OÖ-Liga

Spieltaganalyse Runde 4 mit Albert Kabashi

albert_micheldorf.jpgErneut hat ooeliga.at-Experte Albert Kabashi den abgelaufenen Spieltag analysiert, und wieder gab es die ein oder andere Überraschung. So setzte sich der SV Bad Ischl mit einem Sieg gegen den SV Neuhofen/Ried an die Tabellenspitze. Kabashi bewundert dabei vor allem die Entwicklung von Torjäger Rudolf Durkovic, denn dieser sei "reifer geworden". Der Angerschmid-Elf, aber auch den Rieder Profis, rät er dagegen eine Beibehaltung des 3-3-3-1-Systems, ohne dem würden die Teams "große Probleme bekommen." Lesen Sie, was Kabashi zu den anderen sechs Partien sagt, vor allem auch dem 1:2 von Vorwärts Steyr gegen Donau Linz.

SV Pöttinger Grieskirchen - Union Edelweiß Linz 5:3

"Das freut mich für Grieskirchen, sie haben schon sehr gelitten. Da sieht man, was ein Spieler ausmachen kann, Lenz kommt und macht zwei Tore, das ist schon ein Wahnsinn. Es hat aber auch der Rest der Mannschaft Moral gezeigt und immerhin den Tabellenführer besiegt, darauf kann man aufbauen. Ich habe das Gefühl, dass die Meisterschaft für Grieskirchen jetzt so richtig losgeht. Für Edelweiß ist es natürlich schade, ein Auswärtsspiel zu verlieren, in dem man drei Tore macht. Doch solche Gegentreffer von der Mittellinie bekommt man auch nicht jeden Tag. Mit neun Punkten aus vier Runden kann die Stumpf-Elf zufrieden sein, können sie diesen Schnitt halten, werden sie ganz vorne mispielen."


SK Vorwärts Steyr - Donau Linz 1:2
"Vorwärts hat zum zweiten Mal in dieser Saison verloren, und wieder ist es eine große Überraschung. Womöglich hatte die Mannschaft das Landescupmatch gegen Donau im Hinterkopf, das sie ja klar für sich entschieden haben. So etwas ist immer gefährlich. Was mich besonders wundert, ist, dass die Kensy-Elf eine 1:0-Führung aus der Hand gegeben hat. Viel mehr Aussetzer dürfen sie sich nicht erlauben, denn die Liga ist sehr ausgeglichen, auch die anderen Mannschaften punkten. Die Elf scheint noch nicht ganz gefestigt, aber auch das kommt noch, davon bin ich überzeugt. Trotz allem darf man nicht vergessen, dass Donau eine sehr gute Mannschaft hat, die, wenn sie einen Lauf hat, jeden schlagen kann."


FC Wels - SV Hennerbichler Freistadt 1:0
"Ich habe immer gesagt, dass Wels sehr viel Potenzial hat und rechne sie nach wie vor zu den ganz großen Titelfavoriten. Für mich sind sie nach Steyr gleich Kandidat Nummer zwei. Ich habe das Team beim Landescup-Duell gegen uns gesehen, Burits hat einige super Fußballer im Kader, die jetzt schön langsam auch kommen werden. Freistadt schlägt sich bisher aber auch tapfer, sie hätten in diesem Match auch in Führung gehen können. Wenn man führt, sieht die Geschichte gleich anders aus. In Wels kann man aber schonmal knapp verlieren, die Hasanovic-Elf wird ihre Punkte vor allem zu Hause machen müssen."


SV Gmundner Milch - UFC Gemüseregion Eferding 2:1

"Wieder einmal haben Chokchev und Schmidl zugeschlagen. Es ist sehr wichtig, auch einmal Spiele zu gewinnen, in denen man nicht sehr gut war, und das macht Gmunden hervorragend. Die drei Siege, die sie bis jetzt eingefahren haben, sorgen dafür, dass man jetzt in Ruhe arbeiten kann. Eferding muss dagegen langsam anfangen zu punkten. Gegen Steyr haben sie die Überraschung geschafft, auch jetzt spielen sie nicht schlecht, punkten aber nicht. So etwas kann schnell gefährlich werden und das Team im unteren Tabellenbereich einzementieren."


SV Grün-Weiß Micheldorf - SV Flexopack Sierning 2:2
"Keiner hat erwartet, dass sich Micheldorf nach vier Spieltagen in dieser Lage befindet. Die Verantwortlichen werden nicht glücklich darüber sein. Wenn man oben ein Wörtchen mitreden will, muss man eine gute Serie starten. Das Problem ist nur, dass man in dieser ausgeglichenen Liga nicht so schnell eine Serie hinlegen kann. Waldhör hat noch viel Arbeit vor sich, ich denke, dass er die richtige Elf noch nicht gefunden hat. Mir kommt vor, dass die Stammelf in der letzten Saison deutlicher zu erkennen war, heuer braucht man dafür vielleicht noch etwas mehr Zeit. Was auch nicht passieren darf, ist, dass Zufriedenheit einkehrt, vor allem nach diesen Erfolgen in der letzten Saison. Es zählt das Hier und Jetzt, sonst nichts. Für Sierning ist der Punkt toll, denn es ist nicht einfach in Micheldorf zu punkten. Es war wichtig, nach der Derby-Pleite gegen Vorwärts zu punkten."



SV Zebau Bad Ischl - SV WIGO-HAUS Neuhofen/SV Ried Amateure 3:2
"Bad Ischl ist die Überraschungsmannschaft der laufenden Saison. Diese neun Punkte, die sie bisher gesammelt haben, sind verdammt viel wert. Gegen ein Neuhofen/Ried, das mit vielen Profis spielt, ist es alles andere als leicht, einen Sieg zu erringen, das war eine gigantische Lestung der Halada-Elf. Durkovic war schon immer ein Talent, man hat immer gewusst, dass er viel Potenzial hat, doch mir kommt vor, dass er jetzt so richtig aufblüht. Jetzt kann er endlich zeigen, was er drauf hat, was sicher auch mit einer besseren individuellen Vorbereitung zu tun hat. Mit seiner besseren körperlichen Fitness kommt eine bessere psychische Verfassung automatisch einher. Lässt du dich körperlich nämlich gehen, dann tust du das mental ebenfalls. Er ist jetzt reifer geworden, weiß, dass Talent alleine nicht ausreicht. In der Vergangenheit hat er den Traum vom Profifußballer schon geträumt, konnte aber nie richtig zeigen, was er drauf hat. Jetzt funktioniert er, was auch an der gewohnten Umgebung in Bad Ischl liegt. Für Neuhofen/Ried ist das Ergebnis sehr enttäuschend, mit solch einer Truppe sollte so etwas nicht passieren. Was ich aber besonders schade finde, ist, dass sie nicht mehr am 3-3-3-1-System festzuhalten scheinen, sowohl die Profis als auch die Amateure. Gerhard Schweitzer hat dieses System vor einigen Jahren installiert, und das war auch ein Erfolgsgarant für die SV Ried. So waren sie sowohl in der Offensive als auch in der Defensive immer in Überzahl. Sie werden große Probleme bekommen, wenn sie nun auf dieses System verzichten, denn mit den Großen können sie mit einem anders nicht mithalten. Natürlich geht mich das nichts an, doch ich fände es gut, wenn man beim 3-3-3-1 bliebe."


Union Dietach - SV sedda Bad Schallerbach 1:2
"Bei Dietach kommt jetzt alles zusammen. Sie bekommen sogar ein Tor aus einem direkten Eckball, und das zweite Gegentor fiel ebenfalls nach einem Standard. Dann kassiert ein Spieler auch noch die rote Karte, das alles ist schon sehr bitter. Wenn man nach vier Spielen keinen Punkt auf dem Konto hat, muss man sich schleunigst überlegen, was zu tun ist. Jetzt geht es nach Neuhofen/Ried, die Lage ist schon prekär. Für Bad Schallerbach war der Sieg natürlich sehr wichtig, man hat endlich wieder angeschrieben, dadurch wieder etwas an Selbstvertrauen gewonnen. Man muss aber auch wissen, dass man nicht auf Eckballtore warten kann, so etwas passiert nicht oft. Sie müssen noch mehr an sich arbeiten, noch mehr Stabilität reinbringen. Jetzt dürfen sie sich aber zunächst noch über die drei Punkte freuen."


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Milan Vidovic

Foto-Slide: www.foto-rsc.at