Der SV Gmundner Milch steht derzeit an der Spitze der Landesliga West. Dennoch verlässt Trainer Andreas Heraf den Verein nach elf Spielen in Richtung Vorarlberg zum SC Schwarz-Weiß Bregenz. Heraf hatte das Traineramt in Gmunden erst im Sommer übernommen und war zuvor bereits bei SV Ried und Austria Lustenau im Profibereich tätig. Der Wechsel wird als Zeichen seiner erfolgreichen Arbeit gewertet. Präsident Gerhard Riedl äußerte sich verständnisvoll zum Abgang.
In der Sommerpause übernahm Andreas Heraf das Traineramt beim SV Gmundner Milch – und seitdem läuft es für ihn und seine Mannschaft wie am Schnürchen. Das Team konnte in der bisherigen Saison neun der zehn Spiele gewinnen und ist in der Liga weiterhin ungeschlagen. Am kommenden Wochenende trifft Heraf mit seiner Mannschaft auf den Tabellenzwölften SPG Esternberg/St. Roman – eine gute Gelegenheit, die Tabellenführung weiter auszubauen. Für Heraf wird es zugleich das letzte Spiel an der Seitenlinie in Gmunden sein. Der Erfolgscoach wechselt in der kommenden Woche nach Vorarlberg zum SC Schwarz-Weiß Bregenz in die 2. Liga und kehrt damit in den Profibereich zurück. Der 58-Jährige kann bereits auf eine vielseitige Trainerkarriere zurückblicken. Nach Stationen beim SV Ried, Türkgücü München und SC Schwarz-Weiß Bregenz war Heraf bei Austria Lustenau sowie beim BFC Dynamo tätig. Besonders erfolgreich verlief seine erste Amtszeit in Bregenz, wo er in 27 Spielen einen beeindruckenden Punkteschnitt von 1,89 erreichte – den höchsten seiner bisherigen Trainerkarriere. Vorerst werden der bisherige Co-Trainer Johannes Grafinger und sportliche Leiter Christoph Brummayer das Zepter übernehmen.
„Mit der Verpflichtung von Andreas als Cheftrainer gelang unserem Verein im Sommer ein echter Coup. Bereits vom ersten Tag der Vorbereitung an setzte der Trainer mit seinem großen Fachwissen und seiner professionellen Arbeitsweise neue Maßstäbe. Das Ergebnis spricht für sich: Mit Ausnahme eines Remis konnte die Mannschaft alle Pflichtspiele gewinnen und führt damit die Liga souverän an. Es war jedoch von Beginn an Teil unserer Vereinbarung, dass wir Andreas Heraf bei einem attraktiven Angebot aus dem Profibereich keine Steine in den Weg legen werden. Laut seinen eigenen Aussagen hat es ihm sehr gut bei uns im Amateurbereich gefallen, er hat sich hier wohlgefühlt – und das hat man auch an den Leistungen und Ergebnissen der Mannschaft gesehen. Natürlich hätten wir ihn gerne behalten, aber wir legen ihm keine Steine in den Weg. Wir haben die Freigabe erteilt und wünschen ihm alles Gute für seine neue Aufgabe“, äußert sich Gerhard Riedl.
„Eigentlich habe ich gemeinsam mit den Verantwortlichen in Gmunden bereits an der langfristigen Ausrichtung des Vereins gearbeitet. Diese beinhaltete das klare Ziel, heuer den Aufstieg zu schaffen und in der kommenden Saison in der OÖ-Liga eine gute Rolle zu spielen. Trotz meines Abgangs bin ich überzeugt, dass der Verein diesen Weg auch ohne mich erfolgreich weitergehen wird. Der Schritt zurück in den Profibereich war für mich nicht unmittelbar planbar und kam eher überraschend. Ich habe mich in Gmunden unglaublich wohlgefühlt, von dieser Seite gab es keinerlei Gründe zu wechseln. Doch in Bregenz bietet sich für mich eine hervorragende Gelegenheit, in den Profibereich zurückzukehren. Zudem war ich bereits in Bregenz als Trainer tätig und habe mich auch dort sehr wohlgefühlt – ich weiß also, welch tolles Umfeld mich erwarten wird. Dennoch möchte ich abschließend noch einmal betonen, dass in Gmunden hervorragende Bedingungen herrschen. Ich habe mich mit allen Spielern und Vereinsverantwortlichen ausgezeichnet verstanden und werde daher mit einem weinenden Auge mein letztes Spiel bestreiten.“, äußert sich Andreas Heraf.
„Bei der Suche nach einem neuen Trainer haben wir nun gar keinen Stress. Der sportliche Leiter, Christoph Brummayer, und unser super Co-Trainer, Johannes Grafinger, werden die Mannschaft in den letzten Spielen bis zur Winterpause betreuen. Danach werden wir in Ruhe überlegen, ob wir eine neue Alternative holen oder den beiden weiterhin das Vertrauen schenken“, erklärt der Präsident.