Es hätten nicht viele darauf gewettet, dass in Runde vier mit dem Duell zwischen dem SV Zebau Bad Ischl und dem SV WIGO-HAUS Neuhofen/SV Ried Amateure der Dritte auf den Zweiten trifft. Es ist zwar nur eine Momentaufnahme, zumindest die Angerschmid-Elf muss aber ganz hoch auf der Rechnung haben, wenn es um den Titelkampf geht. "Wir haben jetzt einen großen Kader, jeder muss ums Leiberl kämpfen. Das war in der Vorsaison nicht so", kennt der sportliche Leiter Gerald Eiblmayr das Erfolgsrezept. Doch auch in Bad Ischl herrscht Euphorie, Trainer Peter Halada kann die Situation allerdings realistisch einschätzen: "Wir waren bisher sehr effizient, die bessere Mannschaft waren wir in den bisherigen Duellen nicht unbedingt."
Offensivpower pur
Mit Bad Ischl und Neuhofen/Ried treffen nicht nur der Dritte und Zweite, sondern auch die beiden offensivstärksten Mannschaften der Liga, aufeinander. Die Halada-Elf erzielte in drei Spielen acht Tore, fünf davon Top-Torjäger Rudi Durkovic. Neuhofen/Ried traf gar zwölf Mal ins Schwarze. "Wir werden wieder unser Spiel spielen, haben bisher gute Leistungen geboten und viele Tore geschossen, so soll es weiter gehen. Wir dürfen den Gegner nur nicht unterschätzen, niemals locker lassen. Gegen Wels ist uns das passiert, woraufhin wir einen sicher geglaubten Sieg gleich aus der Hand geben mussten", warnt Eiblmayr, dessen Team diesmal auf Torjäger Daniel Praschl verzichten muss. Das ist aber kein Beinbruch, der Kader ist schließlich groß genug. "Das ist der Vorteil gegenüber der letzten Saison, wir haben einen großen Kader, müssen auf manche gute Spieler sogar verzichten. Jeder muss ums Leiberl kämpfen, einige Spieler trainieren bei den Profis mit, bekommen dort erste Einsatzminuten, natürlich motiviert so etwas auch den Gegner", weiß Neuhofen/Ried's sportlicher Leiter.
"Habe kein Problem mit Profispielern"
Bad Ischl-Coach Peter Halada bleibt bei dem Gedanken an den ein oder anderen Jungprofi ganz gelassen, weiß genau, was auf sein Team zukommt. "Ich habe mir das angesehen, sie spielen immer mit nahezu dem gleichen Team, nur wenige Positionen ändern sich. Das sind durchwegs junge, schnelle Spieler, die, wenn sie zusammenbleiben, sicher auch um den Titel mitkämpfen können. Ich habe aber kein Problem mit diesen Profispielern, auch wir haben im Kader Spieler, die zusammen über 200 Bundesligaspiele in den Beinen haben. Der einzige Vorteil bei ihnen ist, dass die Spieler auch schon im Nachwuchs zusammengespielt haben, sich in- und auswendig kennen", weiß Halada, der andererseits den Ischler Platz als Vorteil für sein Team sieht: "Unser Platz ist klein, außerdem wurde er kürzlich restauriert, es wurde viel mit Sand gearbeitet, was ihn sehr langsam macht. Es ist nicht einfach auf ihm zu spielen, was ein Vorteil für uns sein könnte, da wir das ja gewohnt sind. Doch unabhängig davon wollen wir wie gewohnt Offensivfußball bieten, die Mannschaft wird wohl die gleich wie in der Vorwoche sein, Wimmer und Ortner fehlen weiterhin."
"Haben ein halbes Jahr gearbeitet, damit Stürmer treffen"
Für dieses Offensivspiel der Ischler sind auch dementsprechend abschlussstarke Stürmer notwendig. Mit Rudi Durkovic und Jan Sokol hat die Mannschaft zurzeit auch diese Akteure. "Wir haben ein halbes Jahr lang gearbeitet, damit die Stürmer auch so treffen. Zurzeit läuft es gut, doch so etwas kann sich immer schnell ändern", weiß der Bad Ischl-Coach und fordert deshalb eine Leistungssteigerung eines ganz anderen Mannschaftsteils. "Wir hatten zuletzt Probleme in der Defensive, haben sehr viele Chancen zugelassen. Das müssen wir abstellen, sonst geht das irgendwann schief. In den letzten Spielen waren wir nicht die bessere Mannschaft, haben aber unsere Chancen genutzt. Ich bin Realist genug, um zu wissen, dass wir auch verlieren werden. Doch wir wissen jetzt, was zu tun ist, um in der Liga zu bestehen", sagt Halada.
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