Am Defensivverhalten ist es definitiv nicht gelegen, dass der SV Ritterbräu Neumarkt/Poetting nach der Hinrunde am Tabellenende wiederzufinden ist. In der Statistik der Gegentore liegt man gleichauf mit dem Tabellenzweiten. Das große Manko war das Offensivspiel. Nur neun Saisontore gelangen in 13 Spielen. Keine Überraschung, dass der SV sich deshalb auf Stürmersuche befindet. Mindestens ein Angreifer soll kommen.
In neun von 13 Begegnungen gingen die Kicker von Trainer Goran Stanisavljevic vor dem gegnerischen Tor leer aus. Gerade einmal neun Saisontreffer erzielte der aktuelle Tabellenletzte. Bester Torschütze in der internen Liste ist Zoran Kovljen - mit drei Toren.
Grund genug, um auf diese Ausbeute zu reagieren. Der SV plant Neuzugänge für die Offensivabteilung, mindestens ein Stürmer soll verpflichtet werden. "Die Probleme liegen in erster Linie in der Offensive, deshalb werden wir uns da auch verstärken ", ist sich Coach Stanisavljevic der Schwachstelle bewusst. Während sich die Gegentorstatistik durchaus sehen lassen kann. 21 Treffer musste man hinnehmen - damit liegt man gleichauf mit dem Tabellenzweiten SK Altheim. An den neun Saisonpleiten änderte das nichts.
Erst am siebenten Spieltag hatte Goran Stanisavljevic die Mannschaft von Ex-Coach Otto Arnezeder übernommen. In den sechs Partien unter seiner Leitung gab es zumindest einen leichten Aufwärtstrend zu erkennen. Zwar setzte es vier knappe 0:1-Niederlagen, allerdings konnten auch die einzigen beiden Saisonsiege eingefahren werden. Überraschend: Das 4:3 über Bad Goisern. Nicht nur auf Grund der vier erzielten Tore. "Gerade in der Handlungsschnelligkeit haben wir uns deutlich verbessert ", so der Ex-Ried-Profi.
Die Ziele für die Rückrunde sind schnell formuliert. "Ganz klar, wir wollen unbedingt den Klassenerhalt schaffen. Das wird schwer genug, keine Frage. Wir werden aber unser Bestmöglichstes geben ", verspricht der Übungsleiter. Der in der Vorbereitungsphase viel vor hat, eine Menge Arbeit steht bevor. Zu Beginn setzt er den Schwerpunkt auf die körperliche Verfassung.
Danach will er vor allem im taktischen Verhalten ansetzen: "Wir müssen uns in diesem Bereich auf jeden Fall weiterentwickeln. Wir brauchen eine eingespielte Mannschaft, wo jeder Spieler in jedem Moment weiß, was er zu tun hat und wo er sich hinbewegen muss. Dazu gilt es, das Stellungsspiel zu verbessern." Um so oft wie möglich Einheiten auf dem Trainingsplatz durchführen zu können, hofft Stanisavljevic deshalb auf Gnade vom Wettergott.
Zumal die Konkurrenz nicht schläft - siegte doch beispielsweise der WSC Hertha im Test gegen Landesliga Ost-Ligist Weißkirchen mit 2:0. Der Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze hält sich aber noch in Grenzen. Auf Rang zwölf fehlen drei Punkte.
Dennoch wird eine gewaltige Steigerung von Nöten sein, wie auch der Cheftrainer weiß: "Teilweise waren wir im Herbst eine Klasse unterlegen. Wir müssen jetzt so weit zulegen, dass wir diesen Unterschied ausgleichen können." Die Hoffnungen ruhen dabei auf den geplanten Neuverpflichtungen - die für eine deutlich bessere Torausbeute sorgen sollen.
Christoph Gaigg