Regionalligist FC Blau Weiß Linz und Torjäger Daniel Neuhold haben sich in beiderseitigem Einvernehmen getrennt. Neuhold nützt nun die Gelegenheit und nimmt exklusiv auf ooeliga.at über die Trennung Stellung. "Da seitens des Vereins (Anm. Gerald Perzy, Sportlicher Leiter FC Blau Weiß Linz) Stellung genommen wurde, ohne sich vorher mit mir in Verbindung zu setzen, fühle ich mich veranlasst, auch meine Version zu erzählen, um einiges klarzustellen. Herr Kensy bat mich im Sommer 2008 zu einem Gespräch unter vier Augen, in dem wir Vergangenes aufgearbeitet haben und über eine gemeinsame blau-weiße Zukunft sprachen."
"Ich stellte klar, welch' Typ Fußballer und welch' Typ Mensch ich sei und dass ich nur bei Blau Weiß bleibe, wenn er dies berücksichtigt und man zweitens Dario Jelcic als meinen Sturmpartner behalten würde, obwohl der Verein eher negativ der Weiterverpflichtung meines kongenialen Sturmpartners eingestellt war. Ich teilte ihm mit, dass ich ein Spieler sei, bei dem man oft glauben kann, dass ich nicht wirklich ins Spiel komme, oft auch mit Sicherheit keinen attraktiven Fußball spiele, aber trotzdem plötzlich immer hellwach bin, zuschlage und in 90 Minuten immer für einen Torerfolg gut sei. Vor allem wenn ich spüre, das mein Trainer voll und ganz hinter mir steht und mir das Vertrauen schenkt. " so der letztjährige Torschützenkönig der Radio OÖ-Liga.
"Benötige gute Mannschaft" Neuhold weiter: "Dazu benötigt ein Spielertyp wie ich natürlich eine gute Mannschaft. Diese hatten wir letztes Jahr genauso wie diese Saison. Nur das sie wieder neu zusammengewürfelt wurde. Und ich lebe nun mal davon, dass die Mitspieler wissen, wo sie mich finden und sie sich auch bemühen, mich in Szene zu setzen. Dies fehlte letztes Jahr zu Beginn und auch heuer. Weil ganz einfach die Abstimmung noch nicht passte. Aber Jelcic / Neuhold (letzte OÖ-Liga-Saison zusammen 39 Tore) spielten zwei Partien zusammen im Angriff in dieser Saison. Nach der vierten Partie meinte Herr Kensy, dass gegen Kärnten nicht er mich ausgewechselt hatte, sondern dass das der Mannschaft zuzuschreiben ist, da sie verabsäumte, meine Stärken auszuspielen."
"Ausreden waren sehr dürftig" Für Neuhold war diese Erklärung unverständlich: "Für mich persönlich schien diese Ausrede eher sehr dürftig, dass ein Trainer, der angeblich über die Flanken spielen möchte, plötzlich den torgefährlichsten Stürmer auswechselt anstelle den Fehler vielleicht auch mal im Mittelfeld zu suchen. Noch unverständlicher wurde es als Herr Kensy gegen das damalige Tabellenschlusslicht ohne echten Stürmer begann und Jelcic, Paschl und ich nur auch der Ersatzbank Platz nehmen mussten. Ich bekam dann wieder meine Chance (meiner Meinung nach nur, weil Herr Schellmann seine Finger im Spiel hatte) und erzielte in drei Spielen zwei Tore und gegen Wels reichte es leider nicht zu mehr, als dass ich mit meinem Fallrückzieher nur die Latte traf.
Danach musste Neuhold eine Woche krankheitsbedingt passen und durfte beim Spiel gegen Spittal nur auf der Bank Platz nehmen.
Verteidiger Duru anstatt Stürmer Neuhold "Und wer spielte an meiner Stelle? …Valentine Duru. Er spielte 3 Jahre nur in der Abwehr und bekommt vor mir den Vorzug. Und auch danach kam ich in den restlichen Herbstpartien nur noch von der Ersatzbank. Vertrauen und Unterstützung des Trainers sieht für mich persönlich anders aus. Im Winter verletzte ich mich äußerst dumm beim SoccaFive spielen mit Freunden. Man kann alles positiv und negativ interpretieren. Vom Verein bzw. von Herrn Kensy wurde es negativ ausgelegt. Ich sehe das ein wenig anders und meine, dass ich mich beim „Fithalten“ verletzt habe. Bei diesem „spielen mit Freunden“ waren immerhin nur Regional- und OÖ-Liga-Kicker dabei. Aber wenn man etwas Negatives sucht, dann findet man es auch." erklärt der Vollblutstürmer.
"Es war wie ein Schlag ins Gesicht" Neuhold weiter: "Als ich endlich wieder ins Mannschaftstraining einsteigen konnte wurde mir vorgehalten, dass ich 4 Monate nichts trainiert hatte. Die Tatsache, dass ich parallel zum Kampfmannschaftstraining ständig „laufen“ war und es auch drei Mal versuchte, ins Mannschaftstraining einzusteigen, aber die Schmerzen im Knöchel dies verhinderten, kam nie zur Sprache. Somit wurde mir gesagt, dass ich nur über die Spiele der 1b-Mannschaft zurückkommen kann. Er meinte auch noch, dass ich froh sein müsste, dass ich bei der Mannschaft trainieren darf. Das war für mich wie ein Schlag ins Gesicht. Immerhin hatte ich maßgeblichen Anteil daran, dass die Mannschaft in dieser Liga jetzt spielen darf." ist Neuhold über die Aussagen des Trainers enttäuscht.
"Ich kann mir, was meine Trainingsleistungen betrifft, nichts vorwerfen" "Ich akzeptierte diese Entscheidung, aber mir war damals eigentlich schon klar, dass ich nicht mehr sehr oft für meine Mannschaft FC Blau Weiß Linz auflaufen werde. Das ist nicht die Art von Respekt, die man erwartet, wenn man sportlich und finanziell bessere Angebote ausschlägt, um bei seinem Herzensverein zu bleiben, weil einem die Zukunftsvisionen beeindrucken und man gerne seinen Teil dazu betragen möchte. Über eine 1b-Mannschaft kann ein Spielertyp wie ich nicht zur Regionalliga zurückfinden. Da sind alle verärgert, weil jedes Mal die Spieler der Kampfmannschaft spielen müssen und die Kampfmannschaftsspieler enttäuscht sind, nicht ganz fit oder eben auch einfach nicht ganz in Form zu sein. Wie soll sich ein Spielertyp wie ich, der von den Flanken und Zuspielen der Mitspieler profitiert, in Szene setzen? Vor allem, da jeder Gegner weiß, dass er gegen den Torschützenkönig der OÖ-Liga 07/08 spielt und doppelt motiviert ist. Und Stürmer werden nun mal an Toren gemessen. Was zählt das schon, dass ich Valentine Duru mit einem Lochpass auf die Reise geschickt habe und er das 2:2 gegen Magdalena erzielt hat? Man kann sich nicht über Leistungen in der 1b zurückspielen. Und trotzdem gab ich nicht auf. Ich kann mir, was meine Trainingsleistungen betrifft, nichts vorwerfen."
Neuhold verärgert über Perzy-Zitat Das Zitat von Gery Perzy auf ooeliga.at „mal spielt er, mal spielt er nicht“ ärgert Neuhold: "Zu diesem Zitat möchte ich auch kurz Stellung nehmen. Ich habe mir in die schriftliche Vereinbarung (zwischen Verein und mir) einen Punkt nicht nehmen lassen, um von Herrn Kensy nicht wieder aufs Abstellgleis gestellt werden zu können. Das ist mir leider schon beim FC Wels passiert und man lernt aus den Fehlern, die man in der Vergangenheit gemacht hat.
Dieser Punkt besagt, dass ich nur jede zweite 1b-Partie spielen MUSS. Ich habe im Herbst aus freien Stücken gegen Magdalena gespielt, ohne dass ein Herr Perzy oder Kensy auf mich bzw. auf uns (Stöckler, Lindenbauer usw.) an uns herangetreten ist. Ich spielte gegen Bad Hall und hatte offene Wunden auf den Waden. Danach fehlte ich beim Match in Edelweiß nicht. Gegen St. Florian 1b war ich krank. Danach spielte ich gegen Doppl/Hart und auf Bitte des Trainers Thomas Slach und des sportlichen Leiters Herbert Aichinger war ich auch gegen Magdalena mit von der Partie. Danach feierte ein Familienmitglied einen runden Geburtstag und aus diesem Grund war ich nicht beim Neuzeug-Spiel. Der Trainer Thomas Slach wurde in Kenntnis gesetzt."
"Am folgenden Montag wurde mir von Trainer Adam Kensy vorgeworfen, dass ich mache was ich will! Diese Anschuldigung übernahm Gery Perzy also nur vom Trainer. Das kann ich so nicht auf mir sitzen lassen. Und er teilte mir mit, dass ich nicht mehr bei der Kampfmannschaft trainieren darf."
Am Dienstag teilte ich Herrn Perzy per Email mit, dass ich bei der 1b aus diversen Gründen nicht mehr trainieren werde. Ich erwartete eine Reaktion, aber die kam leider nicht.
Ich möchte nicht im Streit mit dem Verein auseinander gehen, der mir so am Herzen liegt und mit dem ich so schöne Erlebnisse wie letzte Saison erlebt habe." so Daniel Neuhold.
Präsident Hermann Schellmann: "Ich möchte zu diesem Thema keinen Kommentar abgeben. Wir haben uns von Daniel Neuhold im Guten getrennt."
Daniel Neuhold zeigte Präsident Schellmann bei dessen Vertragsauflösung das zweiseitige Dokument und setzte Schellmann in Kenntnis, dass er sich damit an die Öffentlichkeit wenden werde.
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