Bereits in der zweiten Runde der Radio OÖ-Liga war die aktuelle Saison für Weißkirchens Verteidigertalent Petar Cacic aus und
vorbei. Der 19-Jährige ehemalige Akademiespieler wurde im Spiel gegen Sierning
bereits nach fünf Minuten von Florian Templ so unglücklich am Knie getroffen,
dass unter anderem das hintere Kreuzband gerissen ist. Die Empörung auf Seiten
der Weißkirchner war groß, da das schwere Foul vom Referee nicht einmal mit
einer Gelben Karte geahndet wurde und Cacic nach diesem Tackling für mindestens
ein Jahr ausfallen wird. OOELIGA.at unterhielt sich sowohl mit Unglücksraben Petar Cacic als auch mit dem 20-jährigen Sierning-Stürmertalent Florian Templ, um einen Schlussstrich unter die Geschichte zu ziehen.
Hallo Petar, du hast dich im Spiel gegen Sierning schwer verletzt. Wie geht es dir?
Petar Cacic: Es geht schon wieder etwas besser. Nachdem ich erfahren habe, wie schwer die Verletzung ist, weil das hintere Kreuzband gerissen ist, war ich am Boden zerstört. Jetzt hab ich mich vom ersten Schock erholt. Am 1. Oktober habe ich dann den Operationstermin bei Dr. Kastner im AKH Linz.
Weißkirchen-Trainer Juan Bohensky, war im OOELIGA.at-Exklusivinterview sehr wütend auf Florian Templ. Er habe dich brutal gefoult – ohne Chance auf den Ball. Wie hast du das Tackling gesehen?
Petar Cacic: Es war kurz nach dem Anpfiff. Ich bin in einen Ball reingerutscht und habe ihn weggeschlagen. Florian Templ ist zu spät gekommen. Er wollte schießen, doch den Ball habe ich schon geklärt und traf mit voller Wucht mein Knie. Ich hatte arge Schmerzen und wusste sofort, dass es mein Knie schlimmer erwischt hat. Aber ich glaube nicht, dass Florian Templ das Foul mit Absicht begangen hat. Auch hat er sich gleich nach mir erkundigt, wie es mit geht und hat sich via Facebook bei mir entschuldigt. Das finde ich sehr fair und rechne ich ihm hoch an.
Florian, du wurdest auf Grund deines Fouls an Petar Cacic scharf von Weißkirchen-Trainer Juan Bohensky attackiert. Wie gehst du mit der Situation um?
Florian Templ: Natürlich ist es unglücklich gelaufen, dass ich Petar am Knie erwischt habe. Aber es war überhaupt keine Absicht dabei. Wird sind beide auf den Ball gegangen und er war die Spur schneller dort und hat ihn weggespitzelt. Ich konnte nicht mehr zurückziehen und habe ihn getroffen. Ich musste selbst auch in der 18. Minute das Spielfeld wegen einer Verletzung verlassen. Es tut mir leid, dass sich Petar verletzt hat und hab mich auch bei ihm gemeldet und ihm gute Besserung gewünscht.
Petar, du wirst am 1. Oktober im Linzer AKH operiert. Haben die zuständigen Ärzte schon Prognosen abgegeben, wie lange du pausieren musst? Oder steht gar dein Karriereende im Raum?
Petar Cacic: Laut Dr. Kastner ist es so, dass, wenn es zu einer Operation kommt, ich für ein Jahr ausfallen werde -wenn sie perfekt verläuft. Aber ich derzeit noch unterwegs, um von diversen Kniespezialisten Expertenmeinungen einzuholen. Wenn mir diese dazu raten, die Verletzung des hinteren Kreuzbandes alternativ behandeln zu lassen ohne OP, dann werde ich dies machen. Denn ein operativer Eingriff birgt immer auch ein gewisses Risiko, denn ein Eingriff im Bereich des hinteren Kreuzbandes ist immer sehr kompliziert. Und wenn bei der OP Probleme auftreten, kann es im schlimmsten Falle auch dazu führen, dass ich gar nicht mehr Spielen kann.
Du bist im Sommer von der Fußballakademie-Linz zu Weißkirchen gekommen. Was waren deine Gründe dafür, nicht bei den LASK Amateuren zu spielen?
Petar Cacic: Ich hätte auch die Chance gehabt, bei den LASK Amateuren zu spielen, doch bei Amateurmannschaften muss man auch immer ein wenig Glück haben. Denn, wenn gerade auf deiner Position ein Profi spielt, kommt man das ganze Jahr nicht zum Zug. Dieses Risiko wollte ich nicht eingehen und deshalb hab ich mich dafür entschieden, unter Bohensky bei Weißkirchen zu spielen.
Florian, dein Saisonstart lässt einiges erhoffen. Du hast mit zwei Toren aus vier Spielen Anteil am sensationellen Saisonstart der Sierninger. Läuft bei dir und dem Verein alles nach Wunsch?
Ja, es passt perfekt. Für mich und für die ganze Mannschaft. Wir stehen jetzt sensationell auf Platz zwei. Das haben wir uns nicht erwartet, dass es nach dem tollen Frühjahr in der neuen Saison gleich wieder so gut läuft. Die Stimmung im Team ist super. Unser neuer Trainer (Andreas Luksch, Anm. d. Red.) hat uns speziell in der Offensive weitergebracht und auch in der Defensive stehen wir sehr kompakt.
Petar, welches Bild hast du von deiner Mannschaft, welche Rolle wird Weißkirchen in der Radio OÖ-Liga spielen?
Petar Cacic: In der Mannschaft herrscht ein tolles Klima und ich fühle mich sehr wohl bei Weißkirchen. Vom Niveau her können wir sicher im gesicherten Mittelfeld mitspielen. Aber wir müssen hoffen, dass wir vom Verletzungsteufel verschont bleiben. Doch bereits in den ersten Runden mussten einige Leistungsträger mit Verletzungen kämpfen. Wir konnten nur beim 3:0-Sieg in der Auftaktrunde gegen Donau Linz in der Bestbesetzung antreten. Da hat man auch gesehen, wie stark Weißkirchen wirklich spielen kann.
Wie schauen eure persönlichen Zukunftsplanungen aus? Wo seht ihr euch in fünf Jahren?
Florian Templ: Ich beginne im Herbst mit dem Studium an der FH Wiener Neustadt „Training und Sport“.Aber natürlich ist es auch mein Traum, mich in einer höheren Liga beweisen zu dürfen.
Petar Cacic: Ich komme jetzt in die dritte Klasse der HAK in Linz. Ich will in zwei Jahren meine Matura machen. Derweilen will ich mir im Fußball-Unterhaus einen guten Namen machen, was mir persönlich sehr wichtig ist. Nach der Matura würde ich gern weiter oben kicken. Mein Traum ist es, irgendwann einmal Profifußballer zu sein.
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