OÖ-Liga

"Ich erwarte eine Reaktion der Mannschaft"

micheldorf_big.jpgMal zugegeben, viele Experten haben beim Duell zwischen dem SV Zaunergroup Wallern und dem SV Grün-Weiß Micheldorf mit einem Erfolg für Drechsel, Topf und Co. gerechnet. Ein 6:0 haben aber nur - wenn überhaupt - die Wenigsten erwartet. Als Spitzenspiel angepriesen, wurde das Aufeinandertreffen zum Einbahnstraßenfussball, zur Demontage der so geachteten Kremstaler. Wie kann so etwas einer so erfahrenen Truppe passieren? Einige Tage nach dem Spiel wollte genau das ooeliga.at im Gespräch mit Micheldorf-Coach Walter Waldhör wissen. Hier gibt es die Antwort:   


Taktische Vorgaben nicht eingehalten
Eigentlich war Micheldorf ganz gut in die Meisterschaft gestartet. Nach einem Auswärtserfolg bei Gmunden, gab es eine 0:1-Heimniederlage gegen Grieskirchen, die Leistung stimmte aber über weite Strecken. Mit Wallern wartete die nächste starke Mannschaft aus dem Trattnachtal, solch einen Untergang wie den beim 0:6 hat aber keiner erwartet. "Die Leistungen waren bis zu diesem Spiel in Ordnung, wir sind auch im Landescup weitergekommen. Gegen Wallern wurden dann aber die taktischen Vorgaben einfach nicht eingehalten. Wir wollten früh attackieren, um den Gegner nicht zu nah an unseren Strafraum kommen zu lassen, einfach um gefährliche Standardsituationen zu vermeiden. Das Gegenteil war dann aber der Fall, gleich vier Tore fielen nach Standards. Die Mannschaft war körperlich und geistig einfach nicht da", weiß Trainer Waldhör um die begangenen Fehler Bescheid.

Raumdeckung ging daneben
Wenn es zu Standards kommen sollte, gab es die Vorgabe den Raum abzudecken. Dass das im Spiel gegen Wallern nicht klappte, sah man aber bei zwei Toren nach Standards, als in beiden Fällen Werner Topf hochstieg und einköpfelte. "Bei den Cornern war ausgemacht, den Raum abzudecken. Das Problem war dann, dass sich der eine auf den anderen verließ. Das nutzte Topf optimal aus. Wie gesagt, die Mannschaft war geistig nicht vorhanden. Wir hatten zwar wieder einige Ausfälle, dennoch, so etwas darf nicht passieren. Ich erwarte mir eine Reaktion der Mannschaft", sagt Waldhör.

Obermair könnte zurück kommen
Einer der Verletzten ist Michael Obermair, der an einer Knieverletzung laboriert. "Bei ihm hoffe ich auf eine baldige Rückkehr, vielleicht schon an diesem Wochende. Schlechter sieht es bei Szabolcs Kütsön aus, der ebenfalls Knieprobleme hat, auch Dietmar Gruber laboriert noch an einer Schulterverletzung. Zudem fällt der gesperrte Manuel Kössl aus. Unser Kader ist leider nicht so groß, um solche Spieler ersetzen zu können. Trotzdem kommt mit Sattledt ein neuer Gegner, es ist wieder alles möglich", sieht Waldhör dem kommenden Duell positiv entgegen.


von Milan Vidovic

Foto-Slide: LUI