BW-Linz-Trainer Thomas Weissenböck stellte nach dem Heimsieg am vergangenen Dienstag die Mannschaft um und verzichtete im Auswärtsmatch gegen die Austria Lustenau auf Stürmer Dominik Hassler. David Poljanec agierte als Solospitze und Svetozar Nikolov rückte als hängende Spitze in die Startformation.
Von Beginn an war die Austria Lustenau am Drücker und vor allem Mittelfeldmotor Sascha Boller agierte in Hochform, war überall am Platz zu finden und immer anspielbereit. Die Linzer, erstmals in den rot-blauen Dressen, versuchten es in der Anfangsphase mit hohen Bällen – aber diese waren meist zu unpräzise. Nach einem Foul am quirligen Boller und den daraus resultierenden Freistoß war es Gerald Krajic, der zum ersten Mal den Ball gefährlich vor das Tor von Linz-Goalie David Wimleitner brachte. Sein Schuss ging aber knapp neben das Tor.
Linz muss Gegentreffer hinnehmen
In der 13. Minute war es dann soweit: Nach einem weiten Abwurf von Austria-Lustenau-Goalie Alexander Kofler nahm sich Austria-Neuzugang Murat Cetinkaya (kam von den Rapid Amateuren nach Lustenau) den Ball schön mit, düpierte die Linzer Abwehr und zog aus 14 Metern aus halbrechter Position ab und ließ Wimleitner keine Chance – 1:0 aus der Sicht der Hausherren. Dem Treffer war ein Handspiel vorausgegangen – doch Schiedsrichter Bernd Hirschbichler gab das Tor.
Nur wenige Augenblicke nach dem Rückstand tauchte nach einem Eckball der Linzer Innenverteidiger Danilo Duvnjak am zweiten Pfosten auf. Aber er verfehlte das Lustenauer Tor nur um Haaresbreite – das wäre die perfekte Antwort von Blau Weiß nach dem Gegentreffer gewesen. Doch dann war wieder die Austria am Drücker. Angetrieben vom glänzend aufgelegten Sascha Boller waren die Vorarlberger die aktivere Mannschaft – trotzdem konnten sie sich in der ersten Halbzeit kaum weitere Großchancen herausspielen. Die Linzer versuchten zwar, auch in der Offensive Akzente zu setzen, scheiterten aber meist am unpräzisen Passspiel.
Kurz vor dem Pausenpfiff wurde es dann noch einmal hektisch: In der 44. Minute tauchte Torschütze Murat Cetinkaya plötzlich ganz allein vor Linz-Tormann Wimleitner auf – doch dieser konnte per Fußabwehr glänzend parieren. Nur eine Minute später hatte Nikolov die hochkarätige Chancen auf den Ausgleich – doch sein Schuss aus elf Metern wurde von Lustenau-Goalie Kofler pariert. Damit ging es mit 0:1 aus der Sicht der Linzer in die Pause.
Austria Lustenau will alles klar machen
Gleich nach dem Seitenwechsel hatte die Austria die große Möglichkeit auf das vorentscheidende 2:0: Boller vernaschte Danilo Duvnjak, zirkelte den Ball aber knapp aber Tor vorbei. Nur wenige Augenblicke später zappelte der Ball im Netz der Linzer – doch zum Glück für Blau Weiß entschied das Schiedsrichter-Trio auf Abseits. Weiterhin 1:0 für die Hausherren. In den ersten Minuten nach Wiederanpfiff drückten die Vorarlberger vehement auf das 2:0 – und waren in Minute 53 knapp dran. Felix Roth scheiterte mit seinem wuchtigen Kopfball am Pfosten.
BW Linz mit starker Schlussphase
Nun reagierte BW-Trainer Weissenböck und brachte Manuel Hartl für Boris Arapovic. Mit Hartls Hereinnahme gewann das Offensivspiel der Linzer deutlich an Qualität. In der Schlussphase versuchte die Austria Lustenau, den knappen Vorsprung über die Zeit zu spielen und zog sich immer weiter zurück. Dies nutzten die Linzer aus und warfen in der Schlussphase alles nach vorn. Plötzlich kamen Tino Wawra und der eingewechselte Dominic Hassler zu guten Chancen – und die Lustenauer mussten in den letzten Minuten des Spiels noch gewaltig um den Heimsieg zittern. Die Linzer waren knapp dran, doch noch einen Zähler zu erobern. Doch der Auswärtspunkt blieb der Weissenböck-Elf vor 50 mitgereisten Linzer Fans verwehrt.
Stimmen zum Spiel:
Thomas Weissenböck (Trainer BW Linz):
"Austria Lustenau war anfangs überlegen – auch weil wir es zugelassen haben. Unsere Taktik war, zuerst abzuwarten und in der Defensive stabil zu stehen. Doch nach dem für mich wegen dem vorausgegangenen Handspiel irregulären Treffer zum 1:0 wurde es für uns natürlich ganz schwierig. Dennoch haben wir die Partie offen halten können – ich kann meiner Mannschaft nichts vorwerfen. Das Team hat alles versucht. Am Schluss wäre uns beinahe noch der Lucky Punch geglückt."
Die Besten: Manuel Hartl, Torsten Knabel
Formation: 1-4-2-3-1
von Günter Baumgartner
Fotoslide: Foto LUI