben wir den Gegner früh unter Druck gesetzt und damit auch ein wenig überrascht. Eine weitere Waffe war heute unsere Bank. Die zuletzt verletzten Thomas Walchshofer und Stefan Arzt haben nach ihrer Einwechslung für frischen Wind gesorgt und großen Anteil daran, dass wir die Partie noch drehen konnten. Kompliment an die gesamte Mannschaft, der Sieg war heute hochverdient."

Helmut Arnoldner (Sektionsleiter SK St. Magdalena):
"Wir haben von der ersten bis zur 90. Minuten tollen Fußball geboten, sind aber - obwohl keiner weiß warum - mit 0:2 in Rückstand gegangen. Auch wenn es möglicherweise verrückt klingt, aber ich habe immer das Gefühl gehabt, dass wir die Partie nicht verlieren können Wir haben Gallneukirchen aber auch im zweiten Abschnitt total unter Druck gesetzt. Der Knackpunkt war sicherlich der Anschlusstreffer zum 1:2. Die Klasse in der Mannschaft ist immens hoch, haben doch die Einwechselspieler die Qualität sogar noch erhöht und wir letztendlich die Partie verdient gedreht."

Die Besten: Pauschallob (Insbes.: Stefan Arzt, Thomas Walchshofer, Markus Piesinger)

Walter Lehner (Sportchef SV PFS Gallneukirchen):
"Ein vollkommen verdienter Sieg für St. Magdalena, alleine unsere 2:0-Pausenführung ist schon etwas glücklich zustande gekommen. Wir haben im zweiten Abschnitt leider in der Defensive schlecht verhalten und keine Chancen kreieren können. Unseren 17-jährigen Tormann Markus Schöller, der den an Fieber erkrankten Stammgoalie Rainer Moosbauer ordentlich ersetzt hat, betriftt keinerlei Schuld an der Niederlage. In der 84. Minuten haben wir ihn wegen Kreislaufprobleme vom Feld nehmen müssen, er hat Krämpfe bekommen und am ganzen Körper zu zittern begonnen. An ein Weiterspielen war nicht zu denken, doch letztendlich ist alles glimpflich verlaufen, geht es Markus den Umständen ersprechend wieder gut."

Die Besten: -

von Marco Wolfsberger