Die Partie begann mit einem Paukenschlag. Branislava Bajza attackierte Vorwärts-Youngster David Klug nach acht Minuten überhart, sprang dem jungen Angreifer mit den gestreckten Füßen in die Beine, berührte zugleich den Ball, was die Attacke aber nicht beschönigen sollte und wurde von Schiedsrichter Kitzmüller ohne zu zögern mit der roten Karte des Feldes verwiesen. Der Heissl-Elf aus Gmunden stand nun also ein mehr als 80-minütiges Unterzahlspiel ins Haus. Steyr versuchte sofort ein Powerplay aufzuziehen und kam durch Klug - der auch die rote Karte herausgeholt hatte - zur ersten Chance, doch Harald Faninger konnte den Schuss gerade noch abblocken. Nach einer guten Viertelstunde war es dann aber soweit. Kristijan Baric konnte sich nach schöner Einzelleistung auf der rechten Seite durchtanken, düpierte noch zwei Gegenspieler und schoss seine Elf mit einem platzierten Schuss mit 1:0 in Front. Bei den Gästen versuchte vor allem Andreas Pühringer in der Offensive Akzente zu setzen, doch die Gäste taten sich schwer in Unterzahl gefährliche Chancen zu kreieren. Die Steyrer fanden durch Ferenc Beres (26.) und David Klug (28.) zwei brauchbare Gelegenheiten vor, konnten aber die Führung vorerst nicht erhöhen, während die Gmundner - nachdem ein Freistoß von Hannes Danninger noch verlängert wurde - nach einer knappen halben Stunde ein Abseitstor, welche zurecht aberkannt wurde, erzielen konnten.
Vorwärts blieb zwar klar feldüberlegen, hatte aber Glück als SVG-Stürmer Manuel Schmidl zehn Minuten vor dem Pausenpfiff einen Stangelpass aus guter Position nicht zum Ausgleich im gegnerischen Tor unterbringen konnte. Danach zeigte sich die Vorwärts-Offensive aber wieder von ihrer besseren Seite. Zunächst knallte Beres einen Freistoß an das Lattenkreuz (38.), ehe Gernot Falkner nach einem effetvoll und gut getretenen Freistoß von Oliver Stadlbauer knapp vor der Pause (44.) unter dem Jubel der rund 1200 Fans auf 2:0 erhöhen konnte. So ging die Kensy-Elf mit einem beruhigenden Zwei-Tore-Vorsprung in die Kabinen.
Die Traunseestädter kamen nach dem Wiederanpfiff besser aus den Kabinen und fanden durch Tommy Schmidl und Andreas Pühringer zwei Halbchancen vor. Danach übernahm aber wieder der Kultklub aus Steyr das Kommando, konnte sich aber vorerst keine zwingenden Chancen erarbeite, agierte phasenweise mit zu wenig Nachdruck und zu viel Lässigkeit . Die Gäste gaben trotz Unterzahl und Rückstand nicht auf, präsentierten sich im Vergleich zur Vorwoche stark verbessert und hätten durch Manuel Schmidl nach einer guten Stunde fast den Anschlusstreffer erzielt, doch der Angreifer überhob nicht nur Steyr-Tormann Großalber sondern auch den gegnerischen Kasten.
Nach 67 Minuten wurde dann Heimelf wieder einmal wirklich gefährlich. Nach Zuspiel von Beres jagte der stark aufspielende Oliver Stadlbauer das Leder an das Lattenkreuz - Pech für den 24-jährigen Blondschopf, der nur zwei Minuten später wieder an einer guten Aktion beteiligt war, aber das Leder aus kurzer Distanz nicht im Gehäuse von SVG-Goalie Manuel Kronberger unterbringen konnte. Die Fans erwarteten sich von der in Überzahl spielenden Vorwärts mehr, doch die Steyrer geizten im zweiten Abschnitt mit Toren und auch gefährlichen Aktionen. Die beste Aktion auf das 3:0 hatte Michael Lageder nach 80 Minuten, als er nach einer Stadlbauer-Maßflanke zum Kopfball kam, aber die Kugel neben das Tor setzte. So blieb es nach einer matten Schlussphase beim verdienten 2:0-Heimerfolg der Rotjacken.
Adam Kensy (Trainer SK Vorwärts Steyr):
"Der 2:0-Sieg war heute sicherlich verdient. Es war nicht leicht gegen zehn Gmundner Tore erzielen, haben sie in der Defensive dann regelrecht eine Mauer aufgebaut. Wir haben heute eine gute Defensivleistung geboten, aber vorne - vor allem in Halbzeit zwei - mit zu wenig Nachdruck und Konsequenz agiert. Diese fehlende, letzte Konsequenz hat heute weitere Tore verhindert. Insgesamt würde ich den heutigen Erfolg als Arbeitssieg einstufen. Hervorheben möchte ich heute neben der guten Defensive vor allem Oliver Stadlbauer, der an vielen gefährlichen Aktionen beteiligt war."
Die Besten: Oliver Stadlbauer, Pauschallob Defensive
Oliver Stadlbauer (linker Mittelfeldspieler SK Vorwärts Steyr):
"Wir wollten uns heute unbedingt für die bittere 2:5-Niederlage in Wels revanchieren und diese letztwöchige Scharte ausmerzen. Dies ist uns - auch wenn wir noch deutlich Luft nach oben haben - souverän gelungen, wobei uns natürlich auch die frühe rote Karte gegen Gmunden in die Karten gespielt hat. Wir werden weiter Gas geben, um Ergebnisse wie zuletzt in Wels zu vermeiden und wollen den Fans noch eine Siegesserie zum Herbstsaisonende hin schenken. Meine heutige Leistung war sicherlich okay, wobei ich noch höhere Ansprüche an mich selber stelle."
von Marco Wolfsberger