OÖ-Liga

Sieben Tore und ein Happy End für Vorwärts (mit Fotos)

Ein an Spannung kaum zu überbietendes Spiel lieferten sich der SK Vorwärts Steyr und der SV Zebau Bad Ischl. Vor 1900 Zuschauern ging es im Bad IschlVorwärts SKVStadion 90 Minuten hin und her, Bad Ischl führte im ersten Abschnitt durch Treffer von Georg Moser (21.) und Rudi Durkovic (23.) bereits 2:0, noch vor der Pause gelang den Rot-Weißen durch ein Moser-Eigentor (43.) und Manuel Schönberger (44.) aber der Ausgleich. Gleich nach dem Wechsel besorgte Daniel Lindorfer die Führung für die Steyrer (46.), die Gäste zeigten dennoch Moral und kamen mit einem Abstaubertreffer von Gerhard Weissenbacher wieder zurück. Schließlich war es Michael Mehlem, der wenige Minuten vor dem Ende den Fußball-Krimi mit dem 4:3 zu einem Happy End für Vorwärts werden ließ.

Bereits nach wenigen Sekunden hatte die Partie schon ihren ersten Höhepunkt: Daniel Lindorfer vergibt gleich nach dem Anpfiff eine 100-prozentige Torchance völlig alleinstehend vor dem Ischler Keeper Wimmer. Nur zwei Minuten später ist es wieder der alleingelassene Lindorfer, der den Ball abermals nicht im Gehäuse der Gäste unterbringt.

Bad Ischl schockt Vorwärts mit Doppelschlag
Danach beruhigt sich das Geschehen etwas, der Aufsteiger kann die Nervosität ablegen und verlagert das Spiel ins Mittelfeld. Nach 21 Minuten darf die Elf von Coach Jürgen Aschauer dann Schierhuber im Zweikampfsogar jubeln. Georg Moser tritt einen Freistoß von der Seite weit und hoch in den Strafraum, Vorwärts-Keeper Florian Berger verschätzt sich und rutscht zudem aus, das Leder landet ungehindert in den Maschen.

Nur zwei Minuten später kommt es dann für die Hausherren noch dicker. Keleva nützt eine Unachtsamkeit der Steyrer Abwehr und bringt einen Stangelpass ideal zur Mitte, Rudi Durkovic lässt sich die Chance nicht entgehen und besorgt das 2:0 (23.).

Zwei Treffer binnen 60 Sekunden
Nach dem Doppelschlag wirken die Rot-Weißen kurz etwas geschockt, nach und nach findet man aber wieder ins Spiel zurück. Kurz vor der Pause wendet sich die Partie dann innerhalb von nur einer Minute. Der Steyrer Daniel Kerschbaumer steigt mit Georg Moser zum Kopfball auf, das Duell gewinnt zwar der Ischler, der Ball landet aber im eigenen Tor (43.). Wild entschlossen erkämpft sich Vorwärts gleich nach dem Ankick wieder das Leder, Manuel Schönberger setzt aus dem Mittelfeld zum Solo an und lässt die halbe Gäste-Abwehr inklusive Keeper Wimmer alt aussehen - 2:2 (44.).

Mehlem wird zum Matchwinner
Wer sich im zweiten Abschnitt eine ruhigere Partie erwartetBerger gratuliert Mehlem hätte wird schnell eines Besseren belehrt. Der zuvor noch glücklose Daniel Lindorfer trifft gleich nach Wiederbeginn zur 3:2 Führung für Vorwärts (46.). Der Aufsteiger aus Bad Ischl zeigt aber Moral und lässt sich im fremden Stadion nicht unterkriegen, Gerhard Weissenbacher ist nach einem Schuss von der Strafraumgrenze zur Stelle und verwertet den Abstauber zum Ausgleich (54.).

Danach steht das Spiel auf der Kippe, Daniel Kerschbaumer trifft nur die Latte (65.), Bad Ischl versucht den Punkt über die Zeit zu bringen. Letztendlich lässt Michael Mehlem die Vorwärts Fans spät aber doch jubeln. Sein Schuss findet aus gut 25 Metern den Weg ins Bad Ischler Tor und stellt gleichzeitig den 4:3-Schlusspunkt in einer unglaublichen Partie dar.

Thomas Zoitl, Sportlicher Leiter Vorwärts Steyr
"
Das war eine Wahnsinns-Partie! Ein Stand mit Herztropfen hätte heute wohl alles verkauft. Wir haben die Partie gottseidank in nur einer Minute gedreht und eine tolle Moral bewiesen. Ich habe aber größten Respekt vor dem Gegner. Nicht viele Aufsteiger treten auswärts so kompakt auf. Jetzt sind wir einfach nur überglücklich die drei Punkte geholt und die Tabellenführung verteidigt zu haben."

Johann Roitmayer, Sektionsleiter SV Zebau Bad Ischl
"Ich bin stolz auf die Mannschaft, sie hat heute wirklich eine gute Leistung geboten. Sicher muss man bei einer 2:0-Führung anders auftreten, aber so ist eben Fußball. Es wäre mehr drinnen gewesen, wir dürfen aber eigentlich nicht großartig enttäuscht sein. Man hat gesehen, dass wir mit jedem mithalten können. Am Ende hat Vorwärts verdient gewonnen."

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zu den Aufstellungen

von Sebastian Sterrer

Fotos: Gabor Bota