OÖ-Liga

Knalleffekt in Gmundner Abstiegskampf: Mamoser-Rücktritt nach bitterer Pleite gegen Ex-Verein

Der SV Gmundner Milch muss die letzten drei Saisonspiele in der LT OÖ-Liga ohne Cheftrainer Christoph Mamoser bestreiten. Der Coach, der die Mannschaft im Oktober 2024 übernommen hatte, legte sein Amt überraschend nieder – sein letztes Spiel war das 1:5 am Wochenende ausgerechnet gegen seinen Heimatverein Union Mondsee. Die Mannschaft wurde heute, Montag, vor dem Training von nunmehrigen Ex-Trainer über seine Entscheidung in Kenntnis gesetzt. Der sportliche Leiter, Christoph Brummayer, übernimmt auf Wunsch des Vereins interimistisch die Leitung des Teams bis zum Saisonende.

Trainer-Rücktritt aus eigenen Stücken – Verein überrascht

Aus Vereinskreisen war keine Initiative für einen Trainerwechsel zu vernehmen. „Wir waren mit Christoph in den letzten Wochen ständig in Gesprächen über die Zukunft, über Kaderplanung, über die Lage im Abstiegskampf“, erklärt der sportliche Leiter Christoph Brummayer im Gespräch mit Ligaportal. „Von unserer Seite war das Vertrauen da – wir wären mit ihm auch in die Landesliga gegangen, wenn es so gekommen wäre.“

Dass sich Mamoser nun dennoch zum Rücktritt entschloss, kam überraschend. „Er hat nach dem Mondsee-Spiel eine Nacht darüber geschlafen, es war also keine überhastete Entscheidung aus der Enttäuschung heraus. Am Tag nach dem Match hat er unseren Präsidenten Gerhard Riedl angerufen, um seinen Schritt bekanntzugeben. Natürlich kann das Spiel gegen seinen Stammverein Mondsee mit der klaren Niederlage auch emotional etwas ausgelöst haben.“

Laut Brummayer kam der Impuls ausschließlich vom Trainer selbst. „Er hat das Gefühl geäußert, die Mannschaft nicht mehr so zu erreichen, wie er sich das vorgestellt hat. Er hat viel probiert – sah aber keinen Fortschritt.“ Brummayer würdigt die Arbeit von Mamoser ausdrücklich: „Er war menschlich wie sportlich absolut integer, hat sich stets voll eingebracht. Wir bedanken uns herzlich – so wie er das gemacht hat, war das absolut korrekt und fair.“

Mamoser: „Diese Kombination hat im Endeffekt offensichtlich einfach nicht gepasst“

Christoph Mamoser selbst nennt mehrere Gründe für seinen Rücktritt. „Natürlich spielt die sportliche Entwicklung eine entscheidende Rolle. Es ist einfach nicht in die Richtung gegangen, die ich mir erwartet, erwünscht und erhofft habe“, so der scheidende Coach. Darüber hinaus sei bei ihm das Gefühl gewachsen, dass „die Kombination SV Gmunden und Christoph Mamoser einfach nicht zusammenpasst.“ Das enttäuschende 1:5 gegen Mondsee war dann der letzte Impuls: „Das war für mich der Moment, wo ich zur Überzeugung gekommen bin, dass es besser ist, getrennte Wege zu gehen.“

Die Zusammenarbeit mit den Vereinsverantwortlichen beschreibt Mamoser dennoch als konstruktiv: „Wir waren nicht immer einer Meinung, was die Ausrichtung betrifft, aber im Grunde war es eine gute Zusammenarbeit. Der Verein war mir gegenüber immer sehr loyal und fair.“ Auch Co-Trainer Stefan Lehner, der bereits in der Meistersaison beim Aufstieg in die OÖ-Liga dabei war, hat seinen Posten zur Verfügung gestellt.

Interimsregelung: Brummayer übernimmt – Präsident Riedl fokussiert sich auf Kaderplanung

Bis Saisonende übernimmt Christoph Brummayer selbst das Traineramt. „Ich bin eigentlich auf Urlaub, werde diesen aber vorzeitig abbrechen, um beim Abschlusstraining die Mannschaft betreuen zu können. Am Freitag bin ich natürlich beim Spiel auf der Bank.“ Unterstützt wird er in der sportlichen Leitung interimistisch von Präsident Gerhard Riedl, der sich auf die Kaderplanung für die kommende Saison konzentrieren wird. In dieser intensiven Phase gehe es laut Brummayer nicht, beide Rollen gut auszufüllen. Er betont: „Es geht jetzt darum, gemeinsam noch einmal alle Kräfte zu bündeln. Der Klassenerhalt ist noch möglich – und solange rechnerisch etwas geht, geben wir nicht auf.“