Das defensive Mittelfeld ist in den letzten Jahren zu einer der Schlüsselpositionen im Fussball geworden. Oft mit zwei Spielern besetzt - auch als so genannte Doppel-Sechs bekannt - wird hier einerseits das gegnerische Angriffsspiel schon im Entstehen gestört, andererseits aber auch eigene Angriffe eingeleitet. Was müssen die "Sechser" mitbringen, um diese Aufgaben erfüllen zu können? - Am Besten sie sind eine Mischung aus Laufmaschine und Kampfsau, haben Adleraugen und viel Erfahrung. All das bringt Klaus Luger von Regionalligist FC Wels mit. Naja, fast alles, Luger ist erst 19 Jahre alt, hat sich aber schon in der Regionalliga etabliert. Bemerkenswert dabei ist, dass der Defensivmann erst im Sommer aus der 2. Klasse nach Wels kam. Alles Merkmale, die für eine Nominierung zum "Youngstar der Liga" sprachen.
"Das Zweikampfverhalten, die Bewegung ohne Ball und die Spielübersicht", antwortet Luger auf die Frage, was denn seine Stärken auf dem Spielfeld sind. Fähigkeiten, die auch sein Trainer Yahya Genc relativ schnell nach Lugers Wechsel zum FC Wels bemerkte. Zum ersten Mal schickte er den 19-Jährigen im Cup gegen OÖ-Ligist SV Neuhofen/Ried Amateure auf den Platz - in der zweiten Halbzeit. Danach spielte der Youngstar aber fast immer von Beginn an. "Klaus ist auf, aber auch außerhalb des Platzes sehr diszipliniert. Außerdem zeichnet ihn seine Kampfstärke aus. Was aber besonders wichtig ist, ist seine Ballsicherheit. Er verliert nur sehr selten den Ball und ist sehr passsicher", weiß Yahya um die Qualitäten seines Spielers bestens Bescheid. "Ich kenne auch die Schwächen von Klaus. Das sind aber Sachen, die ich weiß und die ich ihm auch sage", so der erfahrene FC Wels- Coach.
Von der 2. Klasse in die Regionalliga
Vor der Saison 2010/11 kickte Luger bei LASK Linz JKU, also dem Kooperationsverein von Bundesligist LASK Linz und der Johannes Kepler Universität. Die Mannschaft agierte damals, wie auch in dieser Saison, in der 2. Klasse Nordost. "Es war schon eine große Umstellung. In der Regionalliga wird einfach viel schneller gespielt, ein bis zwei Ballkontakte müssen genügen. Das wird auch im Training forciert. Außerdem sind die Spieler körperlich stärker und sehr laufstark. Ich habe mir zu Beginn schon sehr schwer getan, habe deshalb zu Hause zusätzliche Trainingseinheiten absolviert", erinnert sich Luger an die erste Zeit beim FC Wels. Dass es für Klaus Luger nicht bei der 2. Klasse bleiben sollte, war auch schon vorher klar. Der BORG- Schüler - übrigens Schulkamerad von "Youngstar der Liga" Nenad Vidackovic - spielte zuvor in der Linzer Akademie und ist auch in seiner Fußballklasse viel mit dem runden Leder beschäftigt.
Die Schule geht vor
"Ich bin beim Fussballspielen hundertprozentig bei der Sache und versuche meine Mannschaftskameraden immer mitzureißen. Ich glaube, dass meine Mitspieler vor allem diese Antreiber- und Kämpferqualitäten schätzen. Fussball ist aber nicht das Wichtigste in meinem Leben", stellt Luger klar. Nach der Schule möchte er zunächst seinen Präsenzdienst ableisten und dann möglicherweise studieren. "Vielleicht studiere ich später Sportwissenschaften in Salzburg. Das steht aber alles noch nicht fest. Zurzeit steht die Schule bzw. die Matura an erster Stelle. Wenn ich mich nebenbei auch noch in der Regionalliga etablieren kann, ist das natürlich umso schöner. Dazu gehört auch Glück, vor allem von Verletzungen verschont zu bleiben", weiß Luger wie er seine Prioritäten setzen muss. Ob er nach der Matura zum Bundesheer muss, hängt von den derzeitigen Diskussionen auf höchster politischer Ebene ab. Um einen Fixplatz in der Regionalliga wird der 19-Jährige bei konstanten Leistungen aber nur schwer herum kommen.
Steckbrief: Name: Klaus Luger
Alter: 19 Jahre Position: Mittelfeld (defensiv)
Vereine: Union Julbach, Akademie LASK Linz, LASK Linz JKU, FC Wels Meisterschaft 2010/11: 14 Spiele (10 x Startelf) - 897 Einsatzminuten
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