Edelweiß geht als klarer Favorit in dieses Match, die Mannschaft von Coach Christian Stumpf präsentierte sich in den letzen Wochen von der besten Seite und hat deshalb auch die Chance auf den Herbstmeistertitel. Sierning fiel dagegen vom zweiten Rang ab, konnte in den letzten vier Partien nur einen Punkt für sich verbuchen. Zudem fehlen im Match gegen Edelweiß gleich drei Akteure, alle sind gesperrt. Dennoch beginnen die Gastgeber gut, können die Partie offen halten. Sierning spielt schnell in die Spitze und kommt durch Dominik Neudorfer zur ersten Chance, doch Georg Majer pariert. In der 14. Minute kommt Gernot Ertl zur Riesenchance für Edelweiß, als er alleine auf Martin Fraisl zuläuft, das 1:1-Duell gegen den Torhüter aber verliert. Dann ist wieder die Luksch-Elf an der Reihe, Mario Müller setzt einen Kopfball ganz knapp neben das Edelweiß-Gehäuse, wenig später kommt Daniel Makowski zum Schuss, doch Majer pariert. Den Nachschuss setzt Safak Ileli knapp neben das Tor - Glück für die Gäste. In der 23. Minute zeigt Majer dann erstmals eine kleine Unsicherheit, doch Makowski kommt etwas zu spät.
Etwa 300 Zuschauer sehen weiterhin ein flottes Spiel, Sierning scheint die drei Ausfälle gut kompensieren zu können. Ein Tor liegt längst in der Luft, denn beide Teams kommen zu guten Möglichkeiten. In der 35. Minute setzt Rainer Steininger zum Bombenschuss an, dieser geht aber hauchdünn am Majer-Kasten vorbei. Kurz darauf startet Simon Abraham ein Solo über das halbe Spielfeld, doch Fraisl kann wieder klären. Kurz vor Ende der Pause sieht es dann doch nach einer torlosen ersten Halbzeit aus, in der 44. Minute kommt es dann aber doch anders. Der Tabellenführer aus Linz geht mit 1:0 in Führung. Nach einem Angriff über die linke Seite bekommt Ertl einen Stanglpass serviert und drückt den Ball aus wenigen Metern über die Linie. Eine etwas schmeichelhafte Pausenführung für die Stumpf-Elf, denn Sierning hatte bis dahin etwas mehr gute Torchancen.
Der zweite Durchgang beginnt mit der ein oder anderen Sierning-Chance, die Heimischen haben wieder etwas Übergewicht, Edelweiß steht hinten aber gut und lässt nur ganz wenig zu. In der 68. Minute schafft es die Luksch-Elf dann aber doch, Mario Müller verwertet per Kopf zum 1:1. Das Match flacht in der Folge etwas ab, beide Teams spielen auf Sicherheit, hier möchte keiner verlieren. Kurz vor Schluss probiert es Sierning doch noch einmal, zunächst scheitert Müller mit einem satten Schuss noch ganz knapp, in der 87. Minute ist das Leder dann aber im Netz. Makowski ist bei einem Stanglpass von links zur Stelle und stellt auf 2:1 für Sierning. Nun probiert Edelweiß noch einmal alles, möchte hier keinsfalls als Verlierer vom Platz gehen. Und tatsächlich, in der Nachspielzeit kommt Verteidiger Ivica Jurinovic zur Kopfballchance, die er auch verwertet - 2:2 - das ist der Herbstmeistertitel in allerletzter Sekunde.
Jürgen Rogl, Co-Trainer SV Flexopack Sierning
"Wir sind heute mit einer Rumpfelf aufgetreten, die Mannschaft hat aber eine sehr gute Leistung geboten. Der erste Durchgang war ausgeglichen, wobei wir sogar etwas mehr gute Möglichkeiten auf die Führung hatten. Dennoch sind wir mit einem Rückstand in die Pause gegangen, wussten aber, dass wir das noch drehen können. Die Bemühungen wurden dann auch belohnt, in der Nachspielzeiten haben wir dann aber doch wieder das Gegentor kassiert. Insgesamt war es ein gerechtes Remis, denn beide Torhüter haben noch einige gute Chancen abgewehrt. Man hat nicht gemerkt, dass der Tabellenführer gegen einen Mittelständler gespielt hat, das Match war sehr ausgeglichen."
Die Besten: Pauschallob; besonders Martin Fraisl, Bernhard Zauner, Rene Ramoser
Dieter Mirnegg, Sportlicher Leiter Union Edelweiß Linz
"Das Remis war mehr als verdient, denn wir hätten den Sack eigentlich schon viel früher zumachen müssen. Am Ende war es vielleicht etwas glücklich, das 2:2 in der 90. Minute gemacht zu haben, aber so lange dauert ein Fußballspiel nun einmal. Für uns ist das natürlich ein besonderer Tag. Den Verein Edelweiß Linz wurde 1948 gegründet, und das heute ist der größte Erfolg in der bisherigen Vereinsgeschichte. Christian Stumpf und sein Trainerteam leisten wirklich hervorragende Arbeit, ohne sie würden wir nicht hier stehen. Ein Aufsteiger hat es im zweiten Jahr normalerweise immer schwerer, deshalb ist der Herbstmeistertitel sehr überraschend für uns. Das Ganze hat einfach eine Eigendynamik bekommen, wir haben zum richtigen Zeitpunkt gute Matches geboten. Natürlich haben auch wir nicht immer gut gespielt, doch jetzt liegen wir den Hauch vor Vorwärts Steyr, unglaublich."
Die Besten: Ivica Jurinovic (IV), Jovica Gnjatic (LV)
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Milan Vidovic