Am Samstag ist es also wieder so weit. Das Duell, das in der Region schon Wochen vorher für heiße Diskussionen am Arbeitsplatz oder an den Stammtischen und für Vorfreude bei den Spielern sorgt, geht um 14:00 Uhr in Sierning über die Bühne: SV Flexopack Sierning gegen den SK Vorwärts Steyr. Nach den Länderspielen Österreichs dürfte der Hunger der Fußballfeinschmecker auf ein leidenschaftliches Unterhaus-Derby sicher groß sein. Das prestigeträchtige Match Vierter gegen Erster wurde von den ooeliga.at-Usern auch zum „VKB-Spiel der Runde 15“ gewählt.
Auf ein sehr spannendes Spiel können sich die bestimmt wieder an die 3.000 Zuseher am Samstag auf jeden Fall freuen. Ob sie aber auch mit einigen Toren verwöhnt werden, ist zu bezweifeln. Es stehen sich die beiden besten Defensivabteilungen der Radio OÖ-Liga gegenüber. Sierning kassierte erst 10 Gegentore, Vorwärts Steyr 13. Bemerkenswert ist aber, dass die „Rotjacken“ mit 34 Toren fast doppelt so viele erzielen konnten wie der „kleine“ Nachbar mit 19.
„Heimnachteil“ der Sierninger könnte gegen Vorwärts zum Heimvorteil werden
Seit der allerersten Runde der Saison 2010/2011 ist die Luksch-Elf auf eigenem Platz sieglos. Damals schoss man Aufsteiger Eferding mit 5:0 vom Rasen. Die restlichen Heimspiele legten offen, dass sich der SVS weiterhin sehr schwer tut, gegen kompakte Abwehrreihen das Spiel zu machen. Mut machen kann den Sierninger Fans, dass am Samstag irgendwie auch ein Auswärtsspiel der Heimischen zu erwarten ist. Es wäre keine Überraschung, wenn die SKV-Anhänger in der Überzahl wären, die Mannschaft von Edi Glieder muss wahrscheinlich gewinnen, um in der Tabelle vor den Jung-Wikingern zu bleiben und wird daher auf Sieg spielen. Die Mannen von Andi Luksch können also ihr Spiel aus einer gesicherten Defensive heruas aufziehen, ohne unter allzu großem Druck zu stehen. Für Sierning wäre nämlich ein Sieg dieses mal eine kleine Überraschung. In vielen vergangenen Aufeinandertreffen wurde den Vorstadt-Steyrern oft die Favoritenrolle in die Fußballschuhe geschoben.
Andi Luksch: "Wir sind sicher der Außenseiter, das macht es etwas leichter für uns. Vorwärts braucht die drei Punkte, wir dagegen können nur positiv überraschen. Wir haben im Herbst das erste Heimspiel gewonnen und wir wollen auch im ersten Heimspiel im Frühjahr drei Punkte. Die Tagesverfassung wird eine entscheidende Rolle spielen. Zum Thema Heimschwäche: Wir haben keine Heim- oder Auswärtstaktik. Wir versuchen, immer gleich zu spielen - bisher haben wir eben auf fremden Plätzen einfach mehr Glück gehabt."
SKV-Coach Edi Glieder: "Sierning hat ein Heimspiel und wird sicher auch etwas herauskommen müssen. Ich erwarte von der Luksch-Elf kein spielerisches Feuerwerk, aber in Punkto Kampfgeist und Disziplin werden sie wie immer top sein."
Beide Teams mit breiter Brust aufgrund guten Rückrundenstarts
Sowohl Sierning als auch Vorwärts sind mit einem Zu-Null-Sieg in die Frühjahrsmeisterschaft gestartet und strotzen vor Selbstvertrauen. Während die Luksch-Elf aber in Eferding nicht wirklich brillieren konnte, spielten die Steyrer Traun teilweise an die Wand und agierten überaus souverän. Die Vorwärts Fans schöpfen auch jede Menge Mut und Zuversicht aus der Tatsache, dass sie selbst großteils mit dem Auftritt ihrer Mannschaft zufrieden waren, jedoch Edi Glieder einiges zu kritisieren hatte. Das zeugt davon, dass man sich nicht schnell zufrieden gibt und man sich ständig weiterentwickeln will.
"Mir ist egal, was unsere Konkurrenten machen. Ich möchte einfach, dass wir das, was wir uns in der Aufbauzeit erarbeitet haben, umsetzen und spielerisch besser werden. Gegen Traun hat das noch nicht funktioniert. Wir haben aber die Qualität, solche Spiele dann trotzdem relativ sicher zu gewinnen."
Sierning möchte Torflaute gegen Vorwärts beenden
Im Herbst konnte die Luksch-Elf zwar ein 0:0 in Steyr ermauern, ein Tor gegen den Lokalrivalen gelang aber seit mehr als drei Jahren nicht mehr. Verständlich also, dass die Mannschaft top-motiviert ist, diesen Bann endlich zu brechen und vielleicht auch den „großen Bruder“ vom Liga-Thron zu stoßen. Schadenfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude!
von Andreas Richter