von Wolfgang "banky" Bankowsky und Thomas Palmetshofer
Die beste Mannschaft der Liga - wäre da nicht Überflieger Pasching - ist Vöcklamarkt. Nichts zu bemäkeln gibt es an der Heimbilanz mit sechs Siegen aus sechs Spielen, also dem Punktemaximum. Auswärts ging die Sache zweimal schief, das hätte nicht sein müssen. Denn einmal war Pasching dabei. Und genau da fiel den smarten Vöcklamarktern ihre Sportlichkeit auf den Kopf. Pasching hatte um Verschiebung angesucht, wegen des Cupspiels gegen Salzburg. Vöcklamarkt stimmte zu, um dann im Nachtrag von ausgeruhten Paschingern vier Bummerl verpasst zu bekommen.
Dennoch sagt selbst der Paschinger Max Eisenköck voller Respekt, dass dieser Sieg zu hoch ausgefallen ist: "Die hielten mit uns locker mit, nur nach der Pause schliefen sie kurz und Ronnie sorgte per Doppelschlag für den Anfang vom Ende." Wie überhaupt nicht nur Eisenköck anerkennend von der Vöcklamarkter Elf spricht.
Trainer Vietz hat hier eine solide Elf aufgebaut, aus der keiner so richtig hervorsticht, wo aber das Kollektiv immense Stärken ausspielen kann. Selbst Bomber Joszef Peter sieht man die Durchschlagskraft vor dem Tor nicht so sehr an. Wenn man sie registriert, hat es aber auch schon geklingelt. Weshalb Peter sich rühmen darf, der beste der "Nicht-Ex-Profis" zu sein. Und mit ein bisserl Glück schnappt er sich noch Edi Glieder. Der zweite VM-Bomber "Super Mario" Leinberger hat heuer taktisch mehr Teamarbeit von Vietz verordnet bekommen. Es ehrt ihn, dass er das mannschaftsdienlich sieht und macht. So ist das ganze Kollektiv eine Einheit. Sogar Ganiyu Shittu liebt sein Dasein in Vöcklamarkt, obwohl er immer und überall spielen und bomben will, aber nicht immer gleich darf. Aber auch die braune Perle hat Vietz' Verständnis von Teamwork kapiert. So kann man den Vöcklamarktern an dieser Stelle getrost und offen zum "Vize-Herbstmeistertitel" gratulieren. Man kann sich vom Herbsttitel und vom Vizetitel nichts kaufen, aber lächeln kann man darüber. Gratulation muss man den Vöcklamarktern auch wieder wegen ihrer Zuschauerbilanz aussprechen. VM ist der wahre Kaiser im Bezirk.
Da können selbst die Erstligisten der Bezirkshauptstadt VB nur neidvoll die Vöckla hinauf schauen, was die Tradition ausmachen kann. Radlev's große Zeiten wirken in Vöcklamarkt anscheinend bis heute nach. Denn wer weiß noch, dass VM genau vor 20 Jahren in der damaligen 2. Division Bundesliga spielte? Und dass damals die heute noch vorhandenen Tribünen errichtet wurden? Die Tradition - das zweite schöne Stück Fußball Marke Vöcklamarkt. Im Frühjahr gehts weiter...Wir freuen uns drauf.