Der zweite Spieltag der Radio OÖ-Liga-Saison 2011/12 ist beendet, die Mannschaften befinden sich bereits mitten im Meisterschaftsalltag. Alltäglich waren die Ergebnisse am vergangenen Wochenende aber nicht. Gleich fünf von sieben Partien endeten mit einem Auswärtssieg. Unter anderem gewannen die beiden Aufsteiger Wallern und Edelweiss auf fremdem Platz. Wallern - neuer Tabellenführer mit sechs Punkten und einem Torverhältnis von 4:0 - gelang sogar ein 3:0-Kantersieg gegen Dietach. "Eine clevere Mannschaft wie Wallern gewinnt so ein ausgeglichenes Spiel halt mit 3:0", sagt ooeliga.at-Experte Markus Waldl über den Aufsteiger. Wie Waldl weiters unter anderem den schlechten Saisonstart von Gmunden und Traun bewertet, erfahren Sie in der Spieltaganalyse zur zweiten OÖ-Liga-Runde.
SV sedda Bad Schallerbach - SV Gmundner Milch 1:0
ooeliga.at: Das war die zweite Gmundner Niederlage in Folge. Was ist los mit den Traunseestädtern?
Waldl: Im Prinzip muss man das schon als einen Fehlstart von Gmunden bewerten. Wenn man die beiden Spiele genauer beleuchtet, muss man aber auch sagen, dass sie zweimal knapp verloren und auch in Bad Schallerbach gute Möglichkeiten vorfanden. Sie hätten sich dort wohl einen Punkt verdient. Wenn man aber keine Tore schießt und immer wieder eines oder zwei bekommt, dann kann das natürlich nichts werden. Mit Manuel Schmidl hat Gmunden vorne einen Spieler, der bei jeder Offensivaktion beteiligt ist. Darauf können sich die Gegner aber auch immer besser einstellen. Wenn dann die anderen, teils sehr jungen, Spieler einspringen müssen, ist das insbesondere zu Beginn einer Meisterschaft nicht einfach. Die Ansprüche in Gmunden sind immer sehr hoch, die Mannschaft brauch aber noch etwas Zeit. Wenn jetzt Grieskirchen kommt und es womöglich die dritte Niederlage setzt, wäre das schon sehr schlimm für die Olzinger-Elf.
Union Raika Weißkirchen - Union Edelweiß 2:3
ooeliga.at: Der Aufsteiger hat schon vier Punkte auf dem Konto. Weißkirchen spielte zwar wieder nicht schlecht, verlor aber. Was fehlt dieser Mannschaft um zu siegen?
Waldl: Dieses Ergebnis ist typisch Weißkirchen. Sie beginnen engagiert und erzielen die Führung, geraten dann aber durch Eigenfehler in Rückstand. Als sie wieder ein Übergewicht bekommen, erzielen sie kein Tor, sondern bekommen eins aus einem Konter. Nach dem Spiel hört man dann wieder, dass ein Sieg oder wenigstens ein Punkt möglich gewesen wäre. Sie spielen seit Jahren Vollblutfussball, gehen aber oft als knapper Verlierer vom Platz. Der Gegner war aber natürlich kein schlechter. Edelweiß hat eine sehr gute Mannschaft, Die Mischung zwischen jungen Talenten und routinierten Spielern ist optimal. Für einen Neueinsteiger kann und muss man mit diesem Auftakt zufrieden sein.
ooeliga.at: Es war ein gutes Spiel, endete aber 0:0. Für Donau Linz ist es schon das zweite Remis. Was macht die Scheiblehner-Elf noch falsch?
Waldl: Stimmt, grundsätzlich war es ein 0:0 der besseren Sorte. Ich hatte aber auch einen Heimsieg erwartet. Donau wird von den meisten Leuten als Mitfavorit auf den Meistertitel gesehen, was für so eine junge Mannschaft auch zusätzlichen Druck bedeutet. Wenn man ständig so etwas liest, kann das auch belastend sein. Damit müssen die Spieler noch umzugehen lernen, sie brauchen dafür noch etwas Zeit. Die Qualität in der Mannschaft und die Arbeit im Verein passt aber absolut. Für Neuhofen/Ried Amateure ist das ein sehr guter Punkt. Die Mannschaft war im Umbruch, hat in diesem Spiel aber einige Chancen herausgespielt. Ein gelungener Saisonstart für die Angerschmid-Elf.
ooeliga.at: Der Spieler der Stunde heißt Istvan Vituska. Er und die gesamte Sattledter Mannschaft sind gut drauf und besonders in Torlaune. Haben Sie die Mannschaft so stark eingeschätzt?
Waldl: Dieser Sieg ist nicht überraschend, Sattledt hat gegen Donau Linz schon sehr gut gespielt. Vituska ist natürlich in Überform, mit Rainer Kührer hat die Mannschaft aber noch einen sehr wichtigen Spieler dazu bekommen. Ein Spieler wie er kann die gesamte Mannschaft mit seiner positiven Energie weiterbringen. Er kann die Mannschaft perfekt führen und das Kommando angeben. Dennoch hätte ich im vorhinein nicht geglaubt, dass Sattledt so eindeutig gewinnt. Eferding hatte gegen Wallern eine gute Leistung geboten, weshalb die Erwartungen gegen Sattledt wohl auch hoch waren.
ooeliga.at: Grieskirchen holte den ersten Sieg in dieser Saison, der aber etwas glücklich ausfiel. Glücklich, auch weil es gegen eine andere Top-Mannschaft der OÖ-Liga ging?
Waldl: Das war ein ganz wichtiger Sieg für Grieskirchen. Zwei Punkte nach zwei Spieltagen wären bei Grieskirchen's Ansprüchen zu wenig gewesen. Es hätte aber so kommen können, denn Micheldorf hatte sehr gute Chancen und einen Lattenschuss. Jetzt ist Grieskirchen aber im Soll, hat die verlorenen Punkte aus der ersten Runde wieder aufgeholt. Auch für Micheldorf ist diese Niederlage kein Beinbruch, auch wenn ein Gegentor in der Schlussphase bitter ist. Sie haben in Gmunden gewonnen und wissen jetzt auch, dass sie gegen jeden Gegner eine Chance haben.
Union Dietach - SV Zaunergroup Wallern 0:3
ooeliga.at: Herwig Drechsel entscheidet das Ex-Ried-Duell gegen Ewald Brenner und Pascal Stöger eindeutig für sich. Ein sensationeller Start des Aufsteigers. Wie muss Wallern wirklich eingeschätzt werden?
Waldl: Ich schätze sie sehr stark ein. Sie haben sich gegen Eferding schwer getan, wussten aber auch, dass sie sich steigern können. Gegen Dietach wollten sie mit Sicherheit konzentrierter agieren, was auch gelungen ist. Über weite Strecken war es aber eine ausgeglichene Partie gegen ein Dietach, das schon gegen Grieskirchen eine sehr gute Leistung geboten hatte. Bei einem ausgeglichenen Spiel mit wenigen Chancen entscheiden dann eben Top-Leute wie Herwig Drechsel und Werner Topf. Nach dem 0:1 hat Dietach alles probiert, aber eine clevere Mannschaft wie Wallern macht dann halt in der Schlussphase alles klar. Dietach wird aber eine bessere Rolle als in der Vorsaison spielen. Einen Lernprozess im zweiten OÖ-Liga-Jahr müssen aber auch sie durchlaufen.
SV foli-pack Traun - SV Flexopack Sierning 0:3
ooeliga.at: Nach dem 4:4 in der Vorwoche präsentiere sich Sierning wieder stark und spielte zu null. Traun dagegen ist Tabellenletzter und hat noch kein Tor erzielt. Was das vorhersehbar?
Waldl: Sierning war letzte Woche schon ein moralischer Sieger, als man nach 2:4 noch auf 4:4 stellte. Die Natter (Trainer Andreas Luksch, Anm. d. R.) fand im Vorfeld der Partie gegen Traun wohl die richtigen Worte und die Mannschaft spielte jetzt wieder zu Null. Das ist ganz wichtig für sie, das Team wartete auf seine Chancen. Mit den vier Punkten sind sie jetzt im Plansoll. Traun hat in der ersten Halbzeit sehr gut mitgespielt und auch Chancen vorgefunden. Wenn man aber jede Woche gut spielt und verliert, wird es aber schwierig, dafür gibt es keine Punkte. Sie müssen sich steigern und wohl auf einen beinharten Abstiegskampf einstellen.
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