OÖ-Liga

Spieltaganalyse Runde 11 mit Albert Kabashi

albert_micheldorf.jpgIn der 11. Runde der Radio OÖ-Liga konnten sich die Top-Teams Vorwärts Steyr und Edelweiß Linz vorne absetzen, Bad Schallerbach und Donau Linz haben an Boden verloren. Diese beiden Teams müssen nun aufpassen, nicht von Neuhofen/Ried Am. überholt zu werden, die Angerschmid-Elf befindet sich wieder im Aufwind. ooeliga.at-Experte Albert Kabashi hat wieder alle sieben Partien analysiert und fand vor allem an der Moral einiger Teams Gefallen.


SV Pöttinger Grieskirchen - SV sedda Bad Schallerbach 3:2

"Das war ein ganz wichtiger Sieg für die Wartinger-Elf, denn damit ist der Anschluss ans Mittelfeld gelungen. Zudem war es ein Derby, weshalb der Dreier gleich doppelt so viel wert ist. Die Welt ist für Grieskirchen damit wieder halbwegs in Ordnung, jetzt müssen sie die zwei letzten Hinrundenspiele noch gut über die Bühne bringen, um die Halbsaison noch gut abzuschließen. Für Bad Schallerbach ist diese Derby-Niederlage sicher schmerzhaft, nach vier Siegen in Folge kann man das aber schon verkraften. Das ist eine sehr gute Herbstrunde, die Schallerbach bisher gespielt hat. Die Frage wird sein, ob sie diesmal konstant bleiben können. Meist war es nämlich so, dass man immer nur eine gute Halbsaison gespielt hat."


SV Grün-Weiß Micheldorf - SV Zebau Bad Ischl 6:1
"Ein extrem wichtiger Sieg für Micheldorf. Wenn es sogenannte Sechs-Punkte-Spiele gibt, dann war das so eines. Hätte man verloren, wäre man da unten nicht mehr so schnell rausgekommen. Die Mannschaft scheint den Ernst der Lage erkannt zu haben, die Antwort war jedenfalls die richtige. Bad Ischls erfolglose Serie hält dagegen weiter an. Man hat vom ersten Tag weg gewusst, dass es ganz schwer für sie wird. Man darf jetzt aber nicht die Köpfe hängen lassen, muss alle Kräfte bündeln und versuchen das Maximum rauszuholen. Dabei müssen die Verantwortlichen auch immer auf dem Boden bleiben, dürfen ja keine falschen Ziele setzen. Das erste Ziel muss immer sein, 30 Punkte zu erreichen. Hat man das geschafft, kann man weiterdenken. Ich hoffe, dass es genügend Fachleute in Bad Ischl gibt, die die richtigen Ziele ausgeben."


ASKÖ Tekaef Donau Linz - SV WIGO-HAUS Neuhofen/SV Ried Amateure 0:3
"Für mich ist dieses Ergebnis keine große Überraschung. Wie ich schon einmal gesagt habe, von den nächsten Bundesligaspielern, die normalerweise sehr gut ausgebildet sind, muss man erwarten können, jeder Mannschaft in der OÖ-Liga Probleme bereiten zu können. Donau hätte in diesem Match in Führung gehen können. Wäre das gelungen, wäre das Spiel womöglich ganz anders ausgegangen. Ist es aber nicht, und so sind die jungen Innviertler frech aufgetreten und haben gewonnen. Schade für Donau, aber man steht ja immer noch weit vorne. Gewinnt man die letzten beiden Partien, ist alles wieder in Ordnung. Mit 25 Punkten hätte man eine super Hinrunde gespielt."


SK Vorwärts Steyr - Union Dietach 3:2
"Beiden Teams gehört viel Lob ausgesprochen. Vorwärts hat nicht zum ersten Mal ganz zum Spielende hin ein wichtiges Tor geschossen, das kommt nicht von ungefähr. Das zeigt, welche Stärke und Moral diese Mannschaft hat. Auf der anderen Seite muss man aber auch den Hut vor Dietach ziehen. Mit dem Sieg gegen Grieskirchen und einem Remis gegen Steyr, das bis zur 89. Minute hielt, hat man gezeigt, dass man voll konkurrenzfähig ist. Da ist noch viel möglich für Dietach, ihr Glück ist auch, dass es heuer nur einen Absteiger gibt. Und das ist machbar, der Abstand nach vorne ist nicht groß."


SV Hennerbichler Freistadt - Union Edelweiß Linz 0:2
"Diesmal muss ich auch Edelweiß ein ganz großes Lob aussprechen, denn bei Freistadt zu gewinnen, ist alles andere als einfach. Die Stumpf-Elf hat wieder einmal ihre Klasse unter Beweis gestellt und scheint den Herbstmeistertitel nicht kampflos Vorwärts überlassen zu wollen. Sie wollen darum kämpfen, was absolut positiv zu bewerten ist. Für Freistadt gilt das Gleiche wie für Bad Ischl, man muss immer vernünftig bleiben und darf sich von ein zwei Niederlagen nicht aus der Ruhe bringen lassen. Ihnen muss bewusst sein, dass sie ein Aufsteiger sind, der in jedem Spiel hundert Prozent geben muss. Die Niederlage gegen Edelweiß ist nicht schlimm, man muss das jetzt abhaken und weitermachen."


FC Wels - SV Gmundner Milch 2:3
"Nach einer 2:0-Führung noch mit 2:3 verloren, das ist bitter für Wels, aber so etwas passiert. Es gibt ja auch in den Top-Ligen Europas genügend Beispiele, alleine am letzten Wochenende. Manchester United hat gegen Chelsea das Spiel gedreht, Roma gegen Udinese und Liverpool nach 2:0-Führung auch nur 2:2 gespielt. Ich hasse das, wenn ich dann höre, dass so etwas nicht passieren darf. Im Fußball kann alles passieren, auch das 4:4 zwischen Deutschland gegen Schweden muss in diesem Kontext Erwähnung finden. Solche Aufholjagden zeugen ja auch von Moral, genauso ist das auch bei Gmunden gewesen. Vor einigen Wochen hätten sie so ein Match vielleicht noch haushoch verloren, jetzt kämpfen sie aber wieder, und dann kommt auch der Erfolg wieder zurück. Das freut mich für Gmunden, solche Leistungen wollen die Zuschauer sehen."


SV Flexopack Sierning - UFC Gemüseregion Eferding 1:1
"Der Fußball ist kein Wunschkonzert, es gibt auch nie die Garantie für Erfolg. Sierning hatte einen Haufen an Torchancen gegen Eferding, dennoch musste man sich mit einem Punkt zufrieden geben. Andi Luksch kann dennoch zufrieden sein, denn der Gegner wurde dominiert, es wurden viele Chancen erarbeitet. Wenn der Ball dann beim Abschluss drüber geht oder der Tormann abwehrt, kann der Trainer nicht mehr viel Einfluss darauf nehmen. Schade, dass die Leistung nicht belohnt wurde, aber da sieht man eben, dass auch das Glück eine große Rolle spielt. Für Eferding war es eine super Woche, man hat vier Punkte geholt, kann wieder durchatmen. In den letzten zwei Partien sollten sie nach Möglichkeit noch nachlegen und diese Hinrunde halbwegs positiv abschließen."


Kabashi's Fazit

"Es ist ein Zweikampf um den Herbstmeistertitel geworden, wobei ich Vorwärts immer noch leicht im Vorteil sehe. Die Kensy-Elf hat es in den letzten zwei Runden aber nicht einfach, muss nach Bad Schallerbach und spielt zu Hause gegen zurzeit starke Ried Amateure. Edelweiß scheint das etwas leichtere Los zu haben, und dennoch, ich sehe Vorwärts Steyr ganz oben. Ganz allgemein muss ich zur 11. Runde sagen, dass die Mannschaften, die Moral gezeigt haben, auch belohnt wurden. Das ist schön, passiert aber natürlich nicht immer."


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Milan Vidovic