Landesliga West

Turbulenzen in Neumarkt: Nach Trainerwechsel und Obmann-Rücktritt, Remis in Bad Wimsbach

Nach einer Niederlagenserie von sieben Spielen stand der SV Neumarkt/Pötting in der Landesliga West mit dem Rücken zur Wand. Obwohl die Verantwortlichen des Tabellenletzten in Gesprächen mit ligaportal.at in der vergangenen Woche mehrmals erkkärten, an Coach Goran Stanisavljevic festhalten zu wollen, kam es am Mittwoch zu einem Trainerwechsel. "In einer Aussprache mit der Mannschaft hat Stanisavljevic seinen Rücktritt erklärt", so Sportchef Stefan Aschauer, der gemeinsam mit Arnold Pauzenberger, der zum dritten mal als "Feuerwehr" einspringt, die Mannschaft bis zur Winterpause interimistisch betreut. Auch wenn im Auswärtsspiel gegen den SK Bad Wimsbach der Befreiungsschlag nicht gelungen ist, konnte mit einem 2:2-Unentschieden ein Punkt für die Moral geholt werden.

 

Obmann Gruber tritt zurück: "Kann Entscheidung nicht mittragen"

Kurt Gruber, bis vor wenigen Tagen Obmann des SV Neumarkt, schildert den Trainerwechsel anders als der Sportchef. "Natürlich ist der Trainer, wenn man sieben Mal in Folge verliert, angezählt. Doch es war ein einstimmiger Vorstandsbeschluss, an Stanisavljevic festzuhalten, zumal bereits ein Konzept für die Rückrunde ausgearbeitet worden ist. Da es dennoch zu einem Trainerwechsel gekommen ist und ich diese Entscheidung nicht mittrage, bin ich als Obmann zurückgetreten", so Gruber. Unter Arnbold Pauzenberger, der die Mannschaft zum bereits vierten Mal betreut, in den letzten Jahren, wenn Feuer am Dach war, zwei Mal eingesprungen war und jeweils den Klassenerhalt sichern konnte, hofften die Neumarkter am Freitagabend auf den Befreiungsschlag.

 

Gäste mit gutem Beginn und rascher Führung

Doch auch der SK Bad Wimsbach hatte einiges vor, wollten die Mannen von Trainer Christoph Brummayer den zweiten Heimsieg in Folge einfahren und sich von den letzten Plätzen etwas Luft verschaffen. Im Hofmaninger-Stadion bekamen über 200 Besucher nach dem Anpfiff von Schiedsrichtert Ebner ein packendes Spiel zu sehen, begegneten sich die abstiegsbedrohten Mannschaften mit offenem Visier und wollten das "Sechs-Punkte-Spiel" unbedingt gewinnen. In der Anfangsphase hatten die Gäste etwas mehr vom Spiel und auch die Chance zur Führung, die Daniel Asztalos aber nicht nutzen konnte. Doch in Minute acht war es soweit, brachte Rudolf Parzermaier mit einem Distzanzschuss unter die Latte das Schlusslicht in Front. Nachdem Asztalos erneut eine Chance vergeben hatte, bekamen die Hausherren Spiel und Gegner besser in den Griff. Nach einer Bad Wimsbacher Cornerserie sprang Neumarkts Robert Lindlbauer der Ball an die Hand - Kapitän Martin Plasser verwandelte den Strafstoß zum Ausgleich. Ab diesem Zeitpunkt bestimmte die Brummayer-Elf das Geschehen  und fanden auch einige Chancen vor, wenngleich die Gäste im Konter stets gefährlich blieben.

 

Nach Wiederbeginn geht es Schlag auf Schlag

Auch nach dem Wiederbeginn ging es munter hin und her und sofort Schlag auf Schlag. In Minute 48 durften die heimischen Fans mit dem erhofften "Dreier" liebäugeln, als Gästegoalie Michael Veroner nach einer Flanke einen Kopfball noch abwehren konnte, gegen den Abstauber von Torjäger Szilveszter Bori jedoch machtlos war. Über die Führung durften sich die Mannen von Coach Christoph Brummayer aber keine zwei Minurten freuen, erzielte Stefan Kornfelder nach einem Angriff über die rechte Seite das 2:2. In der Folge ging es hin und her, lieferten sich die Mannschaften einen offenen Schlagabtausch. Beide Teams  kamen immer wieder zu Chancen, die beiden Torhüter, Maximilian Pilz und Michael Veroner, konnten sich jedoch immer wieder auszeichnen und ihre Mannschaften im Spiel halten. Einmal hatten die mitgereisten Gästefans den Torschrei schon auf den Lippen, nach einem idealen Lochpass des eingewechselten Nikolay Stoyanov setzte Florian Schwentner den Ball aber knapp am Wimsbacher Kasten vorbei. Aufregung dann in der Nachspielzeit, als nach einem vermeintlichen Foul an Christoph Hellauer der Referee weiterspielen ließ, der Bad Wimsbacher Stürmer mit dieser Entscheidung nicht einverstanden war und wegen Kritik die Ampelkarte sah. Am 2:2-Unentschieden änderte der Platzverweis jedoch nichts mehr.

 

Stefan Hochreiter, Sektionsleiter SK Bad Wimsbach:
"Obwohl es für beide Mannschaften um sehr viel ging, war es ein tolles Match, sind die Zuschauer auf ihre Kosten gekommen. Von der ersten bis letzten Minute war es ein offener Schlagabtausch mit zahlreichen Chancen auf beiden Seiten. Beiden Teams hätten das Spiel gewinnen können, demzufolge war es ein gerechtes Unentschieden."

Stefan Aschauer, Sportchef SV Neumarkt/Pötting:
"Ich teile nicht die Meinung von Ex-Obmann Gruber. Denn nach einer Niederlagenserie bestand Handlungsbedarf, ist es demnach zu einer Aussprache und dem Rücktritt von Goran Stanisavljevic gekommen. Dass die Mannschaft intakt ist, hat sie am Freitag eindrucksvoll bewiesen. Auch wenn uns der Punkt in der Tabelle nicht weiterhilft, war es wichtig, die Pleitenserie gestoppt zu haben. Zudem hat die Leistung gestimmt."

 

Günter Schlenkrich