Vorsichtige Anfangsphase beider Mannschaften
Der LASK hatte bereits nach vier Minuten die erste Top-Chance. Nach einer Freudenthaler Hereingabe ließ Gäste-Goalie Riegler den Ball völlig unbedrängt aus, doch Hannes Aigner konnte dieses Geschenk nicht ausnützen und traf nur den am Boden liegenden Riegler. In weiterer Folge waren beide Mannschaften sehr darauf bedacht, aus einer gesicherten Defensive zu agieren, große Torchancen blieben daher Mangelware. Lediglich Daniel Kogler und auf St. Pöltener Seite Dominik Hofbauer konnten in dieser Phase mit zwei Distanzschüssen einen Hauch von Gefahr erzeugen. Nach 24 Minuten hatte der LASK seine zweite gute Gelegenheit. Nach einer Freistoßflanke von Daniel Kogler verlängerte Jochen Fallmann den Ball in Richtung eigenes Tor, doch Torhüter Riegler konnte seinen Mannschaft gerade noch mit einem tollen Reflex vor einem Rückstand bewahren.
LASK macht Druck
Nachdem die ersten 30 Minuten torlos verstrichen stand wieder LASK-Neuzugang Hannes Aigner im Mittelpunkt. Zunächst verfehlte sein Schlenzer aus 18 Meter knapp das Tor und nur zwei Minuten später setzte der Tiroler einen wuchtigen Kopfball nach Zuspiel von Benjamin Freudenthaler aus kurzer Distanz neben das Tor. Der LASK hatte nun das Spielgeschehen klar unter Kontrolle und übte Druck auf die Gäste-Abwehr aus, doch wie schon in der ersten Runde gegen Lustenau scheiterte man immer wieder an der schlechten Chancenauswertung. Die Scherb-Elf richtete ihre ganze Konzentration darauf einen Rückstand zu verhindern, in der Offensive waren die Gäste hingegen äußerst einfallslos. Die Linzer verabsäumten es jedoch vor der Halbzeit ihre Überlegenheit in etwas Zählbares umzusetzen und somit ging es mit einem 0:0 in die Kabinen.
Aigner verwandelt Elfmeter
Nachdem die ersten Minuten der zweiten Halbzeit ereignislos verstrichen sorgte Sascha Fahrngruber in der 51. Minute für den ersten Aufreger, indem er Benjamin Freudenthaler im Fünfmeterraum niederriss. Schiedsrichterin Tanja Schett zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt und Fahrngruber die gelbe Karte. Hannes Aigner trat an und schob den Ball sicher ins linke Eck zur 1:0 Führung für die Schachner-Elf. In Minute 60 nahm Ali Hamdemir einen von der St. Pöltener Hintermannschaft zu kurz abgewehrten Ball mit vollem Risiko volley und verfehlte dabei das Tor nur knapp. Zwei Minuten später sah der St. Pöltener Fahrngruber nach einem Textilfoul an Florian Hart nur zehn Minuten nach seiner ersten gelben Karte die zweite und musste somit vom Feld.
Nervenaufreibende Schlussphase
In Minute 68 kamen die Gäste das erste Mal in der zweiten Halbzeit gefährlich vor das Linzer Tor, doch Thomas Mandl war auf dem Posten und fing das Zuspiel auf den eingewechselten Segovia gerade noch ab. Im Gegenzug die nächste gute Gelegenheit für die Hausherren. Nach einer Flanke von Freudenthaler stand Kogler am langen Pfosten frei, sein Schuss streifte jedoch nur das Außennetz. In Minute 75 brachte Trainer Walter Schachner für Ali Hamdemir Florian Metz ins Spiel, der somit nur neun Tage nach seinem Mittelhandbruch sein Saisondebüt feierte. Der LASK versuchte immer wieder über die Flügel gefährlich vor das Tor zu kommen, was auch häufig gelang, so auch in Minute 82. Florian Hart brachte von der rechten Seite einen Stanglpass auf den eben zuvor eingewechselten Leonhard Kaufmann, dieser scheiterte jedoch an Keeper Riegler, der dann im Nachfassen knapp vor Hannes Aigner am Ball war. In der Schlussphase kontrollierten die Linzer das Spielgeschehen, verabsäumten es jedoch etwas aus den sich bietenden Räumen Kapital zu schlagen. Die Gäste warfen in den letzten Minuten nochmals alles nach vorne und hatten sogar noch die Riesenmöglichkeit auf den Ausgleich, doch Christoph Kobleder konnte den Ball gerade noch auf der Linie wegschlagen. Die Schachner-Elf wirkte in den letzten Minuten wie schon in Lustenau plötzlich völlig verunsichert und so kamen die Gäste in der Nachspielzeit durch Segovia und Popp noch zu zwei weiteren guten Chancen. Doch in der dritten Minute der Nachspielzeit erlöste Joker Leo Kaufmann mit seinem Treffer aus fünf Meter nach mustergülitigen Zuspiel von Daniel Kogler die LASK-Fans und sorgte somit für den 2:0 Endstand. Schlussendlich war es über die gesamte Spieldauer gesehen ein verdienter Sieg für die Linzer, auch wenn man wieder unnötigerweise bis zur letzten Minute zittern musste.
Stimmen zum Spiel:
Walter Schachner (Trainer LASK Linz):
Es war heute sehr wichtig den ersten Sieg im Linzer Stadion seit August 2010 einzufahren. Wir haben den Gegner über weite Strecken des Spiels unter Druck gesetzt und sind auch zu vielen Torchancen gekommen und haben auf der anderen Seite auch wenig Chancen für den Gegner zugelassen. Die Chancenverwertung war heute wieder fahrlässig und deshalb kam es auch wieder zu so einer hektischen Schlussphase. Das ist ein mentales Problem, das es so schnell wie möglich abzustellen gilt. Nun freuen wir uns natürlich alle auf Montag. Das erste Derby seit 1997 ist natürlich eine super Motivation für den gesamten Verein und alle die dem LASK nahe stehen.
Hannes Aigner (Torschütze zum 1:0):
Für einen Stürmer zählen zwar die Tore, wichtig ist es jedoch überhaupt zu Chancen zu kommen. Es war sehr wichtig für mich in einer schwierigen Situation dieses Tor zu erzielen. Beim Elfmeter hab ich ganz genau auf den Torwart geachtet und dann den Ball in die leere Ecke geschoben. Ich hoffe, dass wir mit diesem Sieg einen Befreiungsschlag gelandet haben und die positiven Sachen aus den ersten beiden Spielen mitnehmen werden. Wir waren in beiden Spielen 70 Minuten lang überlegen und haben uns jeweils sehr viele Torchancen erarbeitet.
Rene Aufhauser (Kapitän LASK Linz):
Der erste Sieg ist immer wichtig, besonders wenn man bedenkt wie lange wir einem Sieg im Linzer Stadion hinterher gelaufen sind. In der Schlussphase hat man wieder gesehen, dass uns die Abgeklärtheit fehlt. Es ist wichtig in solch einer Phase auch mal das Tempo rauszunehmen, den Ball zu halten und die Organisation zu bewahren. Wir haben gezeigt, dass wir sind in der Lage uns viele Chancen herausspielen zu können, nur die Durchschlagskraft muss besser werden. Ich gehe in die nächsten beiden Spiele gegen Blau-Weiß und Altach so wie in jedes andere auch, wichtig wird sein, dass wir unsere Leistung abrufen und als Mannschaft noch abgklärter werden, dann blicke ich diesen Spielen positiv entgegen.
Aufstellung LASK Linz: Mandl - Hart, Aufhauser (C), Kobleder, Schellander - Kogler, Hamdemir (75. Metz), Winkler, Freudenthaler (80. Kaufmann) - Templ (71. Barry), Aigner
System: 4 - 4 - 2
Aufstellung SKN St. Pölten: Riegler - Ambichl, Rödl, Popp, Fahrngruber - Hofbauer (74. Schibany), Fallmann, Brandl, Kozelsky, Becirovic (59. Segovia) - Fröschl ( 46. Zwierschitz)
System: 4 - 5 - 1
von Andreas Karnitsch