von Philipp Eitzinger Interview mit Ronald Scharschinger, Trainer SV Pöttinger Grieskirchen
Herr Scharschinger, Grieskirchen überwintert als Dritter. Wie bewerten Sie die Herbstsaison? Wir sind zufrieden mit dem dritten Platz. Vor der Saison haben wir den Kader stark verändert, es gab praktisch eine komplett neue Mannschaft. Wir haben uns aber das vordere Tabellendrittel ausgerechnet, und das haben wir auch erreicht.
Was war gut, was muss besser werden? In der Offensive haben wir wirklich ordentlich gespielt, und auch einige Tore geschossen. Aber in den drei Spielen gegen Micheldorf, Vöcklamarkt und Sattledt haben wir hinten zwölf Tore bekommen - das haut uns die Defensivbilanz natürlich schon etwas zusammen. Daran müssen wir im Frühjahr auch arbeiten, dass wir auch in solchen Spielen hinten besser stehen. Wie sehen die Planungen für die Winterpause aus? Dominik Klinger wird nach seiner Verletzung zurückkommen und Radim Tichy kann die komplette Vorbereitung mitmachen - das sind schon mal zwei Spieler, auf die man bauen wird können. Auch bei Krisztian Kvasz hoffe ich nach seinem Kreuzbandriss, dass er wieder spielen wird können. Das ist aber noch nicht sicher, denn derzeit sieht es mit seinem Knie noch nicht so gut aus. Neuverpflichtungen sind aber kein Muss - wenn uns ein guter, junger Spieler unterkommt, dann werden wir natürlich zuschlagen, aber es besteht kein akuter Handlungsbedard.
Was ist im Frühjahr für Grieskirchen noch möglich? Im Herbst haben wir 21 Punkte gemacht. Es war schon zu sehen, dass die Mannschaft auch dann funktioniert, wenn - wie zuletzt - einige Leistungsträger fehlen, darum ist mir nicht Bange. Die Jungen brauchen ihre Zeit und in der Vorbereitung sollen sie sich auch noch weiterentwickeln - und die Routiniers sollen sie weiterhin führen. Wenn es gelingt, auch im Frühjahr 21 Punkte oder mehr zu machen, dann sollten wir den Cupplatz erreichen können. Ist der Meistertitel für Sie schon vergeben? Und wer wird absteigen? Der Meister wird natürlich Pasching sein. Was den Abstieg betrifft, rechne ich damit, dass aus der Regionalliga keiner runterkomm und dadurch nur einer aus der Oberösterreichliga absteigen muss. Normalerweise sollte es sich zwischen denen entscheiden, die jetzt schon hinten stehen, also Traun, Rohrbach und Mondsee. Es darf sich aber sicherlich auch von den anderen keiner ausruhen. Eine genaue Prognose traue ich mir aber ehrlich gesagt nicht zu... Noch eine allgemeine Frage: Wie sehen Sie die Lage im österreichischen Fußball generell derzeit? Ich sage so: Man sieht, dass in der Bundesliga immer mehr junge Spieler die Chance bekommen, wie der 17-jährige Dragovic bei der Austria im Derby. Die brauchen ihre Zeit und sie brauchen vor allem Spielpraxis. Wir haben sicherlich gute Talente in Österreich, das sieht man bei den Jugend-Nationalteams. Diese Spieler sollten auch in der Bundesliga viel mehr gefördert werden. Wenn einer Talent und Ehrgeiz hat, sollte man ihm nicht einen zweit- oder drittklassigen Ausländer vorsetzen!
Herr Scharschinger, Danke für das Gespräch und alles Gute!
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